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Grüne Jugend Hessen: Karfreitagsruhe ein Angriff auf den säkularen Staat


23.04.11

Grüne Jugend Hessen:  Karfreitagsruhe ein Angriff auf den säkularen Staat

Grüner Flashmob bricht Karfreitagsruhe mit öffentlichem Protesttanz in Frankfurt

(MEDRUM) Mit dem Aufruf "Grüner Flashmob gegen das Tanzverbot am Karfreitag" hat die Grüne Jugend Hessen den öffentlichen Tanzauftritt von etwa 1000 Gegnern des öffentlichen Tanzverbotes am Karfreitag in Frankfurt initiiert.

Aufruf der Grüne Jugend Hessen zum Protest gegen Karfreitagsruhe

In einer Pressemitteilung hatte die Grüne Jugend Hessen am 15. April erklärt:

"Die Grüne Landtagsabgeordnete Sarah Sorge unterstützt die Idee der Grünen Jugend Hessen, am Karfreitag einen Tanzflashmob in Frankfurt zu initiieren und begreift die Aktion als ein Zeichen des Protestes gegen das im Feiertagsgesetz geregelte Tanzverbot."

Ein solches Tanzverbot sei der pluralen Frankfurter Stadtgesellschaft kaum vermittelbar. „Immer weniger Menschen in Frankfurt gehören einer der christlichen Kirchen an, daher halte ich eine solche Regelung im Feiertagsgesetz für absurd. Die Religionsfreiheit ist dadurch, dass Menschen an bestimmten Orten Lust zum Tanzen haben, nicht eingeschränkt. Diejenigen, die an diesen Tagen ihre Religion ausüben wollen oder sich durch feierende Menschen religiös verletzt fühlen, können ja einfach von den Tanzveranstaltungen fern bleiben.", so Sarah Sorge.

Die Grüne Jugend Hessen erachtet das Tanzverbot am Karfreitag und Ostersonntag als Angriff auf den säkularen Staat. „Es ist nicht Aufgabe des Landes die Einhaltung christlicher Bräuche sicherzustellen."

Dem Aufruf der Grüne Jugend Hessen folgten etwa 1000 Personen, die sich am Karfreitag in Frankfurt zum "Protesttanz" in Frankfurt versammelten. Spiegel Online meldete: "Flashmob tanzt trotz Verbot vor dem Rathaus". In der Frankfurter Neue Presse wurde berichtet: "Mehr als 1000 Partyhungrige tanzten gestern auf dem Römerberg."

Grüne Jugend und christliche Wertvorstellungen

Die Jugendorganisation der Partei die Grünen hat in der Vergangenheit auch auf dem für die Ordnung der Schöpfung zentralem Gebiet von Ehe und Familie säkularisierende und anti-christliche Wertvorstellungen vertreten. Der Bundesvorstand der Grünen Jugend fasste am 19.11.2007 einen Beschluß, in dem der Begriff Familie neu definiert und zum Ziel erklärt wurde, die Ehe zu ersetzen:

"Der Begriff Familie wird bei uns in erneuerter Definition verwendet: Wir verstehen darunter sowohl das klassische Vater-Mutter-Kind-Bild, als auch gleichgeschlechtliche Partnerschaften mit oder ohne Kind, polygame Lebensgemeinschaften, Patchworkfamilien, Alleinerziehende aber auch Wohngemeinschaften wie Studierenden-, Mehrgenerationen-, und Senioren-Gemeinschaften oder ganz einfach der engste Freundeskreis. Im Mittelpunkt der Definition steht die Solidarität untereinander, das Füreinanderdasein. Dies wollen wir rechtlich mit einem Familienvertrag absichern und damit die Ehe ersetzen."

"Auch Geschwister, die sich lieben, sollen Familienverträge abschließen und Kinder bekommen können. ... Die GRÜNE JUGEND will hier keine Straftatbestände."

"Es darf in unserer Gesellschaft nicht der Anschein entstehen, dass um ein Kind erziehen zu können, es dafür einer Mutter und eines Vaters - wie es konservative Kräfte gerne hätten - bedarf."

Die in diesem Beschluß dokumentierten Wertvorstellungen sind mittlerweile auch in die Familien-Definition des Rates der EKD und die Verabschiedung neuen Kirchenrechtes durch die EKD-Synode eingeflossen. Wie MEDRUM berichtete, hatte der Rat der EKD mit dem neuen Pfarrdienstrecht den Begriff "familiäres Zusammenleben" eingeführt und dazu in der Begründung erklärt:

Der Begriff „familiäres Zusammenleben” ist hingegen bewusst weit gewählt. Er umfasst ... jede Form des rechtsverbindlich geordneten Zusammenlebens von mindestens zwei Menschen."

Diese Definition ist kompatibel mit dem Beschluß der Grüne Jugend. Sie lässt nicht nur homosexuelle, sondern auch polygame Lebensgemeinschaften zu. Die Vorlage des Rates der EKD wurde von der EKD-Synode bei ihrer Tagung im November 2010 unter Vorsitz von Katrin Göring-Eckhardt, Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90 / Die Grünen, einstimmig und ohne Vorbehalte angenommen.

In Hinblick auf die Karfreitagsruhe vertritt die EKD-Spitze noch nicht die Vorstellungen der Grünen. Im Interview mit der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung sprach sich der Ratsvorsitzende der EKD, Präses Nikolaus Schneider, gegen "rein unterhaltende Vergnügungsveranstaltungen" aus und erklärte: "Feiertage strukturieren das Leben des Menschen und der Gesellschaft. Dem Karfreitag und dem Ostersonntag kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Diese Tage fordern heraus, über die Realität des Todes nachzudenken und sich mit der Perspektive und der Hoffnung des Lebens zu be­schäftigen. Dazu passen rein unterhaltende Vergnügungsveranstaltungen nicht, die den Sinn von Karfreitag überspielen und übertönen."

Wie MEDRUM berichtete, hat sich auch der Landesvorsitzende der Grünen aus NRW, Sven Lehmann (Düsseldorf), für eine Aufhebung des öffentlichen Tanzverbotes ausgesprochen. Mit einem Verbot öffentlicher Tanzveranstaltungen würden Christen anderen Menschen den Abend vermiesen, meinte er.


22.04.11 Frankfurter Neue Presse Mit Partylaune gegen das Verbot
22.04.11 Spiegel Frankfurt: Flashmob tanzt trotz Verbot vor dem Rathaus
16.04.11 MEDRUM DJ per Internet gegen Karfreitagsruhe

 

Leserbriefe

Es soll noch Christen geben, die dieser Partei Ihre Stimme leihen. Die Perversion und Unterdrückung aller Andersdenkender in Deutschland hat einen politischen Namen: Die Grünen. Da ändert auch Frau Göring-Eckert mit Ihrem "piep-piep ich hab Euch alle lieb" Christentum nichts. Die Grünen offenbaren sich immer mehr zur grundlegenden antichristlichen Partei, ja geradezu eine Christenphopie ist unter diesen weit verbreitet. Das zerstören jeglicher christlichen Strukturen und Aufbau einer idiologischen Gleichschaltung nach grüner Denkweise ist das Ziel dieser Partei. Toleranz ja, aber nur im Sinne eines grünen Denkmusters. Seit der Entstehung dieser Partei aus der teuflischen Nachgeburt einer Terrororganisation (RAF) versucht diese mit aller Macht, das Denken und Handeln der Deutschen nach Ihrer Weltanschauung anzupassen. Mit Lügen, Verunglimpfung Anderer, körperlicher Gewalt (siehe Christival Kassel 2008) und allen Mitteln, auch wenn dies gegen jeglich geltentes Recht/Gesetz verstoßen. Die Verbannung jeglicher christlicher Symbole und Normen aus der Öffentlichkeit hat im letzten Jahrhundert genau 12 Jahre gedauert und hat viele mutige Christen das Leben gekostet. Ob Braun oder Grün, das Ziel ist gleich. Wenige Christen haben der braunen Diktatur den Abend vermiest, jetzt sollen sie dies nicht noch einmal bei den Grünen wagen - so Sven Lehmann.

Da wollen also die Grünen, die sich selbst nicht an die geltenden Gesetze halten Regierungsverantwortung übernehmen? Da kann man sich ausdenken, wie "Recht und Gesetz" unter deren Regierung aussehen würden. ...

Weiter ist es sehr verwunderlich, nichts darüber zu lesen, daß diese Tanzveranstaltung aufgelöst worden wäre. Noch ein Wort zu dem Satz: In Hinblick auf die Karfreitagsruhe vertritt die EKD-Spitze noch nicht die Vorstellungen der Grünen. Nach dem was in der Ev. Kirche in den letzten Jahren abgeht denke ich, hier liegt die Betonung auf "noch".

Wenn selbst oberste Kirchenfunktionäre wie der EKD-Präses Nikolaus Schneider es nicht fertigbringen, ein klares und unmißverständliches Zeugnis zum Sinn des Karfreitags und des Ostersonntags abzulegen, braucht sich die evangelische Kirche nicht wundern, wenn sich echte Christen von ihr abwenden. Die beiden Tage sind nicht dazu da, über eine Realität des Todes oder die Hoffnung des Lebens nachzudenken (Ewigkeitssonntag im Nov.), sondern sie erinnern uns an

  1. den Kreuzestod Jesu, der Erlösung für die Menschheit möglich macht und
  2. an seine Auferstehung, mit der er den Tod überwunden hat.

Dies sind Kernaussagen unseres christlichen Glaubens. Ist es so schwer, diese Wahrheit deutlich auszusprechen? Dass dies gegen den Zeitgeist steht, ist völlig klar.