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zu These 1

Der Synodale Weg ist keine „Synode“ und hat kirchenrechtlich keine Verbindlichkeit. Wir weisen seinen Anspruch zurück, für alle Katholiken in Deutschland zu sprechen und bindende Entscheidungen für sie zu treffen. Die am Synodalen Weg beteiligten Laien sind Vertreter von Vereinen, Gremien und Verbänden und willkürlich hinzugezogene Dritte. Die Forderungen dieses weder durch Sendung noch durch Repräsentation legitimierten Gremiums zeugen von einem grundlegenden Misstrauen gegen die sakramental und durch apostolische Vollmacht verfasste Kirche; sie laufen auf eine an Gremien orientierte und äußerlich bleibende „laikale“ Umverteilung der Macht und eine innerkirchliche Säkularisierung hinaus. Die Ermächtigung getaufter Christinnen und Christen zur missionarischen Jüngerschaft (Evangelii gaudium 119ff.) und damit zur geistlichen Selbständigkeit (Subjektwerdung im Glauben) kommt gar nicht erst in den Blick. Sie aber müsste der Kern jeder Reform sein, die ihren Namen verdient. Nur eine Kirche, die geistliche Selbständigkeit zum zentralen Ziel macht, antwortet nachhaltig auf die Erfahrung von Missbrauch und Vertuschung in allen ihren Ausprägungen. Wir sind dankbar, dass Papst Franziskus eine Weltsynode anberaumt hat, auf der es allgemeinverbindliche Beschlüsse geben kann und in der genau dies Thema wird.