06.01.14
SWR1 Baden-Württemberg zieht Extremismus-Vorwurf aus dem Verkehr
Sender geriet gegenüber den Unterstützern der Petition "Kein Bildungsplan 2015 unter der Regenbogen-Ideologie" offenbar in Rechtfertigungsnöte
(MEDRUM) Die Unterstützer der Petition gegen grün-rote Bildungspläne in Baden-Württemberg wurden vom SWR in einem Sendebeitrag der "Landesschau aktuell" vom 03.01.14 evangelikal-freikirchlichen und rechtsextremistischen Kreisen unter der Überschrift "Unterstützung vom rechten Rand" zugeordnet. Nun hat der Sender sowohl die Überschrift als auch die zugehörige Textpassage ohne Angabe von Gründen und entsprechende Hinweise im Nachhinein gelöscht.
Die Meldung des SWR1 vom 03.01.14
Wie MEDRUM am 03.01.14 berichtete, erhob der "SWR1 Baden-Württemberg" fälschlicher Weise den Vorwurf, die Kommentare zur Petition "Kein Bildungsplan 2015 unter der Regenbogen-Ideologie" würden belegen, dass die Unterstützer aus evangelikal-freikirchlichen und rechtsextremistischen Kreisen kämen (Bildschirmauszug links). Dieser Vorwurf des SWR1 war, wie MEDRUM anhand eines repräsentativen Querschnitts von Kommentaren unter der Überschrift "Skandalöser Regenbogen-Journalismus beim SWR?" aufzeigte, unhaltbar und hatte zahlreiche Gegenreaktionen ausgelöst. Exemplarisch veröffentlichte MEDRUM am 05.01.14 die Reaktion einer Lehrerin, die die Vorwürfe des SWR1 als unverschämt zurückwies und Respekt vor den Überzeugungen aktiver Staatsbürger verlangte.
Die nachträglich veränderte Meldung des SWR1 vom 06.01.14
Wer sich nun beim SWR1 authentisch und zutreffend informieren will, tut dies vergebens. Denn der Sender hat sowohl die Überschrift "Unterstützung vom rechten Rand" als auch die gesamte, dazu gehörende Textpassage aus dem Verkehr gezogen (ein Vergleich der Bildschirmauszüge aus der Abfassung der SWR-Meldungen vom 03.01. und 06.01.14 belegt dies. Allerdings fehlt - wie ebenfalls zu sehen ist - jeglicher Hinweis auf die zwischenzeitlich erfolgte Löschung des umstrittenen Textes. Das Datum, das unterhalb der Meldung des SWR steht, lautet unverändert und unzutreffend 03.01.14, 18.02 Uhr. Somit entsteht beim uninformierten Leser der Eindruck, als handele es sich hier um den Orginalbeitrag. Auch dieser Eindruck, der jetzt vom SWR1 vermittelt wird, ist zwar von unhaltbaren Vorwürfen befreit, letztlich aber in anderer Weise nicht zutreffend. Auf die Streichung hätte zumindest unter Angabe von Gründen hingewiesen werden sollen. Welcher Textteil jetzt verschwunden ist, verdeutlicht die Grafik links, in der die umstrittenen und jetzt aus dem Verkehr gezogenen Vorwürfe des SWR1 rot durchgekreuzt sind.
Ähnliche Arbeitsweise beim Hessischen Rundfunk
Ein vergleichbares Vorgehen legte vor einigen Wochen der Hessische Rundfunk an den Tag. Wie MEDRUM berichtete, schnitt der hessische Sender sogar heimlich einen Teil aus einem Video über einen Sendebeitrag heraus, in dem unhaltbare Vorwürfe gegenüber der Beratungsorganisation wuestenstrom und der ökumenischen Kommunität Offensive Junger Christen erhoben worden waren (Hessisches Fernsehen zog umstrittenen defacto-Beitrag aus dem Verkehr).
Für öffentlich-rechtliche Sender unangemessen
Offenbar, so könnte der Eindruck entstehen, scheint es ein "probates" Mittel zu sein, Sendebeiträge bzw. Berichte, die journalistisch nicht in Ordnung sind, im Nachhinein klammheimlich verschwinden zu lassen, ohne klar Farbe zu bekennen. Es liegt auf der Hand, dass eine solche Arbeitsweise für öffentlich-rechtliche Sender unangemessen ist. Mit einer gewissen Berechtigung könnte der Vorwurf erhoben werden, dass dieses Vorgehen schlechter journalistischer Arbeit, im Zweifelsfalle sogar der Manipulation, Vorschub leisten kann. Das kann weder den Rezipienten noch den professionell arbeitenden Journalisten recht sein. Und dem Intendanten schon gar nicht.
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Online-Unterzeichnung: Mehr als 48.000 Unterstützer
Leser, die sich über das Petionsvorhaben informieren wollen, finden Information über die Petition im Internet:
→ bildungsplan2015.de/die-petition
Dort besteht die Möglichkeit, die Petition online zu unterzeichnen:
→ "Zukunft – Verantwortung – Lernen: Kein Bildungsplan 2015 unter der Ideologie des Regenbogens".
Mittlerweile haben sich mehr als 48.500 Bürger in die Unterstützerliste eingetragen. Die Initiatoren wollen möglichst 100.000 Unterstützer erreichen. 22 Tage stehen dafür noch zur Verfügung.
Nachdem der SWR1 seine Extremismus-Vorwürfe aus dem Verkehr gezogen hat, muss niemand befürchten, von einem öffentlich-rechtlichen Sender als religiöser Eiferer oder rechter Extremist verdächtigt zu werden. Dafür spricht auch der Appell des Forums Deutscher Katholiken, das - wie viele andere - zur Unterstützung der Petition aufgerufen hat.