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Zwei Deutsche leiten EVP-Bioethik-Arbeitsgruppe


30.11.09

Zwei Deutsche leiten EVP-Bioethik-Arbeitsgruppe

Peter Liese (CDU) als Vorsitzender der EVP-Arbeitsgruppe Bioethik bestätigt - Martin Kastler (CSU) wird Stellvertreter

(MEDRUM) Einstimmig haben die Mitglieder der Arbeitsgruppe Bioethik der Fraktion der Europäischen Volkspartei Peter Liese als Vorsitzenden bestätigt. Ebenfalls einstimmig wurde erstmals zum Stellvertreter der mittelfränkische CSU-Abgeordnete Martin Kastler gewählt. Beide Politiker wollen sich dafür einsetzen, dass bioethische Fragestellungen nicht als Randthema behandelt werden.

"In den Bereich der Bioethik fallen im wahrsten Sinne des Wortes lebenswichtige Fragen. Es geht darum, wann Leben beginnt, wann es aufhört und was die Medizin in den Grenzbereichen menschlichen Lebens tun und lassen muss", unterstreichen Liese und Kastler.  Für die beiden Unionspolitiker ist in den vielen komplexen bioethischen Fragen das christliche Menschenbild Richtschnur: "Jeder Mensch hat von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod ein unbedingtes Recht auf Leben. Dieser Grundsatz ist für sie das Leitmotiv, das sie als Christdemokraten in der Bioethik verfolgen wollen.

Eine wichtige Aufgabe der soeben begonnenen Legislaturperiode wird für sie die Vorbereitung und Verabschiedung des neuen EU-Forschungsrahmenprogramms sein. Gerade im bioethischen Bereich habe die Forschung jedoch auch ihre Grenzen, finden Liese und Kastler: "Nicht alles was geht, ist auch ethisch vertretbar. Es geht deshalb nicht nur um viel Geld, sondern auch um die Werte Europas", betonen die Bioethik-Experten. Erster Schwerpunkt der AG Bioethik wird im neuen Jahr das Thema Organtransplantation sein.

Dem Mediziner Liese sind diese Fragestellungen seit vielen Jahren vertraut. Er kommt aus dem Bezirk Südwestfalen und leitet die Arbeitsgruppe der EVP seit 1999. Er hatte sich bereits in seiner Doktorarbeit am Humangenetischen Institut in Bonn mit den Heraus­for­derun­gen der Gen- und Biotechnologie beschäftigt. Den beharrlichen Einsatz für einen verantwortungsvollen Umgang damit rechnet er zu den Schwerpunkten seiner Arbeit.

Der Europaabgeordnete Martin Kastler kommt aus dem mittelfränkischen Schwabach. Er gehört zu den Politikern, die nachdrücklich die Forderung unterstützen, das wertkonservative Profil der CSU, etwa in den Bereichen Lebensschutz und Familienpolitik, künftig klarer herauszustellen. Der Lebensschutz ist für Kastler besonders wichtig. "Denn der Anfang und das Ende des menschlichen Lebens sind keine Verhandlungssache", so Kastler.