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Katholische Frauengemeinschaft per Plebiszit gegen Wahrheit Christi


06.10.11

Katholische Frauengemeinschaft per "Plebiszit gegen Wahrheit Christi"

Forum Deutscher Katholiken weist "offenen Ungehorsam" in Fragen der Gültigkeit des Ehesakramentes zurück

(MEDRUM) Wenige Tage nach dem Papstbesuch startete die "Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd)" ein bundesweite Unterschriftenaktion, mit der durchgesetzt werden soll, geschiedene Wiederverheiratete zur Kommunion und zum Bußsakrament zuzulassen. Das Forum Deutscher Katholiken sieht darin den Versuch, per Plebiszit darüber zu bestimmen, was Wahrheit Christi ist.

Im Rahmen ihrer diesjährigen Aktionswoche "kfd – dafür stehen wir" startete die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands am 28. September eine bundesweite Unterschriftenaktion. Der Verband will sich damit dafür einsetzen, dass "Geschieden-Wiederverheiratete" zum Sakrament der Kommunion zugelassen wird. "Wir treten für eine Kirche ein, in der Frauen und Männer unabhängig von ihrer Lebenssituation vorbehaltlos akzeptiert werden. Das gilt auch für Menschen, die in ihrer Ehe gescheitert sind und einen Neuanfang wagen", begründete die Bundesvorsitzende der kfd, Maria Theresia Opladen, das Ziel der Unterschriftenaktion. Die kfd ist im Zentralkomitee der Deutschen Katholiken vertreten.

In einer Stellungnahme des Forums Deutscher Katholiken zu dieser Kampagne der kfd heißt es: "Katholische Frauengemeinschaft kfd in Offenem Ungehorsam". Es solle also plebiszitär festgestellt werden, was in der Kirche zu gelten habe. Diese Initiative stelle eine Aufforderung zum Offenen Ungehorsam dar, weil sie die Wahrheit Christi ausblende, so das Katholikenforum. Dass die Wahrheit ausgeblendet werden soll, wird damit begründet, dass Kirche in dieser Frage keine eigene Lehre, sondern eine geoffenbarte Wahrheit verkünde, über die sie nicht verfügen könne, wird in der Stellungnahme erläutert. Das Forum Deutscher Katholiken erwartet von den Bischöfen und Priestern, dem plebiszitären Ansinnen der Fraueninitiative entgegenzutreten. Wörtlich heißt es: "Es ist Sache der Hirten einer Verwirrung über die Gültigkeit des Ehesakramentes entgegenzutreten und zu prüfen, ob die kfd weiterhin die Bezeichnung ‚katholisch’ führen kann."

Für den Vorsitzenden des Deutschen Katholikenforums läuft die Aktion der kfd dem Geist eines offenen Dialogprozesses zuwider. Es könne nicht Sinn eines Dialogprozesses sein, über die Gültigkeit von Christi Geboten per Unterschriftenaktion abzustimmen, meinte Hubert Gindert, der Vorsitzende des Forums. Statt den Geboten Christi treu zu bleiben wird hier vielmehr die Forderung erhoben, diese in der Katholischen Kirche über Bord zu werfen. So würde das Gebot Christi, die Eheschließung als unauflöslich anzuerkennen, bis zu Unkenntlichkeit entstellt. Denn der Wunsch des Menschen auf Wechsel des  Ehepartners und die Forderung der kfd, dies "vorbehaltlos zu akzeptieren", missachte das Wort Christi, nicht zu scheiden, was Gott zusammengeführt habe, erklärte Hubert Gindert gegenüber MEDRUM.

Das Forum Deutscher Katholiken ist Veranstalter des jährlich stattfindenen Kongresses "Freude am Glauben" und sein Vorsitzender, Professor Hubert Gindert, ist Chefredakteur der Zeitschrift "Der Fels". Beim diesjährigen Kongress im September 2011 in Karlsruhe verabschiedete das Forum eine Resolution gegen die staatliche Sexualisierung von Kindern (MEDRUM berichtete). Der nächste Kongress "Freude am Glauben" wird vom 14. bis 16. September 2012 in Aschaffenburg stattfinden. Dabei soll insbesondere konfessionell übergreifend das Thema "Unsere gemeinsame Verantwortung in dieser Zeit" reflektiert werden.

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Zur Online-Unterstützung der Resolution des Forums Deutscher Katholiken
→ "Gegen die staatliche Sexualisierung von Kindern"


15.09.11 MEDRUM Staatliche Sexualisierung von Kindern grundgesetzwidrig
29.09.11 MEDRUM Schweizer Komitee wehrt sich gegen Sexualisierung der Volksschule

Leserbriefe

Das Problem ist gar nicht mal so sehr die Vergebung von Ehebruch. Das mag in einzelnen Härtefällen, wo beispielsweise Menschen in ihrer Ehe große Leiden ertragen müssen, berechtigt sein. Vielmehr geht es um die Schwäche des Menschen, der sich oftmals aus Bequemlichkeit seiner Verantwortung entledigt. Schwenkt die Katholische Kirche auf eine generelle Vergebung von Ehebruch ein, dann setzt sie auch ein Zeichen für all diejenigen, die aus weit minderen Gründen mit dem Gedanken spielen, eine neue Beziehung einzugehen und das Eheversprechen vor Gott zu brechen. Die Krisen einer Ehe können letztendlich nur mit Gott bestanden werden, ohne eine Festigkeit im Glauben ist der Kampf oft aussichtlos. Wenn die Katholische Kirche es versteht, diesen Aspekt stärker seinen gläubigen Ehepaaren nahe zu bringen, dann müsste vielleicht die "Frauengemeinschaft" nicht so sehr nach Schleichwegen um das Wort Gottes herum suchen.

Die Vergebung ist an durchaus klare Bedingungen gebunden, auch für jeden Einzelnen: In aller Regel gehört Reue dazu. Aber wer soll hier vergeben? Wenn ein Ehepartner dem anderen einen Treuebruch (das muß ja nicht nur sexuell sein - und selbst da beachte man Jesu Worte) verzeiht und vergibt, so ist dies eine hervorragende Sache und sollte gewöhnliche Übung unter Christenmenschen sein. Dann kann die Ehe auch anhalten. Wenn aber die Ehe deklaratorisch "aufgelöst" wird (der Staat machts formal und gesetzmäßig möglich) und sogar eine "Wiederverheiratung" angegangen wird, ist das Sakrament der Ehe negiert. Wie soll dies ohne Unterlassung vergeben werden - und von wem? Und die Kommunion ist ja kein Vitaminsaft, den man bevorzugt Schwachen verabreicht. Hier sind wir schon selbst gefordert, dies kann nicht auf Kirche und Kommunion geschoben werden. Dort wirken religiöse Gesetzmäßigkeiten, die ersatzweise anzurühren nun alles andere als ehrenhaft ist.

Ich wende mich entschieden gegen dieses Anliegen und die veranstaltete Unterschriftenaktion. Sie liegt in der Sache und in der Form falsch. Die Demokratisierung der Kirche ist äußerst schädlich, es ist schon schlimm genug, daß man im Staate alles demokratischem Diktat zu unterwerfen sucht und die dagegen gerichteten Grundrechte und Verfassungen kaum noch ein Bollwerk sind. Das ist nun wirklich das letzte, welches wir in der Kirche brauchen. Zu Gute halten muß man der kfd (die einst Frau groß und Mutter klein schrieb), daß dieser (zu oft häretische) Altweiberclub überwiegend aus unmittelbar Nachkriegsgeschädigten besteht. Von daher erklärt sich auch ein guter Teil der Scheidungskatastrophen in Deutschland und dem hier von der kfd vertretenem wohlwollenden doch irrendem Ansinnen. Wir müssen das Leid aber tragen - über die Zeit hinaus. Das schafft die Liebe. Verwirrnis und Verwerfung der heiligen Sakramente kommen jedoch direkt aus der (politischen) Hölle und sind tief in das Zentralkomitee (ein sowjetischer Begriff der Expertengläubigkeit - soviet = russ. für Experte) der deutschen Katholiken eingedrungen. Lebenssituationen, wie die hier in Rede stehenden, fallen nicht vom Himmel. Der Mensch ist frei und verantwortlich. Und Jesus Christus selbst hat nicht einfach alles vorbehaltlos gutgeheißen, gerade auch, wo er einer Verurteilung der Untreuen entgegentrat. Er ist in beidem Vorbild. Er kam die Sünder zu erlösen, nicht, um die Sünde Recht zu nennen. Er macht frei - und verpaßt dem unfrei Machendem nicht nur einen freiheitlichen Anstrich. Es ist - und dies noch einmal in aller Deutlichkeit - christdemokratischer Unrat, der sich hier in den Köpfen breit gemacht hat. Man kann aber nicht gleichzeitig Christ und Demokrat sein. Entweder man dient dem Herrn oder den Anmaßungen und der Psychologie völkischer Massen. Wer über die Wahrheit in der Kirche abstimmen läßt - und eine Unterschriftenaktion zielt ja darauf ab -, ist Demokratin und eine Abgesandte teuflischen Wirkens. Den hier Agierenden kann ich nur raten: Reinigen Sie ihr Denken, dann klären sich auch die Gefühle - und sie werden vermögens sein, die Opfer des modernen Lebens zu lieben ohne den Herrn und seine Kirche zu verraten.

Dank ans Forum Deutscher Katholiken, das der Lehre Christi treu ist und dafür Zeugnis ablegt; Schande über die kfd mit ihrem „Ungehorsam“, ein Begriff, den ja auch Helmut Schüller verwendet und missbraucht! Missbrauch deshalb, weil suggeriert wird, man müsse sich gegen böses Unrecht auflehnen; und davon kann keine Rede sein.