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Das wahre Licht


26.12.09

Das wahre Licht

Würde des Nächsten und Handeln aus Liebe für Erzbischof Robert Zollitsch zentrale Weihnachtsbotschaft

(MEDRUM) Erzbischof Robert Zollitsch von Freiburg spricht in seiner Weihnachtspredigt vom wahren Licht, das mit dem Kind in der Krippe zu den Menschen gekommen sei und in die Welt hinausstrahle. Es sei Gottes Botschaft der Liebe zu uns Menschen.

Diesen liebenden Gott nehmen wir allzu oft nicht auf, so Zollitsch. Gründe sieht der Erzbischof darin, daß das Zerbrechliche und Schwache, das am Rande Stehende und Unscheinbare in unserer Gesellschaft nicht zähle, in der es um Leistung und Erfolg gehe, in der sich die Stärkeren durchsetzen würden.  Gottes Liebe sei aber nicht daran geknüpft. Seine Liebe schenke Gott bedingungslos. Gott sei Mensch geworden, um uns Menschen zu zeigen, was unsere allererste und ureigenste Aufgabe sei: "Zu lieben, füreinander da zu sein! Ohne Hintergedanken und Vorbedingung - ohne Profit und Vorteil." Indem Gott Mensch werde und das Kind nichts weiter tue, als aus der Liebe zu leben, werde die Welt menschlicher. Zollitsch sieht im Weihnachtsfest das Ereignis, das uns vor Augen führt, daß "wir unseren Wert nicht aus unserer Leistung, unserem Aussehen und unserem Ansehen haben, sondern der Wert eines jeden Menschen in seiner Existenz begründet ist".

Deshalb geht es für Zollitsch vor allem darum, daß sich die Menschen mühen, in den Menschen, die ihnen begegnen, "die Würde zu sehen und anzuerkennen, die Gott in sie hinein gelegt hat - fernab von Leistungsvermögen, Ansehen und Position des anderen." Zollitsch: "Weihnachten lässt uns entdecken, wofür zu leben sich lohnt, wo unser Einsatz gefragt ist. Das Kind in der Krippe fragt nach unserer Liebe, nach unserem Licht, das wir in der Dunkelheit unserer Tage anzünden und weiterreichen. Gehen wir in dieser Gewissheit in unseren Alltag hinein; lassen wir uns wieder neu ermutigen, indem wir dem Kind in der Krippe vertrauen: Gott kommt auf uns zu, er liebt uns zuerst. Wir dürfen seine Liebe erwidern und weiter tragen. Dann wird die Finsternis, die uns allzu oft umgibt, vom Glanz und vom Licht erhellt, das nicht erlischt, das Licht, das die Würde des Nächsten achtet und aus Liebe handelt. Zeigen wir der Welt dieses Licht, damit sie nicht zerbrechen muss. Denn wir alle sind von Gottes Hand getragen. Er ist bei uns."

-> Predigttext


MEDRUM -> Heraustreten aus dem trennenden Egoismus