Sie sind hier

Staatliche Sexualisierung von Kindern grundgesetzwidrig


15.09.11

Staatliche Sexualisierung von Kindern grundgesetzwidrig

Forum Deutscher Katholiken ruft Kirchen, Christen und Bürger in Resolution zum Widerstand auf

(MEDRUM) Das Forum Deutscher Katholiken hat in einer Resolution anläßlich des Kongresses "Freude am Glauben" am vergangenen Wochenende in Karlsruhe eine staatliche Sexualisierung von Kindern als grundgesetzwidrigen Eingriff in das Recht der Eltern zur Erziehung ihrer Kinder und Verletzung der Persönlichkeit ihrer Kinder zurückgewiesen.

Eine staatliche Sexualisierung von Kindern durch Schulen, Kindertagesstätten und andere Einrichtungen sieht das Forum Deutscher Katholiken als massiven Eingriff in das natürliche Recht der Eltern und die Pflicht, ihre Kinder zu erziehen (Art. 6 GG). Dies werde in immer mehr Bundesländern von Seiten des Staates aktiv untergraben. Das Forum wirft den jeweils regierenden Parteien eine "alles durchziehende manipulative Sexualerziehung" vor, mittels derer die "Kinder gezielt zu einer unterschiedslosen Akzeptanz jeglicher denkbaren sexuellen Spielarten und Betätigungen" geführt werden sollen.

Herausgehoben wird in der Resolution die Entwicklung in Berlin, über die MEDRUM im Juni 2011 berichtete. Dort wurde die Vorstellung geäußert, Homosexualität solle zum "Mainstream" werden und Grundschulkindern solle ein Bild "weg von der klassischen Vater-Mutter-Kind-Familie" vermittelt werden. In jeder Schule soll eine "Lehrkraft für sexuelle Vielfalt" zur Verfügung stehen. Zur Gedankenwelt der staatlichen Initiative "Sexuelle Vielfalt" gehört auch, Schüler in den Schulen dazu zu bringen, im Pantomimenspiel sexuelle Erregungen wie zum Beispiel den Orgasmus oder die Masturbation vorzuführen. Die sexuelle Erziehung soll fächerübergreifend angelegt werden. Ein Fachlehrer für Deutsch, Englisch oder Erdkunde müsste demnach auch ein Experte für die Sexualerziehung von Kindern sein.

Methoden und Inhalte der staatlich angeordneten Sexualerziehung von Kindern bezeichnet das Forum als persönlichkeitsverletzend. Das natürliche Schamgefühl kleiner Kinder werde missachtet. MEDRUM berichtete über den besonders aufsehenerregenden Fall einer Direktkandidatin der Linkspartei für das Berliner Abgeordnetenhaus, die in einer polyamoren Partnerschaft lebt (zwei Männer und vier Kinder) und die Auffassung vertritt, das natürliche Schamgefühl von Kindern gebe es nicht. Es werde Kindern von den Eltern anerzogen, damit sich Kinder schlecht und schuldig fühlen, so die Kandidatin der Partei DIE LINKE in einer Antwort an die Initiative Familienschutz.

Das Katholikenforum fordert in seiner Resolution Kirchen, Christen und Bürger auf, sich gegen derartige staatliche Eingriffe zu wehren. Die Resolution ist unterzeichnet von Prof. Dr. Hubert Gindert, dem Vorsitzenden des Forums Deutscher Katholiken. Sie ist im Anhang zum Herunterladen beigefügt.

Jeder MEDRUM-Leser hat - unabhängig von seiner Zugehörigkeit zu einer Kirche oder christlichen Gemeinschaft - die Möglichkeit, seine Unterstützung für diese Resolution "online" in MEDRUM-Portal zu bekunden.

Zur Online-Unterstützung der Resolution des Forums Deutscher Katholiken
→ "Gegen die staatliche Sexualisierung von Kindern"

Die Reaktion eines MEDRUM-Lesers aus Mössingen: "Hervorragend! Danke! Es müssen endlich Zeichen gesetzt werden!"

Eine protestantische Jugendleiterin: "Ich bin euch Katholiken sehr dankbar, dass ihr den Mund auf macht. Weiter so !!!

Kommentar von Frau Prof. Dr. Hanna Gerl-Falkovitz: "Sehr gute Initiative".

_________________________________________

Weitere Information: → forum-deutscher-katholiken


10.09.11 MEDRUM Direktkandidatin der Linkspartei: "Ich lebe in einer polyamoren Partnerschaft"
08.09.11 MEDRUM Berliner SPD für Schulprojekte gegen die Ablehnung homosexueller Lebensweisen
21.06.11 MEDRUM Berlin macht mit sexueller Umerziehung ernst

Leserbriefe

Es ist schon ziemlich traurig, dass wieder einmal die Katholiken zu den wenigen gehören, die christlich/soziales Engagement und Verantwortung zeigen. Wo sind die Stimmen der Elternverbände, des deutschen Lehrerverbandes, der evangelischen Kirche, der Verbände der Freikirchen, des Kinderschutzbundes u.s.w.?

Ich frage mich, was solch eine Petition erwirken soll. Wenn, dann müssen Berliner Bürger eine Petition an ihren Landtag stellen, da Schulunterricht Ländersache ist. Da die Berliner nicht einmal Religionsunterricht als Pflichtfach wünschen, denke ich auch nicht, dass sich eine Mehrheit gegen diesen Sexualunterricht finden lässt.

Erst dachte ich, die Resolution auch zu unterschreiben. Aber das was politisch hier abläuft ist doch ein Spiegelbild der Gesellschaft. Die große Masse der Bevölkerung ist atheistisch und Porno/Sex orientiert. Man muss sich doch nur das Geschwätz am Arbeitsplatz, in der Freizeit, in Vereinen mal genauer durch den Kopf gehen lassen. Wie steht es im "Untergang des Abendlandes" von Spengler, verkürzt wiedergegeben: "Kultur ist wie eine Welle, sie kommt und flacht sich wieder ab. Die (christliche/kulturelle) Welle ist abgeflacht und läuft aus..... Es werden neue Wellen kommen, die islamische, die pornografische usw usw....

"Da die Berliner nicht einmal Religionsunterricht als Pflichtfach wünschen, denke ich auch nicht, dass sich eine Mehrheit gegen diesen Sexualunterricht finden lässt."

Da ist was dran. Schliesslich haben die Berliner einen Bürgermeister gewählt, der für seine sexuelle Neigung bekannt ist. Trotzdem unterstütze ich diese Aktion. Zeichen müssen gesetzt werden. Es geht nicht an, dass widernatürliche sexuelle Verhaltensweisen als natürlich dargestellt werden. Wie sehr man junge Menschen manipulieren kann, wissen wir alle. Schliesslich waren wir auch jung. Wenn Liebe auf Sex reduziert wird, dann ist das nur reine Triebbefriedigung. Das könnte auch eine von mehreren Ursachen der vielen Ehescheidungen sein.

Mit der Behauptung, der Staat sorge für eine verfrühte Sexualisierung der Schulkinder, vertritt das Forum Deutscher Katholiken die Sexualmoral der römisch-katholischen Kirche. Vor- und außerehelicher Sex, ehelicher Geschlechtsverkehr ohne Offenheit zur Zeugung, Selbstbefriedigung, Homosexualität, Empfängnisverhütung - alles Sünde! Von allen diesen Sexualpraktiken und -orientierungen sollen Schulkinder tunlichst ferngehalten werden. Bleibt zu hoffen, dass auch in Zukunft die Rahmenrichtlinien der Bundesländer zum Sexualkundeunterricht der Vielfalt der menschlichen Sexualität gerecht werden.

Die Futtermoral der Schlanken nennt alle zu-Speisen (zuviel, zu kalt , zu heiß, ...) Sünde und in Schule nimmt frühkindliche Erziehung mehr und mehr Themen gegen diese Sünde auf. Gut so, denn der Sünder schadet sich und/oder anderen. Schlecht also, wenn Schule in fehlgeleiteter Absicht frühkindlich zerstörerisch an Kind und Gesellschaft wirkt. Das widerspricht auch nicht-katholisch orientierter Moral.

Grundsätzlich begrüße ich, wenn sich MEDRUM zum Anwalt von Kindern macht. Doch für eine Kritik an Lehrplänen Berliner Schulen sind Berliner Bürger zuständig, weil Schulpolitik Ländersache ist. Wenn MEDRUM hier etwas Gutes tun möchte, dann ermuntere ich Sie, gegen die Übersexualisierung in den Fernsehprogrammen initiativ zu werden. Vor allem Liveshows, die zur besten Sendezeit laufen, sind mittlerweile mit Nacktauftritten und obzönen Effekthaschereien gespickt. Eine Videothek darf man erst ab 18 Jahren betreten, weil in irgendeiner Ecke jugendgefährdende (gekennzeichnete!) Videos lagern. Aber bis zum Kleinkind hinunter dürfen die gleichen bedenklichen Inhalte ungefiltert in unsere Wohnzimmer ausgestrahlt werden. Daher fordere ich zumindest eine ähnliche Kennzeichnungspflicht bedenklicher Inhalte von Fernsehsendungen oder noch besser, gleich die Untersagung derselben.

MEDRUM ist ein Publikationsorgan, kein Aktionsträger oder Initiator, wie etwa das Forum Deutscher Katholiken, über dessen Resolution hier berichtet wird.