(MEDRUM) Schon aufgrund der heutigen Gesetzeslage ist es staatlichen Behörden möglich, Eltern die Kinder wegzunehmen, wenn das Kindeswohl gefährdet ist.
Einen solchen staatlichen Zugriff erfuhr die Familie Gorber aus Überlingen. Ihr wurden sechs von neun Kindern gegen ihren Willen vor mehr als einem halben Jahr weggenommen. Die Kinder werden seitdem gegen ihren Willen und gegen den Willen ihrer Eltern in einem Kinder- und in einem Jugendheim festgehalten. Nach einem Bericht, der MEDRUM von einer Initiative zuging, die sich in höchstem Maße um das Wohl der Familie und der Kinder sorgt, stellt sich die Lage jedoch anders dar, als es sich der Gesetzgeber beim Beschluss gesetzlicher Regelungen für staatliche Zwangsmaßnahmen vorgestellt hat. Demnach liegt hier kein staatlicher Zugriff vor, der dem Kindeswohl dient, sondern eine Zwangsmaßnahme, die das Kindeswohl zu gefährden scheint. Dies hat besorgte Bürger aufgerüttelt, die sich zu einer "Initiative Gorber" zusammengefunden haben.
Nach den Berichten dieser Initiative soll die Wegnahme der Kinder ohne wirklich berechtigte Gründe geschehen sein. Es habe keinerlei Kindeswohlgefährdung bestanden. Die Behörden hätten die Gründe für diesen staatlichen Eingriff in das Leben dieser Familie konstruiert. Familie Gorber sei vielmehr eine bibeltreue, ernsthaft gläubige und konservative Familie. Familie Gorber sei ehemals eine sehr glückliche Familie gewesen. Das Jugendamt habe sie beim letzten Besuch vor zwei Jahren eine „Insel der Glückseligen“ genannt. Die Eltern hätten eine harmonische, von Liebe geprägte Ehe geführt. Der Vater sei Schreiner. Die Mutter betrachte ihre Rolle als gottgegebene „Berufung“ zum Dasein als „Mutter“. Sie sehe darin ihre Lebensaufgabe, anstatt sich außerhalb des Hauses selbst zu verwirklichen, und erziehe ihre Kinder in biblischer Weise mit Liebe und in Gottesfurcht.
Die Nachbarn betrachteten sie jedoch als „religiöse Spinner“ und Fundamentalisten, weil sie evangelisierten und ihre Kinder zu Hause unterrichteten, obwohl diese Unterrichtung von gutem Erfolg geprägt sei. Auch dem feministisch geprägten Jugendamt und der von ihm gestellten Rechtsanwältin sei dies offensichtlich zuwider gewesen. Es sei sogar beanstandet worden, dass die Kinder die Glaubenseinstellung der Eltern kritiklos übernommen hätten. In unserer postmodernen Gesellschaft sei eine solch intakte Familie ein Fremdkörper, sagt die Initiative.
Der Ablauf des Zugriffs staatlicher Behörden hat sich nach Darstellung der Initiative wie folgt zugetragen:
"Mutter Gorber war mit dem 9. Kind schwanger und litt seit dem 06.01.08 an einer Schwangerschafts-Diabetes. Sie kam deshalb für einige Wochen ins Krankenhaus. Dies war offenbar für die Behörden der letzte Auslöser, um die Familie auseinanderzureißen. – Als ihr Mann sie in den ersten Tagen nach der Einweisung dort besuchte, erschienen in seiner Abwesenheit 20 Polizisten und 9 Vertreter des Jugendamtes, umstellten das ganze Viertel, in dem die Familie wohnt, riegelten die Straße ab, als wenn es sich um ein Terroristennest handeln würde, und nahmen alle Kinder von Familie Gorber weg, obwohl Mirjam, die 21-jährige Älteste, beteuerte, sie habe gelernt, die Hauswirtschaft und die Kinder zu versorgen; sie erhielt die Antwort, sie sei nicht die Haushälterin des Vaters, sie könne außerhalb des Hauses einen Beruf ausüben. Man packte die 7-jährige Rebecca um den Bauch, schleifte sie über den Hof und stopfte sie gemeinsam mit ihren Geschwistern ins Auto. Der 3-jährige David klammerte sich an Mirjam und ließ sie nicht mehr los, bis er im Kinderheim war und seine Kraft erschlaffte."
Als der Vater vom Besuch seiner Frau aus dem Krankenhaus zurückkehrte, fand er eine schriftliche Mitteilung auf dem Küchentisch vor. Sie war von einem Richter unterzeichnet und informierte darüber, dass die Kinder in Heime verbracht wurden. Der Vater soll aufgrund von Hinweisen aus der Nachbarschaft als psychisch labil eingeschätzt worden sein. Ein vorheriger Besuch bei der Familie und Gespräche mit dem Vater haben jedoch nicht stattgefunden, wie die Initiative berichtet.
Bei einer ersten Gerichtsverhandlung im Frühjahr dieses Jahres wurde über eine Rückkehr der Kinder zur Familie befunden. Der Vater weigerte sich jedoch, die Kinder zum Besuch des Unterrichtes in eine öffentliche Schule zu schicken. Dies soll den Ausschlag dafür gegeben haben, dass an der Heimunterbringung der Kinder festgehalten wurde.
Wie die Initiative weiter berichtet, sind die Kinder der Familie Gorber seitdem durch die Heimunterbringung mit Heimkindern zusammen, die im allgemeinen an Verhaltensstörungen leiden. Sie werden von anderen Heimkindern traktiert und haben es sehr schwer, sich gegen Anfeindungen zur Wehr zu setzen. Sie rebellieren daher gegen ein Umfeld, in dem ihr Wohlergehen gefährdet ist. Die älteren Kinder haben mehrfach versucht, aus der Heimunterbringung nach Hause zu entfliehen, wurden jedoch stets wieder aufgebracht und in die Heimunterbringung zurückgeführt.
Die in der Initiative zusammengeschlossenen Mitbürger sind um das Wohl der Kinder höchst besorgt. Sie wollen Kindern und Eltern helfen, aus ihrer Notlage und Bedrängung herauszukommen. So wurde eine Bittschrift vorbereitet, mit der sich die Initiative an Behörden und Justiz wenden wollen, um die Rückkehr der Kinder zu ihren Eltern noch vor dem 28.07.08 zu ermöglichen. Sollte dies nicht gelingen, werden die Kinder von der Heimleitung zu Ferienlagern ins europäische Ausland verbracht. Die Initiative ist besonders wegen der seelischen Belastungen besorgt, denen die Kinder der Familie Gorber neben ihrer Trennung untereinander und der Trennung von ihren Eltern auch noch durch die ständigen Auseinandersetzungen mit verhaltensgestörten Heimkindern ausgesetzt sind. "Das wäre eine Katastrophe!", sagt die Initiative und verweist nebenbei auch auf die Bemerkung eines Erziehers, der auf die besorgten Fragen der Eltern hin erklärt habe: „Herumfummeln ist erlaubt – und sonst wird nichts passieren…“ Hierzu die Initiative weiter: "Wir können uns denken, was das bedeutet. – Die Eltern Gorber möchten ihre Kinder unter allen Umständen sauber in die Ehe entlassen! Sie nehmen ihre Verantwortung vor Gott auch diesbezüglich sehr ernst." Die Eltern seien bereit, ihre Kinder öffentliche Schulen besuchen zu lassen, wenn dadurch ihre Rückkehr zur Familie ermöglicht werden könne.
Mit der Bittschrift soll erreicht werden, dass die Kinder
die sich seit dem 16.01.08 in einem Kinder- und in einem Jugendheim befinden, wieder zu ihren Eltern zurückkehren dürfen. Zweitens ist mit der Bittschrift für das Ehepaar Gorber das Gesuch verbunden, den Antrag auf Teil-Sorgerechtsentzug zurückzuziehen. Die Initiative will dieser Bittschrift durch möglichst viele Unterschriften solidarischer Bürger Nachdruck verleihen. Weiterhin hat die Initiative dazu aufgerufen, der nächsten Gerichtsverhandlung beizuwohnen, die am 29.07.08 um 14.00 Uhr in Überlingen stattfinden wird, um durch Präsenz vor Ort die besondere Aufmerksamkeit und Solidarität der Öffentlichkeit mit der Familie Gorber zu bekunden.
-> Gedanken zur Ordnung und Humanität
-> Online-Unterzeichnung der Bittschrift der "Initiative Gorber".
(Unterzeichnungen bisher: mehr als 2000 bis Ende September aus fünf Erdteilen, darunter Unterzeichner aus Belgien, England, Frankreich, Kamerung, Kanada, Kapverdische Inseln, Kirgistan, Neuseeland, Niederlande, Norwegen, Österreich, Paraguay, Schweiz und den USA.) -> Liste
Im Anhang:
-> Liste zum Sammeln von Unterschriften zum Herunterladen für die Übersendung per Telefax.
-> Der Wortlaut der Bittschrift der "Initiative Gorber" ist im Anhang als pdf-Datei.
-> Bittschrift in der präzisierten Fassung vom 22. Juli 2008
Artikelserie in MEDRUM -> Der Fall Familie Gorber
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Anhang | Größe |
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Unterschriftenliste für Petition.pdf | 0 Bytes |
Bittschrift Initiative Gorber.pdf | 92.99 KB |
Bittschrift für Gorbers (22.07.08).pdf | 0 Bytes |