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Anspruch und Wirklichkeit in der Familienpolitik

Familie

30.07.08

Anspruch und Wirklichkeit in der Familienpolitik

Zwischenruf zum Leitartikel im Rheinischen Merkur


von Kurt J. Heinz

(MEDRUM) Das jüngste Urteil des Bundesgerichtshofs zum neuen Unterhaltsrecht nimmt der Rheinische Merkur zum Anlass für einen Leitartikel über die Familienpolitik.

Matthias Gierth setzt sich mit Anspruch und Wirklichkeit auseinander. Realitätsferne hält Gierth vielen Politikern vor. Die Fehleinschätzung der Politiker über das richtige Augenmaß wird beim neuen Unterhaltsrecht erneut entlarvt. Wohl wahr, wohl war, wohl war, ... stimmen vermutlich die deutschen Familien-Netzwerker in diesen Kassandra-Ruf des Rheinischen Merkur ein. Das Fazit des Leitartiklers dürfte ebenso eindeutig wie unumstritten sein. Die Lust auf Kinder wird durch das Unterhaltsrecht kaum erhöht, vorausgesetzt, die Lustfortschritte werden nicht wie bei Ursula von der Leyen mit dem Promille-Maßband gemessen, und vorausgesetzt, Prognosen werden mit realitätsnahem Blick erstellt. Damit dürfte vorerst kaum zu rechnen sein.

Wer auf die Sommerbilanz der Bundeskanzlerin blickt wird erkennen, dass die Familienpolitik von ihr auf der Habenseite besonders positiv verbucht wurde. Unter diesen Umständen kann vorerst kaum eine kritischere Betrachtung erwartet werden, denn ein "geistvergessenen Volk" ist ein "lebensvergessenes Volk", sagte Kardinal Meisner in seiner Pfingstpredigt. Er hätte durchaus auch "gottvergessen" hinzufügen können. In diesem Punkt hätte er sich sogar mit Friedrich Nietzsche einigen können, mit vielen Politikern allerdings nicht. Viele haben jedoch keine Zeit, über solche Fragen nachzudenken, sie müssen sich um Unterhaltsregelungen, Krippenverwahrungen, staatliche Eingriffsrechte und die Gleichstellung homosexueller Lebensgemeinschaften mit der Ehe kümmern. Aber auch letztere werden das Leben der Gesellschaft kaum mehren können.


RHEINISCHER MERKUR -> Lustloses Land


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