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Rundfunkpfarrer Steinmann im SWR für gleichgeschlechtliche Sexualität


17.03.11

Rundfunkpfarrer Steinmann im SWR für gleichgeschlechtliche Sexualität

von Kurt J. Heinz

(MEDRUM) In einem Beitrag für den SWR sprach sich der Rundfunkpfarrer Wolf-Dieter Steinmann für die Anerkennung homosexueller Partnerschaften im Pfarrdienst der Evangelischen Kirche in Deutschland aus (veröffentlicht am 15. März von der badischen Landeskirche). Steinmann, der zur Evangelischen Landeskirche in Baden gehört, argumentiert ähnlich wie Landesbischof Johannes Friedrich von der bayerischen Landeskirche. Zu biblischen Zeiten habe man gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften nicht gekannt. Was ist dran, an Steinmanns kirchlicher Lehre im Rundfunk?

In seinem Plädoyer für die gleichgeschlechtliche Sexualität orientiert sich Rundfunkpfarrer Steinmann an zwei Leitplanken: Zum einen an den heutigen Lebensverhältnissen und zum anderen am Gebot der Nächstenliebe. In seiner Rundfunkbotschaft erklärte er:

"Ich finde, man muss die verschiedenen Lebensverhältnisse sehen, um zu verstehen, was biblische Sätze heute bedeuten. In den Passagen, in denen die Bibel von gleichgeschlechtlicher Sexualität spricht, geht es nicht um Lebenspartnerschaften. Ich kann darum eine homosexuelle Partnerschaft heute nicht mehr als „Gräuel" verstehen, weil ich dann die Nächstenliebe missachten würde. Für mich bedeutet Nächstenliebe, dass ich Sexualität und Glück des anderen nicht unmöglich mache, sondern achte und ihm gönne, wenn er verantwortlich lebt."

Was Steinmann in seinem Plädoyer macht, hat Altbischof Ulrich Wilckens in seiner Antwort auf den Theologieprofessor Jürgen Ebach als verhängnisvollen Fehler entlarvt. Steinmann fragt nach den heutigen Lebensgepflogenheiten, aber nicht nach den theologischen Gründen für die Verurteilung gleichgeschlechtlicher Sexualakte in der Bibel. Dazu sagt Wilckens:

"Aber auch in solchen Partnerschaften heute wird doch in der sexuellen Praxis jedenfalls genau das getan, was im alttestamentlichen 3. Mosebuch (18,22; 20,13) und im neutestamentlichen Römerbrief (1,26f.) konkret benannt wird: Beischlaf von Männern mit Männern. Diese Sexualakte sind es, die als "Greuel" beziehungsweise als "Schande" verurteilt werden. Der Bibelwissenschaftler Ebach fragt aber nicht historisch-kritisch, was in dieser langen Zeit vom Alten bis ins Neue Testament die theologischen Gründe für diese Verurteilung waren."

Wilckens, der einer der profiliertesten protestantischen Theologen und Autor des sechsbändigen Kommentars zum Neuen Testament ist, stellt im Gegensatz zu Rundfunkpfarrer Steinmann den gleichgeschlechtlichen Sexualakt in den unabdingbaren Zusammenhang des Gesamtzeugnisses der Bibel, in dem die Gebote Gottes von zentraler Bedeutung sind:

"Die gleichgeschlechtlichen Akte in 1,26f. sind nur herausragende Beispiele aus der langen Liste anderer Verstöße gegen die Zehn Gebote (1,28-32). Bei genauerem Hinsehen entdeckt man in 1,23 auch einen Hinweis auf die Herrlichkeit der Ebenbildlichkeit des von Gott geschaffenen Menschen, die mit solchem Tun ebenso preisgegeben wird wie mit der Anbetung (selbstgemachter) Götzen in Tiergestalten."

Die logische Konsequenz daraus zeigt Wilckens unmißverständlich auf. Diejenigen, die sich wie Jürgen Ebach, Johannes Friedrich oder eben auch Rundfunkpfarrer Steinmann über dieses Gesamtzeugnis der Bibel hinwegsetzen, verkehren die "gute Ordnung der Schöpfung", nach der Gott den Menschen als Mann und Frau geschaffen hat und "entleeren das Gebot der Nächstenliebe seines christlichen Sinnes". Das Wort "entleeren" hätte Wilckens auch durch das Wort "mißbrauchen" ersetzen können. Denn Gottes Gebot der Nächstenliebe darf keinesfalls dazu gebraucht werden, das Handeln gegen seine Ordnung zu rechtfertigen. "Nächstenliebe" kann den gleichgeschlechtlichen Sexualakt ebenso wenig rechtfertigen wie sie etwa pädophile Handlungen gutheißen könnte.

Nach der Steinmannschen Logik könnte auch argumentiert werden, das neutestamentlich bekräftigte Gebot, die Ehe nicht zu scheiden, gelte heute nicht mehr, denn zu biblischen Zeiten habe man schließlich die heutigen Regelungen des Versorgungsausgleichs bei Ehescheidungen noch nicht gekannt. Aber vielleicht dauert es ja nicht mehr lange und Rundfunkpfarrer Steinmann verkündet demnächst auch im SWR, das von der Bibel überlieferte Jesus-Wort sei heute nicht mehr gültig. Er könnte auch dabei mit der Nächstenliebe argumentieren und sagen, das Wort Jesu, nicht zu scheiden, was Gott zusammengeführt habe, mache Sexualität und Glück des anderen unmöglich. Wichtig sei doch nur, daß der andere "verantwortlich" lebe. Dies mag irritierend erscheinen, doch genau das spiegelt die Subtilität einer Lehre wider, die Rundfunkpfarrer Steinmann als sein Plädoyer für die gleichgeschlechtliche Sexualität über den SWR verbreitet. Auch Steinmann beweist seine Unfähigkeit, vielleicht auch Unwilligkeit, zur "Exegese der «Tiefenschicht» biblischer Theologie" (Wilckens). Das hindert den SWR freilich nicht daran, dem Zuhörer seine Rundfunkbotschaften als eine Art Lehre der Kirche ohne Gegenrede einzuflößen und Steinmann ein Forum zu bieten, in dem er zudem auch noch kostenlos für seine Bücher werben kann.

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Als Beitrag zur Debatte um die Anerkennung gleichgeschlechtlicher Sexualität erschien das Buch «... und schuf sie als Mann und Frau». Weitere Information und Bestellmöglichkeit: → und schuf sie als Mann und Frau (www.medrum.de/node/8384)


 

Pfarrdienstgesetz

Leserbriefe

Man müsste sowohl das alte wie das neue Testament ausser Kraft setzen, um gleichgeschlechtliche Beziehungen überhaupt zu rechtfertigen. Worin also sollen gleichgeschlechtliche Pfarrer denn Vorbild sein?

http://irrglaube.parlaris.com

Dieser Mensch reiht sich ein in die Gruppe derer, von denen eingangs der Bibel berichtet wird, die dem Menschen flüstern: Sollte Gott gesagt haben? Die sogenannte "Liebe" zwischen Gleichgeschlechtlichen ist doch eine gegenseitige Selbstbefriedigung und hat mit Liebe = selbstlose Hingabe nichts zu tun! Diese Menschen, egal ob Bischof oder kleiner Pfarrer, haben die Bibel nicht kapiert, lesen sich das, "wonach ihnen die Ohren jücken", heraus, biegen sich alles nach Gefallen zurecht. Sie sind dem ewigen Gericht verfallen.

Eigentlich bin ich dieser Debatte überdrüssig, und möchte dazu nur einen Cartoon beschreiben: Man sieht Gott oben in den Wolken sitzen, den Kopf auf die Hände gestützt, enttäuschtes Gesicht und er denkt sich....:" Manchmal frage ich mich, ob es mich überhaupt gibt..." Und ich frage mich, ob unsere Verantwortlichen in der EKD Gott auch vergessen haben. Zumindest das, was Er uns in seinem Wort mitgeteilt hat. Micha 6,8: „Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und der Herr von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.“

Gott ist gnädig und barmherzig, aber die Verantwortlichen, die Gottes Willen bei klaren Verstand auf dem Altar des Zeitgeistes opfern, wird Er zur Rechenschaft und Verantwortung ziehen. Wie viel deutlicher denn noch hätte Er sich uns verständlich machen sollen? Aus dem 3. Mose und den Briefen des Paulus springt es doch geradezu ins Auge: gelebte Homosexualität ist ihm ein Gräuel und Sünde! Sie steht dem Heil entgegen !

Und noch was, mit welcher Sicherheit behaupten unsere Bischöfe, Theologen etc., dass es früher keine langfristige Beziehungen gegeben hätte, die zumindest versuchten treu zu leben? Und ist denn schon mal theologisch-wissenschaftlich geklärt worden, warum auf der Arche Noah nur heterosexuelle Paare waren, mit dem Auftrag die Welt nach der Sintflut wieder zu beleben und für Nachkommenschaft zu sorgen ? Gott hat uns das Geschenk des "Ein Fleischwerdens" geschenkt ... wie ist das bei 2 Männern, oder bei 2 Frauen möglich ? Da passt doch immer irgendwo, irgendwas nicht!

Ich bin zutiefst enttäuscht über unsere Kirche, ich schäme mich geradezu und bin dankbar dass so viele evangelische Christen aufstehen und zeigen, dass sie auf Gottes Wort stehen. In Jesus Christus ist Vergebung auch für diese Irrlehren möglich. Voraussetzung ist Einsicht und Reue darüber, Gottes Wort und seinen Willen verdreht zu haben. Aber ich fürchte, wir sind mit diesem Thema noch nicht am Ende ... und bald werden Kinder ins Pfarrhaus adoptiert ... da wird mir ganz anders ... Jesus weint über seine Welt, ich weine mit ...

Hätte es nicht besser beschreiben können. Danke für diesen Beitrag. Auch ich hoffe, daß unsere Kirchenleitung sich ihres Auftrages bewußt wird und Gott und Jesus Christus wieder in den Mittelpunkt stellt.

Der Rundfunkpfarrer hat sich als Zeitgeistlicher entpuppt.