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Termin für die weitere Verhandlung über das Sorgerecht bei Gorbers eingetroffen


21.08.08


Termin für die weitere Verhandlung über das Sorgerecht bei Gorbers eingetroffen

Das Patenkind von Johannes Rau hat seine Unbeschwertheit verloren

(MEDRUM) Heute traf der Termin für die nächste Verhandlung des Familiengerichtes Überlingen über das Sorgerecht der Eltern Gorber über ihre Kinder ein. Seit Rückkehr ihres 3-jährigen Sohnes David leben noch fünf Kinder in Heimen der Umgebung. Am 25. September entscheidet sich, ob dem Wunsch der Kinder und Eltern stattgegeben wird, ob auch die weiteren fünf Kinder Sarai, Prisca, Thea, Esther und Rebecca wieder nach Hause zu ihrer Familie zurückkehren können.

Auf diesen Termin setzen Kinder und Eltern ihre ganze Hoffnung, wie MEDRUM wiederholt berichtet hat. Zur Zeit dürfen sie alle einige Ferientage bei der Familie verbringen, müssen jedoch am 1. September in ihre Heime zurückgebracht werden. "Sie zählen jetzt schon die Stunden, die sie noch zuhause sein dürfen", so Vater Gorber heute Mittag. Am schwierigsten dürfte dies für Rebecca (8) werden, das Ehrenpatenkind von Johannes Rau. Rebecca ist das siebente Kind der Familie. Die Eltern erhielten für sie eine Patenschaftsurkunde, mit der der damalige Bundespräsident Johannes Rau die Ehrenpatenschaft übernommen hatte. Besonders Mutter Gorber dachte in der letzten Zeit an diese ehrenvolle Geste, die der kleinen Rebecca zuteil wurde. Die Urkunde wurde ihnen seinerzeit vom Bürgermeister von Überlingen überreicht.

Die Erinnerungen daran zählen jetzt indes nicht. Vater Gorber denkt vielmehr an die Nöte, in der seine kleine Tochter steht. Er meinte, dass sie es wohl am schwersten von allen Kindern habe, die plötzliche Trennung und lange Abgeschiedenheit von der Familie zu verkraften. "Sie macht einen recht nachdenklichen Eindruck auf mich. Ihr muss ich mich besonders zuwenden", sagt er seinerseits mit nachdenklichen und sorgenvollen Worten. "Die Trennung von ihrer Familie hat sie verändert. Ihr ist die Unbeschwertheit genommen worden. Das ist ihr deutlich anzumerken", so Vater Gorber.

Es führt jedoch kein Weg an der Tatsache vorbei, dass die wiedergefundene Geborgenheit im Schoße der Familie am 1. September unweigerlich vorerst zu Ende gehen wird. Vater Gorber hierzu: "Als wir die Kinder am Montag abholten, hat man uns nicht nur die Zeit der Rückkehr genannt, sondern auch gleich unmißverständlich hinzugefügt, dass die Polizei eingeschaltet werden wird, wenn sie nicht pünktlich zurückgebracht werden."

Vater Gorber weiß, dass seinen Töchtern und ihm keine Alternative bleibt, so sehr er die Not seiner Kinder mitfühlt. Zuletzt gestern morgen, als seine Tochter Thea (12) zuhause aufwachte und glaubte, sie habe nur davon geträumt zuhause zu sein. Sie wähnte sich beim ersten Augenaufschlag nicht zuhause, sondern im Heim zu sein. Die Wandverkleidung aus der Paneele im Zimmer ihres Zuhauses ähnelt der Paneelenverkleidung ihres Zimmers im Heim und weckte ungute Erinnerungen. Erst als sie beim Aufwachen allmählich realisierte, dass sie nicht im Heim sondern zuhause aufgewacht war, wich der Schreck aus ihren Gliedern und es entfuhr ihr erleichtert die Bemerkung: "Gott sei Dank, es war doch kein Traum, dass ich zuhause bin." Es dürfte niemanden verwundern, dass diese Familie ihre ganze Hoffnung auf den Beschluss des Familienrichters setzt, der in wenigen Wochen eine weitere Entscheidung über Wohl oder Wehe der Kinder zu treffen hat.


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Online-Unterzeichnung der Bittschrift der "Initiative Gorber"

( insgesamt 900 Unterzeichungen aus fünf Erdteilen)

Leserbriefe

Ich denke, viele Leserbriefempfänger hoffen und beten, daß der Richter zum Kindeswohl entscheiden und die Familie diese bedrückende Zeit bald verarbeitet haben wird. Wichtig halte ich jedoch, daß Fam. Gorber alle Auflagen (Gutachten etc.) bis dahin erfüllt hat - sonst wird es dem Richter unnötig schwer gemacht.