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Nothilfe der DMG in Birma

14.06.08


Nothilfe der DEUTSCHEN MISSIONSGEMEINSCHAFT (DMG) in Birma


15 Teams sind ständig im Einsatz

(MEDRUM/DMG) Seit dem Zyklon "Nargis" und der Flutkatastrophe in Birma (Myanmar) wird vor Ort von Mitarbeitern und Partnern der DMG zahlreichen Betroffenen Hilfe geleistet.

Ein Mitarbeiter der DMG schreibt aus dem thailändisch-birmesischen Grenzgebiet:


"Die letzten Wochen seit
der Katastrophe im Nachbarland waren bewegt für uns. Wo viele andere untätig
zuschauen mussten, hatten wir konkrete Möglichkeiten, Hilfe in die Wege zu
leiten und Spenden für die Katastrophe vor Ort einzusetzen. Es ist ein
abenteuerliches, zeitweise auch gefährliches Unternehmen für unsere
Glaubensgeschwister, die diesen Dienst trotz des Widerstandes der dortigen
Regierung tun.


Wir sind hin- und hergerissen zwischen manchen guten und
vielen schlechten Nachrichten, die uns nur bruchstückhaft erreichen.
Satellitenbilder zeigen deutlich, dass ganze Landstriche komplett von der
Landkarte ausradiert sind. Wir sprechen hier von dem Gebiet, das die Reiskammer
Birmas war. Der fruchtbare Boden ist teilweise noch meterhoch mit Salzwasser
überschwemmt und wird unbrauchbar. Die starken Winde (mehr als 220 km/h) haben
Bäume und alles, was nicht niet- und nagelfest war, umgerissen. Die Trümmer
verhindern jetzt, dass das Wasser abfließt. Hunderte von verwesenden Leichen und
Tierkadavern liegen im Wasser und kontaminieren ganze Regionen. Die Militärs
haben das Gebiet abgeriegelt und lassen nur wenig Hilfe hinein. Und sie
verhindern die Flucht der Betroffenen nach Rangun, wo man ihnen besser helfen
könnte.


Die Zustände in den Flüchtlingslagern sollen schrecklich sein.
Weiterhin sterben täglich Hunderte an Nahrungsmangel, Entzündungen und Epidemien
als Folge der Katastrophe. Viele Kinder sind zu Waisen geworden. Die Menschen
haben alles verloren, sie stehen vor nichts. Wir sind dankbar, dass wir
einheimische Christen kennen, die in das Gebiet gelangen und Hilfe leisten
können. Was man tun kann erscheint oft klein - angesichts der großen Not, die
dort herrscht. Bitte beten Sie für Gottes Erbarmen und Eingreifen. Und um
Weisheit und Schutz für die Helfer, die auf sich selbst gestellt schier
Unmögliches leisten. Nur die Kraft Gottes kann die Menschen halten und ihnen
neuen Sinn und Perspektive geben. Das ist es, was unsere Mitarbeiter dort mit
ihren begrenzten Mitteln weitergeben. Unser Gebet geht dahin, dass die Frohe
Botschaft Wunder wirkt in den Herzen, Kraft und Hoffnung weckt und einen
Neuanfang für viele ermöglicht."

Ein anderer Mitarbeiter schreibt:

"Wir hören, dass die Christen in Birma die Katastrophe und die Nothilfe dort, an der sie plötzlich aktiv beteiligt sind, als Gottes besonderes Reden an sie vor dem Wiederkommen von Jesus ansehen. Und dass sie dadurch besonders das Beten lernen ...

Ein Projekt das wir mit übernehmen, ist ein Dorf, in dem die Hälfe von etwa 75 Familien (rund 200 Leute) überlebt haben. Dort konnten bereits einige Häuser errichtet werden, in denen viele nun gemeinsam wohnen. Es soll ein Traktor angeschafft werden, um Felder wieder urbar zu machen, sowie zwei Boote mit Netzen zum Fischen. Wir suchen auch Wege zum Entsalzen des Bodens, der von Meerwasser überspült worden ist. Bitte beten Sie für die Menschen in Birma in ihrer großen Not.

Die Helfer riskieren ihr Leben und erfahren viel Stress. Sie benötigen besonders unsere Fürbitte, dass sie Durchhaltevermögen haben, die Arbeiten fachgerecht ausführen, und dabei vielen Menschen die Liebe Gottes weitergeben."

Ein Mitarbeiter,
der derzeit die Nothilfe der DMG für Birma mit koordiniert, berichtet:


"... Mehr als 15 Mannschaften sind ständig unterwegs, das Nötigste einzukaufen und trotz vieler Schwierigkeiten zu den Notleidenden zu bringen. Sie besorgen Nahrungsmittel, wie Wasser, Reis und Hülsenfrüchte, aber auch Decken, Moskitonetze und je einen Satz Oberbekleidung sowie Vitamine, Medizin zur Infektionsbekämpfung und Plastik-Planen zum Schutz vor Regen. Die Güter werden von Ärzten und freiwilligen Helfern aus christlichen Gemeinden in die Dörfer gebracht, was bei der zerstörten Infrastruktur mit größten Schwierigkeiten verbunden ist.


Weite Teile des Irrawaddy-Deltas liegen nur ein Meter über dem Meeresspiegel. Zyklon Nargis brach mit 220 km/h über diese Region herein. Es gab eine einige Meter hohe Flutwelle, die Kilometer tief ins Land einbrach und ganze Landstriche verwüstete. Auf einigen hundert Quadratkilometern wurde der fruchtbare Boden weggeschwemmt. Neue Flüsse und Meeresarme sind entstanden, wo früher fruchtbare Reisfelder und Dörfer waren. Landkarten stimmen nicht mehr. 90 Prozent der Boote sind zerstört, untergegangen oder sie können kaum mehr navigieren.


Tausend Überlebende werden über Monate oder länger keine Heimat haben. Sie werden zum Teil in Notunterkünften und bei christlichen Gemeinden aufgenommen, die sie täglich mit den nötigsten Lebensmitteln versorgen. Die nächste Phase der Nothilfe gilt dem Aufbau von Häusern und Bambushütten und den Aufräumarbeiten. Wir rechnen mit 200 Euro Materialkosten für eine Bambushütte oder 500 Euro für eine festere Bleibe für eine Familie. Trauma-Verarbeitung ist für die betroffenen Familien nötig. Es werden dringend sichere Plätze für die Versorgung von Waisenkindern gesucht. Denn Menschen- und Kinderhandel sind nach solchen Katastrophen wie Tsunami und hier nicht auszuschließen.


Mittendrin hören wir Berichte von Gebetserhörungen. Wie Betroffene auf wunderbare Weise diese Katastrophe überlebt haben und anderen helfen, wie ihnen geholfen wurde ..."

Weitere Berichte und Kontaktadressen über DMG im Internet:
www.DMGint.de, E-Mail: TVolland@DMGint.de