Sie sind hier

Viele Deutsche verlassen das Land


04.12.08

Bittere Wahrheit: Viele Deutsche verlassen das Land

Bundeskabinett billigt Migrationsbericht

(MEDRUM) Mehr als 160.000 Deutsche verließen 2007 Deutschland. Das geht aus dem Migrationsbericht der Bundesregierung hervor.

Das Bundeskabinett billigte bei seiner gestrigen Sitzung den Migrationsbericht, der Aufschluss über Ab- und Zuwanderung für das Bundesgebiet gibt. Auch im Jahr 2007 hielt die Abwanderung einer großen Zahl deutscher Staatsbürger an. Mit 161.000 Abwanderungen von Deutschen ins Ausland erreichte die Abwanderung eine Marke, die zuletzt in der 50er Jahren registriert wurde. Nach Abzug von etwa 106.000 Deutschen, die nach Deutschland zurückkehrten, verbleibt per Saldo ein Minus von 55.000 Deutschen in der Migrationsbilanz. "Dies ist die höchste Nettoabwanderung von Deutschen seit Anfang der 1950er Jahre", heißt es im Bericht.

Der Verlust von 55.000 Deutschen ist vergleichbar mit einer Mittelstadt in der Größe von Sindelfingen, Offenburg oder Friedrichshafen. Das entspricht zugleich etwa 8 Prozent der Zahl aller Neugeborenen, die 2007 in Deutschland verzeichnet wurden. Dies macht deutlich, dass eine Zunahme von 700 Geburten in den ersten acht Monaten in 2008 einer so winzigen Größenordnung entspricht, dass sie nicht ins Gewicht fällt. Um allein den Substanzverlust aus der Abwanderung Deutscher auszugleichen, müsste die Geburtenrate in Deutschland um 8 Prozent ansteigen. Tatsächlich stieg sie nur um einen winzigen Bruchteil davon, und zwar um 1,5 Promille an. Die zweitgrößte Gruppe von Auswanderern aus Deutschland sind griechischer und italienischer Herkunft. Bei ihnen überwog die Zahl der Fortzüge die Zuzüge um etwa 6.600 bzw. 5.000. Quantitativ ausgeglichen werden diese Abwanderungsverluste insbesondere durch den Zuzug von Polen, Rumänen, Bulgaren und Ungarn, deren Zuwanderungsüberschuss etwa 27.000, 19.000, 12.000 und 5.000 betrug.


MEDRUM-Artikel

-> Geburtenrate noch nicht so richtig in Schwung

-> Merkel auf dem Bundesparteitag der CDU: "Den Familien geht es viel besser"