Sie sind hier

Pastor und Vater von Angela Merkel duldete keine Krippenunterbringung


27.04.09

Pastor und Vater von Angela Merkel duldete keine Krippenunterbringung

Familiennetzwerk sieht Rückenwind durch Bundeskanzlerin für Krippenkritik

(MEDRUM) Die frühkindliche Fremdbetreuung ist ein Kritikschwerpunkt des Deutschen Familiennetzwerkes an der gegenwärtigen Familienpolitik der Bundesregierung. Das Netzwerk sieht jetzt überraschend Unterstützung durch eine Äußerung, die im Monatsmagazin Ciceor, Heft Mai 2009 zitiert wird.

Das Familiennetzwerk zitiert in einer Pressemitteilung vom 27.04.09 die Antwort Angela Merkels auf die Frage nach ihrem unerschütterlichen Frohsinn, der sie seid ihrer Kindheit begleite; Angela Merkel entgegnete: „Vielleicht bin ich so geworden, wie ich bin, weil meine Eltern mich nicht in eine Krippe geschickt haben. ... Das hat mein Vater, der Pastor, nicht geduldet. "

Dazu Maria Steuer, Vorstand des Familiennetzwerkes Deutschland: „Das ist das deutliche Signal eines Umdenkens in der Bundesregierung! Im Interesse aller kleinen Kinder sind wir sehr froh darüber, dass die Bundeskanzlerin so offensichtlich erkennt und emotional nachspüren kann, dass der frühe Krippenbesuch nicht nur Einfluss auf die Kindheit, sondern ebenso auf die Gemütslage im Erwachsenenalter hat."

Seit Jahren weist das Familiennetzwerk auf die Risiken der frühen Fremdbetreuung hin. Auf Fachtagungen und in Pressemitteilungen wurden die wissenschaftlichen Untersuchungen, die die Risiken und Spätfolgen von frühkindlicher Krippenbetreuung beschreiben, immer wieder dargestellt und veröffentlicht. Bei Ursula von der Leyen fanden diese Warnungen ebenso wenig Gehör wie die Kritik des Bischofs von Augsburg, Walter Mixa, der die einseitige Förderung der Fremdbetreuung von Kindern in frühesten Lebensjahren ebenfalls kritisierte.

Das Netzwerk greift jetzt die Entgegnung der Bundeskanzlerin auf und sieht darin unerwartet Rückhalt von höchster Stelle. „Wir hoffen, daß dieser Stellungnahme der Kanzlerin politische Konsequenzen folgen und Familien in ihrem Erziehungsauftrag eine neue Wertschätzung erfahren werden", so Maria Steuer weiter. Bereits im letzten Jahr forderte die Kinderärztin einen Stopp des gigantischen Krippenausbauprogramms.

Welchen Einfluss die eigene Kindheit auf das Verhalten im Jugendlichenalter und das eigene Erziehungsverhalten als Eltern hat, wird auf der nächsten Fachtagung des Familiennetzwerkes von internationalen Experten vorgetragen. Weitere Themen werden die kollektive Sozialisation von Kindern im Kibbuz, die heutige Verharmlosung der Krippenerziehung und die Auswirkungen des neuen Unterhaltsrechtes sein.

ImageDas Symposium will aufzeigen, warum eine neue Wertschätzung der Familie gebraucht wird. Kindsein und Elternschaft stehen im Brennpunkt der Veranstaltung, die zu einer Zeit stattfindet, in der Familie und Kinder unter besonderem Druck stehen. Die Veranstalter hierzu:

"Eine frühkindliche, sichere Bindung an die Eltern ist für die Entwicklung dieser Eigenschaften unabdingbare Voraussetzung. Nirgendwo sonst kann so individuell auf die Bedürfnisse des Kindes eingegangen werden wie im geschützten Raum der Familie. Dessen ungeachtet steuert die Politik derzeit in die entgegensetzte Richtung: Das Fremdbetreuungsangebot für unter Drei-jährige wird massiv vorangetrieben; ein Familienleben, das das Wohl des Kindes im Blick hat, wird dadurch zunehmend erschwert oder sogar verhindert. Wirtschaftliche Interessen bekommen Vorfahrt. Für die Unersetzbarkeit des Entwicklungsraums Familie scheint in Deutschland kein Bewusstsein mehr zu sein."

Zu diesem Szenario versprechen Themen, Referentinnen und Referenten eine hochkarätige und interessante Veranstaltung. Neben einer Reihe bekannter und kompetenter Personen, wird Dr. Maria Steuer, die Vorsitzende des Deutschen Familiennetzwerks, insbesondere die Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin Christa Meves und den Kinderpsychologen Wolfgang Bergmann begrüßen. Sie sprechen zu den Themen "Elternsein heute" und "Wie die Kinder die Gefühle lernen". karin Jäckel wird zum neuen Unterhaltsrecht referieren. Der Journalist, Autor und Rundfunkmoderator Jürgen Liminski wird die Rolle des Moderators übernehmen.

Referentinnen und Referenten

PHD CARMELITE AVRAHAM-KREHWINKEL

Ärztin, Soziologin, Kinder-, Jugend- und Familienpsychotherapeutin, Expertin für Verhaltensprobleme bei Kindern, arbeitet in Deutschland und Israel

SIEGFRIED BÄUERLE

Diplompsychologe, ehem. Dozent an der Universität Karlsruhe und an der pädagogischen Fachhochschule Karlsruhe, Rektor einer Hauptschule, Buchveröffentlichungen zum Thema Gewalt in der Schule

WOLFGANG BERGMANN

Kinder und Jugendpsychologe, Leiter des Instituts für Kinder-Psychologie und Lerntherapie Hannover, Autor zahlreicher Buchpublikationen

STEFAN FUCHS

Diplom-Verwaltungswissenschaftler, promoviert derzeit über „Defamilisierung als Paradigmenwechsel in der Sozialpolitk" am Institut für Politikwissenschaft und Soziologie der Universität Bonn

CARLOS A. GEBAUER

Jurist, Schauspieler, Richter, Lehrbeauftragter für Sozialrecht in Köln, zahlreiche Veröffentlichungen zu sozialrechtlichen Themen

MELANIE GILL

Kinderpsychologin und -therapeutin in Brighton, Expertin für die Behandlung dysfunktionaler Familien

EVA HERMAN

Fernsehmoderatorin und Autorin

JÜRGEN LIMINSKI

Journalist und Buchautor, Moderator beim Deutschlandfunk

CHRISTA MEVES

Kinder- und Jugendpsychotherapeutin, Autorin zahlreicher Buchpublikationen

MICHAEL PANSE

Mitglied des Thüringer Landtags, sozialpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion

Das Symposium wird um 09.30 Uhr durch Dr. Maria Steuer eröffnet und endet am Abend mit einem FESTAKT zur Verleihung des Matejcek-Preises an Petr Necas, Minister für Arbeit, Soziales und Familie in Tschechien, sowie an Anna Zaborska, Vorsitzende des Ausschusses für die Rechte der Frauen und die Gleichstellung der Geschlechter im europäischen Parlament.

Das Programm der Fachtagung und weitere Informationen auf www.familie-ist-zukunft.de, email: info@familie-ist-zukunft.de.

Die Vorsitzende des Familiennetzwerkes in YouTube -> Video