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Von Beust hat jetzt mehr Zeit für seinen noch taufrischen Lebensgefährten


19.09.10

Von Beust hat jetzt mehr Zeit für seinen noch taufrischen Lebensgefährten

Hamburger CDU-Ex-Bürgermeister geht neue Wege mit neuen Partnern

(MEDRUM) Bei seinem Rückzug vom Amt des Hamburger Bürgermeisters hatte Ole von Beust (CDU) im Juli 2010 erklärt, er wolle mehr Zeit fürs Private haben. Jetzt hat er mehr Zeit, die er auch mit seinem 19-jährigen Lebensgefährten verbringen kann.

Das Hamburger Abendblatt berichtete am Samstag über den Auftritt des Bürgermeisters a.D. von Beust bei der Eröffnung einer Armani-Boutique in Hamburg. Von Beust kam mit seinem Freund Lukas F., dessen Alter ihn noch als Heranwachsenden ausweist. Im Zweifel würde für ihn noch das Jugendstrafrecht gelten. Lukas F. ist 19 Jahre alt und lebt zusammen mit dem 55-jährigen Ole van Beust in Hamburg, wie das Abendblatt schreibt. Nach seiner Rücktrittserklärung soll Ole von Beust wiederholt auf Sylt mit ihm gesehen worden sein. Laut Abendblatt fragt sich die Hamburger "Tuschel-Society", ob der junge Mann Anlaß für den Rücktritt des ehemaligen Bürgermeisters gewesen ist. Eine Antwort gab von Beust darauf nicht. Dem Abendblatt erklärte er lediglich: "Wir leben zusammen. Alles andere ist privat."

Ob die beiden auch standesamtlich ein "Paar" werden, bleibt also abzuwarten. Falls der Ex-Bürgermeister seinen Lebensgefährten irgendwann zum eingetragenen Lebenspartner machen will und dazu auch kirchlichen Segen wünscht, könnte er dies aber jederzeit bei der Evangelischen Kirche tun. Die Evangelische Landeskirche in Berlin-Brandenburg schlesische Oberlausitz (EKBO) würde ihn und seinen jungen Freund auf jeden Fall willkommen heißen. ImageEinzige Voraussetzung dafür wäre, daß sich das geschlechtsgleiche, aber altersungleiche Paar zuvor als Lebenspartner standesamtlich eintragen ließe. Es wäre ein Promi-Paar, das auf jeden Fall gut auf das Faltblatt der EKBO passen würde, in dem die Landeskirche zum kirchlichen Segen für homosexuelle Partner einlädt. Als sei es ganz selbstverständlich wird der Segen der Kirche von der EKBO mit dem berühmten Wort Jesu aus dem Matthäus-Evangelium begründet: "Was Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden." (Bild links zeigt Ausschnitt aus dem Faltblatt der EKBO)

Auch Ole von Beust und sein junger Freund könnten ihre Beziehung also unter dieses neutestamentliche Wort stellen, auch wenn es nicht für homosexuelle Beziehungen, sondern für die Ehe gedacht ist. Doch die EKD macht's möglich, wie Friederike von Kirchbach, Pröbstin der EKBO, in ihrem Geleitwort des Faltblatts bestätigt: "Es ist gut, wenn die Stadt Berlin durch die Farben des Regenbogens bereichert wird.", schreibt sie zur Einladung der EKBO an homosexuelle Partner. Im Faltblatt heißt es:

Für Christinnen und Christen, die der Evangelischen Kirche angehören, besteht in Berlin und Brandenburg sowie in der Region Görlitz die Möglichkeit, einen Gottesdienst zur Segnung einer eingetragenen Lebenspartnerschaft zu feiern.

Was für Berlin gilt, dürfte auch für Hamburg, für Ole von Beust und seinen jungen Lebensgefährten gelten. Ob aus den beiden Herren jedoch - wie jetzt aus Guido Westerwelle und dessen Partner - ein Promi-Paar werden wird, bleibt abzuwarten. Im Abendblatt haben sie jedenfalls noch nichts verlauten lassen. Auch über einen möglichen Kinderwunsch der beiden ist noch nichts bekannt. Dazu müsste allerdings die Fremdadoption für homosexuelle Partnerschaften politisch möglich gemacht werden. Theoretisch könnte von Beust aber auch seinen jungen Lebensgefährten adoptieren. Dann könnten die beiden jedoch keine eingetragene Lebenspartnerschaft begründen, sondern wären wie Vater und Sohn zu betrachten. Das wäre schon durch das jetzt geltende Recht möglich.

Bekannt geworden ist ferner, daß von Beust seine Dienste statt in der Politik für das Allgemeinwohl künftig beim Unternehmensberater Roland Berger zu kommerziellen Zwecke als neuem beruflichem Partner einsetzen wird. Ab Oktober will sich Berger die Erfahrungen, Kontakte und Verbindungen des CDU-Politikers nützlich machen, wie der FOCUS berichtet.


18.09.10 Hamburger Abendblatt Ole von Beust und Lukas Förster: "Wir leben zusammen"
18.09.10 FOCUS Hamburgs Ex-Bürgermeister wird Unternehmensberater
17.09.10 Spiegel FDP-Chef: Westerwelle heiratet seinen Lebensgefährten

MEDRUM → Dieser Regenbogen ist nur einfarbig


Leserbriefe

Die "EKBO" hat damit eindeutig ihren Charakter als 'evangelische Kirche' verloren. Wer Gottes Wort verachtet und mit Füßen tritt, kann nicht mehr als Kirche anerkannt werden.