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Rasanter Anstieg beim Entzug des Sorgerechtes

Familie
Rasanter Anstieg beim Entzug des Sorgerechtes

Der Tagesspiegel greift heute den Anstieg beim Entzug des Sorgerechtes auf. Von 2006 auf 2007 ist die Zahl der Sorgerechtsentzüge um 12,5 Prozent auf 10 800 Fälle gestiegen.

Das Statistische Bundesamt legte die Zahlen über den Sorgerechtsentzug offen. Demnach gab es in rund
10 800 Fällen „den vollständigen oder teilweisen Entzug der elterlichen Sorge“ . Die Jugendämter hatten dies in 12 800 Fällen bei den Gerichten beantragt.

Mal um diesen Schritt
gebeten. Die Entwicklung ist nicht in allen Bundsländern gleichläufig. So ist in Berlin die Zahl gesunken, wärhen sie sich in Bremen mehr als verdoppelt hat. Der Anstieg in Bremen könnte mit dem Fall des zweijährige Kevin zusammenhängen, der tot in einem
Kühlschrank aufgefunden wurde. Es wäre verständlich, wenn dies die Ämter in besonderem Maße sensibilisiert hätte.

Auch im Fall der Familie Gorber, über den MEDRUM mehrfach berichtete, hat das Gericht den Eltern das Sorgerecht teilweise entzogen. In diesem konkreten Fall wurde den Eltern das Recht zur Bestimmung des Aufenthaltsortes, das Bestimmungsrecht über die Schulbildung und auch die Gesundheitsfürsorge entzogen.

Tagesspiegel-Artikel -> Richter entziehen öfter Sorgerecht


MEDRUM-Artikel über Fall Familie Gorber -> Mitternächtlicher Polizeibesuch im Hause der Gorbers


Leserbriefe

Welche Not steckt hinter dieser Nachricht. Kinder müssen raus aus ihrer Familie, im Heim weiterleben. Eltern, Müttern werden ihre Kinder weggenommen, Geschwister auseinandergerissen. Unendliches Leid, Trauer, Brüche in der Lebensgeschichte. Ich denke an den Jugendamtmitarbeiter aus einer Fernsehreportage, der vor laufender Kamera sagte, seine Mitarbeiter seien mit „Fallzahlen" von 75-150 Familien total überfordert. Die Problemsituationen der Familien sind oft sehr komplex durch finanziellen Mangel bis Ruin, Dauerüberforderung Alleinerziehender, „schwierige Kinder" in schwieriger Umgebung (Konsumdruck), sexuelle Gewalt, Abhängigkeiten. Der Bundestag hat aber gleichzeitig mit der Entscheidung über eine schnellere Heranziehung der Gerichte (die letztlich nur Zwangsmaßnahmen erwirken können) abgelehnt, die Jugendämter stärker zu fördern. Aus Berichten Betroffener weiß ich, dass das Jugendamt „zur Kontrolle" kommt. Unterstützend wird es in den seltensten Fällen wahrgenommen.

Was wäre es für eine Hilfe für eine überforderte, finanziell am Rand stehende Mutter, wenn das Jugendamt zunächst eine Haushaltshilfe (z.B. eine Stunde wöchentlich pro Kind) bezahlte, um mal an einer Stelle Entlastung und Hilfe zu bieten. Dann könnten andere Probleme besser angegangen werden. Oder wenn das Kind, das große Schulprobleme hat, gezielt mit Nachhilfe unterstützt würde (die eine reiche Familie problemlos organisiert), bevor das Kind schulisch verzweifelt, zunehmend die Schule verweigert, dann in die Psychiatrie kommt und hinterher ins Heim (bei meiner Freundin ist es so). So genannte „Hilfeplangespräche" sind verhörähnlich organisiert, jedes Wort der Eltern wird auf die Goldwaage gelegt, die elterliche Kompetenz wird kleingeredet. Es mag nicht überall so sein, mir ist in Gesprächen mit Betroffenen bisher jedoch hauptsächlich dieses begegnet. Familien, Eltern in Überforderungssituationen sinnvoll und zupackend zu unterstützen ist schwieriger als die Kinder wegzunehmen - wäre aber anzustreben.

Der leichtfertige Umgang mit der Sexualität heutzutage ist ein Hauptgrund dafür, dass Kinder in ungeregelte Verhältnisse hineingeboren werden. Es gibt immer mehr Abtreibungen - die die Mutter psychisch bis an ihr Lebensende begleiten werden. Aber für Jungs ist es ein Spaß, möglichst viele Mädchen „aufzureißen" - natürlich ohne Kondom. Liebe hat viele andere Ausdrucksmöglichkeiten. Die Sexualität gehört grundsätzlich in den geschützten Rahmen der Ehe und Treue. Jugendliche, die alles „ausprobieren", sind für ihr Leben gezeichnet und verletzen andere mit. Die ganz tiefe Aussage der Treue und Ausschließlichkeit wird, mit zunehmender staatlicher Unterstützung, konterkariert.
Gut und sehr notwendig, dass es einen Papst gibt, der von Reinheit, Treue und Werten spricht! Und nicht nur er sieht es so - auch Umfragen machen die Sehnsucht nach Verlässlichkeit deutlich - die grundsätzlich in der Familie geprägt wird.

A. Rosebrock, Wachtberg