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Pfarrerin Claudia Baumann kritisiert badische Landessynode


19.04.11

Pfarrerin Claudia Baumann kritisiert badische Landessynode

Sprecherin des Lesbisch-Schwulen Konvents will völlige Gleichstellung homosexueller Partnerschaften mit Ehe und Familie in evangelischen Pfarrämtern

(MEDRUM) Als Sprecherin des Lesbisch-Schwulen Konvents hat die evangelische Pfarrerin Claudia Baumann die badische Landessynode kritisiert, weil die Synode bei ihrer Frühjahrstagung in der vergangenen Woche in Bad Herrenalb in der Evangelischen Kirche in Baden lesbische oder schwule Partnerschaften nicht der Ehe gleichgestellt hat.

Wie der Evangelische Pressedienst meldete, sieht sich die aus Pforzheim stammende Pfarrerin Claudia Baumann durch die Landessynode der Evangelischen Kirche in Baden nicht zufriedengestellt. Baumann hatte von der Synode erwartet, daß sie eine rechtliche Regelung trifft, mit der der Einzug von Pfarrerinnen und Pfarrern in homosexuellen Partnerschaften in die Pfarrämter generell ermöglicht wird. Doch die Landessynode hatte bei ihrer Tagung in Bad Herrenalb angesichts fehlenden Konsenses auf eine kirchenrechtliche Regelung verzichtet. In 36 Eingaben an die Synode wurde zuvor eindringlich darauf hingewiesen, daß homosexuelles Zusammenleben mit den Bekenntnisgrundlagen nicht vereinbar ist. Vor diesem Hintergrund einigte sich die Synode darauf, daß der Oberkirchenrat im Benehmen mit den Gemeinden und Betroffenen im Einzelfall entscheidet, ob eine Pfarrerin oder ein Pfarrer im Pfarramt in einer homosexuelle Partnerschaft leben kann. Mit ihrer Entscheidung hat die Landessynode den vom Rat der EKD weit gefassten Begriff vom "familiären Zusammenleben" für die Evangelische Kirche in Baden nicht übernommen. Familiäres Zusammenleben wäre nach einer solchen Regelung nicht mehr als das Zusammenleben von Eltern mit ihren Kindern zu verstehen gewesen. Vielmehr hätte nach dem Vorschlag des Rates der EKD jedes rechtlich geregelte Zusammenleben von mindestens zwei Personen unabhängig von ihrem Geschlecht und ihrer sexuellen Orientierung als Familie gegolten.

Mit der Entscheidung der Landessynode will sich Baumann, die Pfarrerin in der Johannesgemeinde in Kehl ist, nicht zufrieden geben. Sie will ein Kirchenrecht, in dem homosexuelle Partnerschaften mit den in einer Ehe lebenden Pfarrerinnen und Pfarrern rechtlich völlig gleichgestellt sind. Die seit 2007 in Kehl tätige Pfarrerin ist neben dem Pfarrvikar Sören Suchomsky aus Karlsruhe Sprecherin des Lesbisch-Schwulen Konvents in Baden.


18.04.11 MEDRUM Pfarrerinnen und Pfarrer vom Recht auf homosexuelles Zusammenleben weit entfernt
18.04.11 Pforzheimer Zeitung Homosexuelle im Pfarrhaus: Badische Synode uneins
18.04.11 Badische Zeitung Kein trautes Heim für homosexuelle Pfarrer
18.04.11 Südkurier Wie sollen evangelische Pfarrer leben?
18.04.11 Schwäbisches Tagblatt Heftige Debatte in Badischer Landessynode
17.04.11 SWR Kritik an Regelung zu Homo-Paaren im Pfarrhaus
17.04.11 EPD Baden: Kirchlicher Homo-Beschluss in der Kritik
16.04.11 Bild Homosexuelle Pfarrer weiter auf Ausnahmen angewiesen

Leserbriefe

Als Modifikation des alten Spruches "Freiheit ist immer (auch) die Freiheit der Andersdenkenden" könnte man sagen: Die Ausweitung der eigenen Entfaltungsmöglichkeiten ist oft auch mit einer Zunahme der Zumutungen an anders Denkende verbunden. Dem LSK sei noch einmal die Lektüre des Textes "Mit Spannungen leben" empfohlen. Man sollte anderen nicht die Spannungen zumuten, die man für die eigene Position ablehnt.

Ich füge hierzu an, dass ich ein Verfechter der freien Meinungsäußerung bin und nach meiner Überzeugung jeder das sagen können muss, von dem er glaubt, dass es richtig ist. Leider ist dieses Recht bei uns, durch zahlreiche Maulkorbgesetze und des ungeschriebenen Gesetzes des "political corecctnes", schon längst erheblich eingeschränkt. In Sachen freier Meinungsäußerung ergibt sich bei der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Parteiung, dessen Mitglieder sich auf ein gemeinsames Programm oder Bekenntnis geeinigt haben, allerdings eine andere Beurteilung. Hier kann nur derjenige der entsprechenden Organisation angehören, der deren Grundsätze nach außen vertritt. Pfarrerin Claudia Baumann ist ganz gewiss eine ehrenwerte Frau - was mich aber immer wieder erstaunt ist, wie es sein kann, dass auch sie ausgrechnet Pfarrerin ist. Für ihre menschenfreundliche Gesinnung wären andere Berufe sicher geeigneter gewesen, als ausgrechnet Pfarrerin. Dass sie es trotzdem werden konnte, wirft ein bezeichnendes Licht auf unser Kirche, die in vielen Bereichen längst aufgehört hat Kirche zu sein. Meine politisch unkorrekte Meinung, die ich auch in Protesmails gegen homoverherrlichende Medienbeiträge vertrete ist, dass Homosexualität ganz eindeutig widernatürlich ist. Um das zu erkennen müsste bereits der gesunde Menschenverstand ausreichen. Und ich protestiere energisch dagegen, dass uns durch die ständig vorgeführten "Alibihomos", die Homosexualität unterschwellig als etwas "natürliches" untergejubelt werden soll.

Ich stimme jedem Ihrer Sätze zu und danke für den Leserbrief. Er könnte von mir stammen. Danke für diese klaren Worte !

So,so, die Schwulen und Lesben sind also freiwillig das was sie sind nähmlich widernatürlich. Sogar in der Tierwelt gibt es nachweislich Homosexualität und diese Tiere wissen gar nichts von Homosexualität sind aber "widernatürlich". Durch eine solch verbohrte Meinungen mit "gesundem Menschenverstand" diffamiert man Homosexuelle als krank. Wieviele Homosexuelle werden dadurch ins Abseitz gestellt und von der Gesellschaft ausgeklammert. Eine grosse Anzahl an Homosexuellen lebt total versteckt, in voller Angst davor dass ihre Homosexualität entdeckt wird, psychisch voll unter Druck bis hin zum Selbstmord. Als Widernatürlich passen Homosexuelle anscheinend nicht in das Bild einer christlichen Kirche. Viele Homosexuelle leben in der Gemeinschaft der Evangelischen Landeskirche in Baden geoutet und haben Halt und volle Unterstützung in ihren Familien- und Bekanntenkreisen. Sollen diese alle austreten? Sind die Homosexuellen alle Sünder? Wer wirft den ersten Stein? Diejenigen die in ihrer Moral andere als widernatürlich bezeichnen. Arme Kirche, aber eben christlich. Zitat:"Pfarrerin Claudia Baumann ist ganz gewiss eine ehrenwerte Frau." Bestimmt hat sie den richtigen Beruf und hat hoffentlich genügend Halt und Unterstützung in ihrer Kirchengemeinde. Viel Kraft wünsche ich ihr dabei.

Ich wäre vorsichtig, das menschliche Verhalten mit dem der Tiere zu erklären, vergleichen oder zu entschuldigen. Es ist wohl allgemein bekannt, dass Vergewaltigung und Kannibalismus auch im Tierreich vorkommen und trotzdem käme niemand darauf- so hoffe ich doch- dies aufgrund des tierischen Vorkommens auf das menschliche Verhalten zu beziehen und als natürlich zu bezeichnen.

In dem Diskurs bezüglich der badischen Landessynode handelt es sich um ein Kirchendilemma welches auch folglich mit kirchlichem Axiom, nämlich der Bibel, zu lösen ist. Demnach ist Homosexualität nicht nur ein Fluch und Sünde (Röm. 1:18); sondern ein Verhalten welches einer Umkehr und Buße bedarf. Paulus ermutigt seine Gemeinde in Korith (von denen einige dies begangen haben, vgl. 1. Kor. 6:11), dass sie nach ihrer Umkehr rein gewaschen und geheiligt sind. Das zeigt uns doch sehr deutlich, dass Homosexuelle nicht von den gläubigen Geschwistern verdammt werden sollen, da trotz ihres (biblisch eindeutigen) Fehlverhaltens die Möglichkeit der Umkehr realistisch ist.

Wir sollten solchem Verhalten weder Tür und Tor öffnen, noch denen die es begehen gehässig beschimpfen. Vielmehr liegt es an uns, diesen Menschen einen Weg aus der Sünde zu zeigen. Als Stimme der Kirche hat Pfarrerin Baumann meiner Meinung nach verfehlt, die biblischen Grundsätze hochzuhalten, vielmehr verherrlicht und beschönigt sie ein Verhalten das laut der Bibel, welche eigentlich die Grundlage ihrer Entscheidung ausmachen sollte, als Sünde bezeichnet wird.

Liebe und Barmherzigkeit sind eine Sache, aber biblische Moral im Namen des liberalen, kirchlichen Aufschwungs mit den Füßen zu treten wäre ein Grund gewesesn, dass unsere Kirchenväter an die Barrikaden gegangen wären, und eindeutig ein Verhalten, welches Baumann für die Position als Pfarrerin disqualifizieren sollte. Noch etwas: Die APA führte Homosexualität als Krankheit auf; sie wurde erst nach wiederholten Morddrohungen aus dem Krankheitsregister gezogen.

Liebe Claudia Baumann, seit Sie sich für den Beruf einer Dienerin Gottes entschlossen haben, verstärkt Gott täglich seine Liebe zu Ihnen. Er wird Sie von Ihrer "Ich-Sucht" befreien und auf seine Seite ziehen. Sie wissen ja: Es geschieht immer nur das, was ER will! Gottes Segen für Sie! Peter Krebs

Gottes Wille ist unergründlich. Aber so wie er Sie gewollt hat, so hat er auch Frau Baumann gewollt. Lebt die Schöpfung Gottes aus und beweist Eure Liebe zueinander.

Der Apostel Paulus hätte diese Frau längst "dem Satan übergeben, damit sie in Zucht genommen würde und nicht mehr lästerte" (1. Tim. 1,20). Aber in der Evangelischen Kirche in Baden kann sie auf gut bezahltem Posten bleiben und an der Abschaffung ihrer Kirche arbeiten. Sie persönlich ist ja vermutlich auch nicht ganz unproblematisch, aber das eigentliche Problem sind die leitenden Gremien und "BischöfInnen" in der gesamten EKD, die sie gewähren lassen.