04.06.10
Wo bleiben Lichterketten von Muslimen?
Zur Verfolgung und Ermordung von Christen in der Türkei
von Adorján F. Kovács
(MEDRUM) Am 2. Juni 2010 ist in Iskenderun der Vorsitzende der türkischen Bischofskonferenz, der apostolische Vikar Luigi Padovese von seinem muslimischen, angeblich geistig verwirrten Fahrer erstochen worden. Vor einiger Zeit schon titelte jedoch die Lokalzeitung: „Bischof, überschreite deine Grenzen nicht!"
Der Mord an Bischof Padovese ist nicht die erste Bluttat:
Alle diese Morde wurden offiziell aufgeklärt und sollen einen ultranationalistischen, keinen religiösen Hintergrund haben. Die AKP, regierende Partei Erdogans, will ja vermehrt gegen die kemalistischen Militärs vorgehen; da kommt diese Interpretation sehr zupass. Das macht die Sache kaum besser. Fakt ist: In der Türkei herrscht Christenverfolgung.
Wo bleiben Lichterketten von Muslimen, die sich mit den Opfern solidarisieren und gegen die Verfolgung und Ermordung von Christen in der Türkei eintreten?
© Adorján F. Kovács
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Prof. Dr. Dr. Dr. Adorján F. Kovács (Nauheim bei Rüsselsheim) ist Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. Er hat u.a. grundlagenwissenschaftliche und klinische Arbeiten zur Krebsdiagnostik und -behandlung im Kopf-Halsbereich durchgeführt (Forschungs- und Lehrtätigkeit am Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main), die in zahlreichen wissenschaftlichen nationalen und besonders internationalen Veröffentlichungen dokumentiert sind und zur Habilitation und Professur geführt haben. Er arbeitet daneben ebenso publizistisch und veröffentlichte u. a. im "ef-Magazin" (Eigentümlich frei).
Ein weiterer Artikel von Kovács in MEDRUM: Profiteure der Freiheit