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Positiver Meinungswandel zur Embryonenoffensive


22.08.10

Positiver Meinungswandel zur Embryonenoffensive

Katholische Kirche lehnt Pro Life-Aktion von "Durchblick e.V." im Saarland nicht ab

(MEDRUM) Das ZDF berichtete am Donnerstag: "Die katholische und evangelische Kirche in Deutschland haben sich klar von einer Aktion des Vereins 'Durchblick e.V.' distanziert." Dies trifft für die katholische Kirche spätestens seit Freitag nicht mehr zu.

Die Pressestelle des Bistums Trier erklärte zur Position des Bistums und des Bischofs Ackermann klarstellend:

"Auf Presseanfragen, die Anfang der Woche bei der Pressestelle des Bistums Trier im Blick auf die Aktion des Vereins 'Durchblick' (Embryonenoffensive) eingingen, hat die Pressestelle neben einem klaren Bekenntnis zum Schutz des Lebens die Aussage gewählt, dass 'wir (also das Bistum Trier) die konkrete Aktion des Vereins 'Durchblick' nicht für den geeigneten Weg halten, um auf die Würde und den Schutz des ungeborenen Lebens und die Problematik von Abtreibungen hinzuweisen.'

Diese Stellungnahme hat zu einzelnen heftigen Reaktionen von außen und zu internen Diskussionen im Bistum Trier geführt. Im Zuge dieser Meinungsbildung muss die Position des Bistums zu dieser Aktion wie folgt korrigiert werden:
Das Bistum Trier und Bischof Dr. Stephan Ackermann halten die Aktion zwar für provokant, sehen aber keine Veranlassung, sie abzulehnen.

ImageBereits zuvor hatte sich auch die Familienministerin des Saarlandes, Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU), positiv zum Schutz des ungeborenen Lebens geäußert. Das eigentliche Problem sei, daß sich in einem der reichsten Länder der Welt so viele Menschen nicht in der Lage sehen, ein Kind zur Welt zu bringen und groß zu ziehen, meinte Kramp-Karrenbauer.

Thomas Schührer, der für die Aktion "Embryonenoffensive" als Vereinsvorsitzender verantwortlich ist, sieht diese Stellungnahmen als Bestätigung für das Anliegen der Initiative. Doch er kann auch mit Kritik leben, wie sie im ZDF berichtet wurde. Selbst eine einseitig kritische Darstellung bringt das Problem des Lebensschutzes in das Bewußtsein der Menschen und regt zum Nachdenken an, meinte Schührer auf Anfrage von MEDRUM. Im ZDF sagte Schührer über die ungeborenen Kinder: "Laßt sie doch einfach leben und wachsen". Schührer hält es für durchaus denkbar, daß der jetzigen Aufklärungsaktion im Saarland eine zweite Aktion an anderer Stelle folgt. Der Sender RTL hat gegenüber MEDRUM bereits Interesse geäußert, über eine Folgeaktion zu berichten.

Durchblick wurde 1997 gegründet und widmet sich aus christlicher Verantwortung dem Lebensschutz. "Obwohl der Lebensschutz als Aufgabe eines jeden Menschen betrachtet werden kann, sind Christen, die in jedem Menschen auch ein Ebenbild Gottes erblicken, in besonderer Weise gefordert, auf diesem Feld ein Engagement zu entfalten, das dem Schutz der Wehrlosen und Unschuldigen dient.", so Durchblick. Der Verein ist Mitglied des Bundesverbandes Lebensrecht (BVL) und Mitveranstalter des Marsches für das Leben am 18. September in Berlin (MEDRUM berichtete).

Kontaktadressen für elekronische Post

an Bischof Ackermann → bischofshof@bgv-trier.de

an Ministerin Kramp-Karrenbauer →  a.kramp-karrenbauer@cdu-fraktion-saar.de

an Durchblick e.V. → info@der-durchblick.de

 


 

MEDRUM-Artikel:

Veranstaltungshinweis → Marsch für das Leben 2010 in Berlin


 

Leserbriefe

Der Trierer Bistumssprecher hat mit seiner ursprünglichen Distanzierung schon genug Schaden angerichtet, denn vom halbherzigen Demento wird man vermutlich im Fernsehen kaum was bringen. Und von Bischof Ackermann hätte ich mir eine deutliche Unterstützung der Initiative erwartet und nicht nur eine Nichtablehnung. Provokanz ist in dieser überlebenswichtigen Frage m. E. richtig und notwendig.

Die massenhafte Tötung ungeborener Kinder ist der Skandal, nicht der Hinweis darauf. Die massenhafte Tötung ungeborener Kinder in Praxen und Krankenhäusern in unserem Land ist der politische Skandal, nicht der Hinweis darauf. Ein Land, in dem viel zu wenig Kinder geboren werden, muß mental verwirrt sein, wenn dort auch noch jedes 7. Kind im Mutterleib getötet wird.

Es gibt in der menschlichen Entwicklung von der befruchteten Eizelle bis zum Tod keine Grenze, bis zu der dieser Mensch etwa als Zellhaufen und nach der er als Mensch anzusprechen wäre. Die inzwischen völlig überholte Denkrichtung des Feminismus wollte die Frauen von den Lasten nicht geplanter Schwangerschaften befreien und hat - sozusagen als zweites Netz, nach misslungener oder unterbliebener Verhütung, die Erleichterung der Abtreibung propagiert. Bis heute gibt es Ewiggestrige, die sogar das in sich unsinnige, gar widersinnige "Recht" auf Abtreibung fordern.

Das Gegenteil ist eingetreten. Die Tötung von Menschen löst kein einziges Problem, sondern schafft viele neue. Alle an einer Abtreibung Beteiligten, alle, schaden nicht nur dem Kind maximal, sondern auch sich selbst. Die mentale Verwirrung durch den auch die Frauen schädigenden Feminismus muß schnellstens überwunden werden. Insofern ist die Embryonen-Offensive nicht nur zu begrüßen, sondern sie ist überfällig.