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Keine große Zuneigung von Journalisten zu Unionsparteien

Zum Mainstream in der Medienlandschaft


Keine große Zuneigung von Journalisten zu Unionsparteien

(MEDRUM) Besonders Skandalsendungen wie die Sendung von Anne Will über "Rot-Rot" in Berlin oder die Sendung von Johannes B. Kerner zu Eva Hermann geben Zeitgenossen Anlass, den Mainstream der Medien zu kritisieren. Auch die christlichen Kirchen oder ihre Angehörigen sehen Grund zur Kritik, wenn christliche Themen nicht angemessen in den Medien dargestellt werden, zum Beispiel wenn hohe Repräsentanten wie Kardinal Meisner oder Bischof Mixa misinterpretiert oder durch die Medien an die Wand der Schelte gestellt werden.

Hintergründe, die darüber Aufschluss geben können, weshalb den Medien ein bestimmter Mainstream zugeordnet werden könnte, liefert eine Studie der Universität Hamburg über den Journalismus in Deutschland. Nach den Erkenntnissen dieser Studie sind weniger als 10 Prozent der Journalisten der CDU/CSU zugeneigt. Hätten allein Journalisten aufgrund ihrer parteilichen Neigung den Bundestag bei der letzten Wahl zu wählen gehabt, hätte Rot-Grün eine satte absolute Mehrheit von mehr als 60 Prozent der Stimmen erhalten und Bündnis90/Die Grünen hätten als stärkste Partei mit über 35 % der Stimmen die Kanzlerin oder den Kanzler gestellt. Die Zuneigung zur PDS fiel vor 3 Jahren noch äußerst gering aus. Sie betrug lediglich 0,8 Prozent. Von einem repräsentativen Journalismus könnte also, gemessen am Kriterium der Neigung zu Parteien, nicht gesprochen werden.

Diese Einschätzung basiert auf einer Umfrage, die die Universiät Hamburg im Jahr 2005 durchgeführt hatte. Etwa 20 Prozent der Journalisten gaben dabei an, keiner Partei zuzuneigen. Als medienexterner Größe messen die Journalisten den Parteien aber selbst keinen großen Einfluss auf den Journalismus bei. Für unbedeutend halten die Journalisten auch die Kirchen. Nur 3 Prozent waren der Auffassung, dass die Kirchen einflussreich für die journalistische Arbeit seien. Den Haupteinfluss sehen sie bei den medieninternen "Bossen", den
Ressortleitern und den Chefs vom Dienst. Ca. 40 Prozent antworteten,
diesen seien einflussreich für die journalistische Arbeit.