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Gender Mainstreaming hält diese Woche Einzug im Schweriner Landtag durch CDU und SPD


03.07.08

Gender Mainstreaming hält diese Woche Einzug im Schweriner Landtag durch CDU und SPD

Staatlich verordnete Umerziehung

von Kurt J. Heinz

(MEDRUM) Unter dem Dachbegriff "Gender Mainstreaming" will der Schweriner Landtag heute über die Überwindung der geschlechtsspezifischen Segregation des Arbeitsmarktes beraten. Versteht der Bürger, was die von ihm gewählten Politiker dort tun?

Eine Blitzumfrage bei den Bürgern über das, was unter dieser Beschlussvorlage eigentlich zu verstehen ist, dürfte wohl zu niederschmetternden Ergebnissen führen. Zwischen dem, was die Politiker dort beraten, und dem, was Nomalbürger noch verstehen, dürften Welten liegen. Hauptsache, die Politiker verstehen, was der Begriff Gender Mainstreaming weltanschaulich bedeutet. Aber selbst hier sind Zweifel berechtigt, besonders wenn man auf die CDU blickt. Mit dem "C", das diese Partei in ihrem Namen trägt, hat Gender Mainstreaming nichts zu tun. Es steht vielmehr im krassen Gegensatz zum christlichen Verständnis der Geschlechtlichkeit von Mann und Frau. Und darum geht es beim "Gender Mainstreaming": Die Uniformierung der Geschlechter.

Das Geschlecht wird nach der Definition der Gender-Ideologie als eine beliebig veränderbare soziale Rolle verstanden. Es wird unabhängig von jedem Wesenunterschied gesehen, wie er nach der biblischen Schöpfungslehre in Mann und Frau verkörpert ist. Mann und Frau sind - abgesehen von ihrer rein biologischen Unterschiedlichkeit - per Dekret als gleiche soziale Wesen mit austauschbaren und nicht komplementären Rollen anzusehen. Das ist das Glaubensverständnis der Anhänger der Gender-Ideologie.

Warum, so fragt sich, werden Maßnahmen für den Arbeitsmarkt auf der Grundlage einer solchen Anschauung definiert? Maßnahmen zur Behebung des Fachkräftemangels und zur Verhinderung der Benachteilung von Frauen im Beruf bedürfen nicht der weltanschaulichen Begründung durch die Gender-Ideologie. Sie ergeben sich schlicht schon aus dem Gleichbehandlungsgebot des Grundgesetzes und durch ökonomische Entwicklungen. Es bedarf dazu auch weder einer höchst umstrittenen weltanschaulichen Geschlechterdefinition noch der staatlichen Verbreitung einer solchen Doktrin durch Gesetze, und schon gar keiner Erziehung der Gesellschaft zu Einheitswesen. Dies alles hat mit der Verantwortung vor Gott und christlichen Werten nicht das Geringste zu tun. In der Beschlussvorlage heißt es u.a.:

  • Konsequente Anwendung des Gender Mainstreaming in Bildung und Erziehung in allen Bereichen,
  • Sensibilisierung von Kita, Schule und Beruflicher Schule für ihre Rolle bei der geschlechtsspezifischen Sozialisation.

Wer also denkt, der Staat verhalte sich weltanschaulich neutral, sieht sich hier eines Besseren belehrt. Das gilt allenfalls für die Neutralität gegenüber dem Christlichen Glauben, nicht aber gegenüber der Glaubenslehre der Gender-Ideologen. Wissen die Landespolitikerinnen und -politiker der CDU was sie da eigentlich tun?

Niemand sollte verwundert sein, dass Kardinal Meisner kürzlich bemerkte, die Christen würden sich zunehmend in Christlichen Parteien entwurzelt sehen. Die Vorlage für den Schweriner Landtag, die auch von der CDU eingebracht wird, belegt, dass sich diese Partei von ihren christlichen Wurzeln entfernt. Und sie tut dies im konkreten Fall der aktuellen Beschlussvorlage völlig ohne Not.


Bei der Beratung im Schweriner Landtag handelt es sich um den Antrag der Fraktionen der SPD und CDU
„BERUFE HABEN KEIN GESCHLECHT" - Gender Mainstreaming in Berufsorientierung und Ausbildung zur Überwindung der geschlechtsspezifischen Segregation des Arbeitsmarktes sowie des Fachkräftemangels Drucksache 5/1587 -, TOP 26 (www.landtag-mv.de/mod/tagesordnungen).


Weitere Artikel zum Themenkreis:
-> Kardinal Meisner und das "C" in der CDU

-> Die Frau und Mutter in der Zereißprobe des Gender Mainstreaming