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Landtagsdebatte: Spaltet ein ideologisierter Bildungsplan unser Land?


21.01.14

Landtagsdebatte: Spaltet ein ideologisierter Bildungsplan unser Land?

Baden-württembergischer Landtag debattiert über grün-rote Bildungspolitik und ihre Folgen

(MEDRUM) Der baden-württembergische Landtag wird am Mittwoch, 22. Januar 2014, über die Bildungspolitik debattieren. Die Debatte wurde unter die Frage gestellt: Spaltet ein ideologisierter Bildungsplan unser Land?

Auf Antrag der Fraktion der CDU wurde die Bildungspolitik auf die Tagesordnung gesetzt. Gründe gibt es genug. Keineswegs wird mit dem Gebrauch des Wortes Spaltung ein Gespenst herbeibemüht. Denn die grün-roten Erziehungspläne, mit denen die Akzeptanz der sexuellen Vielfalt in den allgemeinen Erziehungszielen für die schulische Bildung festgeschrieben werden soll, hat viele Bürgerinnen und Bürger besorgt gemacht. Sie wollen nicht, dass ihren Kindern beigebracht werden soll, dass sie alle sexuellen Spielarten und Lebensweisen als gleichwertig anzusehen haben. Mehr als 150.000 Unterzeichner haben sich daher einer Petition angeschlossen, die sich gegen grün-rote Bildungspläne unter der "Ideologie des Regenbogens" ausspricht. Doch dafür werden sie massiv angegriffen. Sie werden als am rechten Rand stehend, als "religiös imprägniert" (Kretschmann), oder als Hetzer bezeichnet, wie es dem Initiator der Petition im SPIEGEL widerfahren ist (MEDRUM berichtete).

Vor diesem Hintergrund fordert nun der Forschungsdirektor des Hamburger Instituts für Theologie und Frieden, Gerhard Beestermöller, im TAGESSPIEGEL ein Ende der "inquisitorischen Jagd" auf jene, die "die Gleichwertigkeit von Hetero- und Homosexualität" in Frage stellen. Besorgniserregend für ein freies Land ist seine Erkenntnis: "Eine offene Diskussion, die bereit ist, die Ergebnisse der Humanwissenschaften gleichmütig hinzunehmen und sich von ihnen im Urteil korrigieren zu lassen, ist kaum noch möglich." Bestermöller spricht von neuen Sittenwächtern und Ächtung. Geächtet sei, wer meine, die Ausübung von Homosexualität sei unethisch oder gar sündhaft. Er fordert in Erinnerung an Schiller, Gedankenfreiheit zu geben. 

Es gibt also jede Menge Gründe für den Landtag, über das Ansinnen der Grünen, die so oft für sich in Anspruch genommen haben, sie seien liberal, zu debattieren. Und das Thema kann längst nicht darauf beschränkt werden, was im Unterrichtsgeschehen zum Thema gemacht werden soll. Der Blick müsste vielmehr darauf gerichtet werden, wo die Landesregierung schon den jüngsten Bürgern im Land vorschreiben will, welche Anschauung sie von Sexualität haben dürfen und welche nicht. Denn damit würde eine Gleichwertigkeitsideologie durch den Staat verordnet, mit der auch die Meinungsfreiheit erstickt würde.

Für die Dauer der Landtagsdebatte sind 40 Minuten vorgesehen; für die einleitenden Erklärungen der Fraktionen sind jeweils 5 Min. und für weitere Sprecher je 5 Min. geplant. Der Beginn ist auf 09.00 Uhr festgesetzt und kann im Internet verfolgt werden. → www.landtag-bw.de/cms/home/mediathek/landtag-live.html


Leserbriefe

Die Bestrebungen von Grün-Rot im Württemberger Landtag sind eine Kriegserklärung an die Vernunft.