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Marburger Grüne stellen falsche Behauptungen auf


06.05.09

Marburger Grüne stellen mehrere falsche Behauptungen auf

Grüne Stadtpolitiker werfen CDU-Fraktionsvorsitzendem Stompfe Intoleranz und Ressentiments vor

In einer Presseerklärung vom 06.05.09 beschuldigen die Marburger GRÜNEN den CDU-Fraktionsvorsitzenden der Marburger Stadtverordnetenfraktion Philipp Stompfe, er habe sich von einem toleranten Leitbild wegbewegt und behaupte, er sehe Homosexualität als Krankheit, weil er die Erklärung "Für Freiheit und Selbstbestimmung" unterzeichnet habe. Der Stadtverband der Grünen fordert, die Marburger CDU und CDU-Fraktion solle sich von unhaltbaren, Ressentiments schürenden und intoleranten Positionen des Fraktionsvorsitzenden Philipp Stompfe distanzieren.

In ihrer Erklärung zitieren die Grünen mehrere Textpassagen der Erklärung "Für Freiheit und Selbstbestimmung", in der auf wissenschaftliche Erkenntnisse über die Risiken homosexueller Lebensweisen verwiesen wird. In der Presseerklärung erwecken die Grünen jedoch den Eindruck, als handle es sich um eine persönliche Meinungsäußerung von Stompfe, denn die Überschrift ihrer Erklärung lautet:

"Marburger CDU-Fraktionsvorsitzender sieht bei Homosexuellen überdurchschnittliche Anfälligkeit für AIDS, Geschlechtskrankheiten, Depression, Ängste, Substanzenmissbrauch (Alkohol-, Medikamente und Drogen) und Suizidgefährdung."

Diese Feststellung trifft hinsichtlich der Unterzeichnung der Erklärung keineswegs zu. In der Erklärung "Für Freiheit und Selbstbestimmung" wird dies weder von Stompfe noch von den Unterzeichnern festgestellt. Vielmehr werden darin mehrere wissenschaftliche Untersuchungen zitiert, in denen solche Risiken nachgewiesen sind und es wird auf diese Tatsache hingewiesen, weil sie in der Argumentation von Lesben- und Schwulenverbänden ignoriert werden. Wörtlich heißt es in der Erklärung:

"Wie wissenschaftliche Unter­suchungen zeigen, birgt praktizierte Homosexualität ein erhebliches gesundheitliches und psychisches Risiko. Dazu zählen überdurchschnittliche Anfälligkeit für AIDS, Geschlechts­krankheiten, Depression, Ängste, Substanzenmissbrauch (Alkohol-, Medikamente und Drogen) und Suizid­gefährdung."

Auch die Behauptung, die Erklärung "attestiere" homosexuellen Menschen ein erhebliches gesundheitliches und psychisches Risiko ist folglich falsch. Nicht die Erklärung attestiert solche Risiken, sondern sie verweist auf die Erkenntnisse von Experten, die dies attestieren.

Schließlich ist auch die Behauptung der Grünen falsch, mit der Erklärung seien "monströse" Thesen verbreitet worden. Die Erklärung führt mehrere wissenschaftliche Studien auf, auf deren Erkenntnisse Bezug genommen wird. Ebenso hat das Deutsche Institut für Jugend und Gesellschaft in einer Pressemitteilung vom 05.05.09 auf zahlreiche weitere Studien und die Erkenntnisse internationaler Experten hingewiesen, die sich wissenschaftlich und therapeutisch mit gesundheitlichen und psychischen Problemen homosexuell veranlagter Menschen befassen, und die sich insbesondere den Problemen "ego-dystoner homosexueller Orientierung" und hilfesuchender Menschen zuwenden (vgl. Anmerkung zu Studien unten).

Richtig ist daher, dass die Erklärung keine "monströse" Thesen verbreitet, sondern Realitäten wiedergibt, die von den Unterzeichnern der Erklärung nicht ignoriert und von den Marburger Grünen nicht geleugnet werden können. Als Tatsache bleibt dabei lediglich zu erwähnen, dass es in der Expertenwelt keine einhellige Auffassung zur homosexuellen Orientierung und sie begleitender Probleme gibt, und sie schon deshalb weiter ein Gegenstand der wissenschaftlichen Erforschung sind und sein sollten. Gerade die Grünen, die sich selbst als Partei der Freiheit apostrophieren, dürften diese nicht erdrücken, wenn sie glaubwürdig sein wollen.

Eine vergleichende Analyse der Erklärung "Freiheit und Selbstbestimmung" mit der Erklärung der Marburger Grünen ergibt, dass die von Wolfram Schäfer, Sprecher des Stadtverbandes, und Dietmar Göttling, Fraktionsvorsitzender, herausgegebene Presseerklärung mehrfach falsche Behauptungen aufstellt und daraus unhaltbare Vorwürfe gegen den CDU-Vorsitzenden Stompfe erhebt. Als Konsequenz kann letztlich nur die Notwendigkeit für die Marburger Grünen gefolgert werden, sich von ihren falschen Behauptungen und Vorwürfen zu distanzieren.

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Zu verschiedenen Therapieformen, in denen die Veränderbarkeit homosexueller Empfindungen nachgewiesen ist, hat das DIJG auf eine Vielzahl von Studien hingewiesen, unter anderen:

  • Schwartz, M. F., Masters, W. H., The Masters and Johnson treatment program for dissatisfied homosexual men. Am. J. of Psychiatry, 1984, 141.
  • Byrd, A. D., & Nicolosi, J., A meta-analytic review of treatment of homosexuality. Psychological Reports, 2002, 90, S. 1139-1152.
  • Spitzer, R., Can Some Gay Men and Lesbians Change Their Sexual Orientation? 200 Participants Reporting a Change from Homosexual to Heterosexual Orientation, Archives of Sexual Behavior, 2003, 32(5), 403-417, S. 413.
  • Cummings, N., Former APA President Dr. Nicholas Cummings describes his work with SSA clients. Retrieved April 2, 2007.

Dietmar Göttling,
Fraktionsvorsitzender u. Stellv. Vorsitzender des Haupt & Finanzausschusses
Email -> dietmar.goettling@gruene-marburg.de

Wolfram Schäfer,
Vorstandssprecher, Mitglied im Schul- und Sozialausschuss des Stadtparlamentes
Email -> wolfram.schaefer@gruene-marburg.de


MEDRUM-Artikel:


-> Online-Unterzeichnung der Initiative "Für Freiheit und Selbstbestimmung"



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