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Corona-Lockdown in Deutschland: Zu hart oder lebenswichtig? Forscherin legt klares Ergebnis vor

Titel: 
Corona-Lockdown in Deutschland: Zu hart oder lebenswichtig? Forscherin legt klares Ergebnis vor
Quelle: 
Münchner Merkur
vom: 
19.05.20
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Klar ist, dass Deutschland in der Pandemie wesentlich glimpflicher davon gekommen ist, als viele andere EU-Staaten. Und das nach Ansicht der Physikerin Viola Priesemann wegen der Kontaktbeschränkungen. Das legt die Mitarbeiterin des Max-Planck-Instituts - die vergangene Woche bereits „Anne Will“ mitdiskutierte - zusammen mit einigen Kollegen in einem Beitrag im Fachmagazin Science dar.

"Wir können zeigen, dass alle drei Maßnahmenpakete die Zunahme der Infektionen klar bremsen konnten. Aber erst durch das weitreichende Kontaktverbot gingen die Fälle dann deutlich zurück", lautet das Fazit der Auswertung von Computersimulationen zur Ausbreitung des Infektionsgeschehens, wie Priesemann dem Spiegel erklärte. Konkret zeigen die Forscher:

  • Durch die Absage von Großveranstaltungen sank die Wachstumsrate der Infektionen von 30 Prozent auf 12 Prozent.
  • Die Schließung von Schulen, Unis und Geschäften drückte den Wachstumswert auf circa zwei Prozent.
  • Die rigorose Kontaktbeschränkung brachte eine Senkung auf minus drei Prozent - ein Wachstum von null Prozent entspricht dabei einer Reproduktionszahl von 1.