Sie sind hier

Fragen an Politiker zur Bundestagswahl


12.07.09

Fragen von Christen zur Bundestagswahl

Deutsche Evangelische Allianz gibt Katalog von Fragen an Kandidatinnen und Kandidaten heraus

(MEDRUM) Am 27. September 2009 wählen die Bundesbürger den neuen Bundestag. Für die anstehende Wahlentscheidung hat die Deutsche Evangelische Allianz Christen ermuntert, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen, und hat einen Fragenkatalog herausgegeben, der für den Dialog mit Parteien und ihren Kandidaten eine Hilfestellung sein soll und für die persönliche Enscheidungsfindungen nützlich ist.

Wie halte ich es mit der Wahl und meinem politischen Engagement?  Gehe ich zur Wahl? Habe ich schon einmal überlegt, in einer Partei mitzuarbeiten? Kann ich mich vor Ort bei der Gestaltung des gesellschaftlichen Miteinanders einbringen? Über diese Fragen nachzudenken, legt die Deutsche Evangelische Allianz jedem Christen nahe.

In einem Rundschreiben der Allianz heißt es:

"Wir ermutigen alle Christen, als Bürger auf jeden Fall an den Wahlen teilzunehmen. Um eine gute Wahl zu treffen, haben die Deutsche Evangelische Allianz und das Institut für Ethik und Werte für die bevorstehenden Bundes- und Landtagswahlen 2009 Fragen an die Kandidaten erarbeitet. Diese können Christen in unserem Land zur Orientierung dienen. Die Fragen sollen helfen, den Grad der Übereinstimmung bei den Positionen von Parteien, Kandidaten und Kandidatinnen mit unseren christlichen Grundüberzeugungen feststellen zu können.

Ebenso sind sie eine gute Möglichkeit, mit den Kandidaten in Kontakt zu kommen. Jeder von ihnen lädt zu Sprechstunden und Wahlveranstaltungen ein, die jeder Bürger wahrnehmen kann. Bei diesen Begegnungen sind wir aufgefordert, von der politischen Arbeit der Abgeordneten/Kandidaten nicht mehr zu erwarten, als sie zu leisten vermag. Es erfordert ein genaues Hinhören und Wissen, dass wir keine "christliche" Politik erwarten können und dennoch in Nächstenliebe und Respekt unsere Meinung vermitteln.

Außerdem eignen sich die Fragen auch dafür, die Kandidaten um ihre schriftliche Stellungnahme dazu zu ersuchen. Wir ermutigen ausdrücklich dazu, Sie direkt anzusprechen und anzuschreiben, mit dem ganzen Fragekatalog oder einzelne Fragen herauszugreifen. Sie können sie direkt anschreiben und ihre Antworten direkt erbitten. Es ist auch möglich, dass Sie uns diese Antworten zukommen lassen bzw. Ihre Kandidaten bitte, sie zum Zweck der Veröffentlichung auch gleich an uns in Kopie zu senden info@ead.de. Wir haben dazu wieder unsere homepage www.werte-waehlen.de aktiviert. Und sie können auch über andere Internetportale die Anfragen stellen, z.B. über www.abgeordnetenwatch.de.

Wir möchten Sie auch ausdrücklich ermutigen, Veranstaltungen der Kandidaten zu besuchen, dort mitzudiskutieren und auch eigene Veranstaltungen zu organisieren. Für Plenums- und Podiumsdiskussionen können dann ebenfalls unsere Fragen und unsere Stellungnahme "Sucht der Stadt Bestes" hilfreich sein.

Lassen Sie sich herausfordern - wir Christen können Brücken bauen zwischen unterschiedlichsten Mentalitäten, Ansichten, Sprachen und Generationen! Unser Gebet, unsere Einmischung und unser Engagement sind besonders in diesem "Super-Wahljahr" gefordert, damit wir dem Auftrag von Jesus, Salz und Licht zu sein, entsprechen. Die größte Herausforderung besteht darin, dass wir beständig und trotz mancher politischer Entwicklungen, die wir nicht verstehen oder gut heißen, für die Mandatsträger beten:

"So ermahne ich nun, dass man vor allen Dingen tue Bitte, Gebet, Fürbitte und Danksagung für alle Menschen, für die Könige und für alle Obrigkeit, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen können." (1. Timotheus 2,2).

 

Fragen an Kandidaten und Kandidatinnen

Staat – Bürger - Medien

1. Was werden Sie tun, um die Motivation für bürgerschaftliches Engagement zu stärken?

2. Auf welche Bereiche des öffentlichen und privaten Lebens sollte der Staat kein Zugriffsrecht haben?

3. Wie soll Ihrer Meinung nach das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Religionen und Kulturen in Deutschland besser gelingen?

4. Wie können die Medien stärker auf objektive und wahre Berichterstattung verpflichtet werden?

Glaube – Politik – Menschenrechte

5. Was bedeutet für Sie die „Verantwortung vor Gott“, wie sie in der Präambel des Grundgesetzes verankert ist?

6. Welche Bedeutung hat für Sie der christliche Glaube und welche Bedeutung sollte der Glaube in der Politik haben?

7. Wie kann die Achtung vor christlichen Überzeugungen wieder selbstverständlicher werden?

8. Was werden Sie tun, um die Glaubensfreiheit als Menschenrecht weltweit zu stärken?

9. Was werden Sie tun, um mehr Vertrauen und Wahrhaftigkeit in der Politik zu schaffen?

Ehe - Familie - Bildung - Generationengerechtigkeit

10. Was werden Sie unternehmen, um die Rechte und die soziale Sicherung von klassischen Ehen und Familien als Grundpfeiler einer stabilen Gesellschaft zu erhalten und zu stärken?

11. Wie können Väter und Mütter, die ihre Kinder in erster Linie selbst erziehen wollen, gleiche Förderung erfahren wie jene, die diese Aufgabe insbesondere in den ersten Lebensjahren an Dritte delegieren?

12. Wie können alle Kinder und Jugendliche gleiche Bildungs- und Ausbildungschancen erhalten?

13. Sind Sie für die völlige Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaften mit der Ehe?

14. Was werden Sie tun, dass Gender Mainstreaming nicht zu einer ideologischen Verfremdung der geschlechtlichen Identität von Mann und Frau führt?

15. Kann der „Generationenvertrag“ noch aufrechterhalten werden und wenn ja wie? Gibt es Alternativen?

Lebensschutz

16. Wie möchten Sie menschliches Leben vor der Geburt und am Lebensende dauerhaft schützen?

17. Wie kann Ihrer Meinung nach eine neue Wertschätzung ungeborener, behinderter und alter Menschen erreicht werden?

18. Befürworten Sie die Forschung an embryonalen Stammzellen und Klonexperimente an menschlichen Zellen?

Armut und Reichtum - Bewahrung der Schöpfung

19. Was werden Sie tun, damit die Schere zwischen Arm und Reich in unserem Land nicht immer weiter auseinander geht?

20. Was kann getan werden, damit möglichst Alle Arbeitsplätze mit ausreichendem Einkommen finden?

21. Wie kann Deutschland bei den augenblicklichen Umgestaltungen des weltweiten Finanzsystems der Verantwortung gegenüber den Entwicklungsländern gerecht werden? Wie ist hier eine Trendwende zu erzielen, da die Millenniumsziele der Vereinten Nationen voraussichtlich nicht bis 2015 erreicht werden?

22. Was wollen Sie tun um die Schöpfung zu bewahren und für eine nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen zu sorgen?

Und zum Schluss

23. Warum sollten Christen Sie und Ihre Partei wählen?

Aktuelle Ergebnisse zur Sonntagsfrage

Mit Blick auf die bevorstehenden Bundestagswahlen ist die Frage interressant, mit welcher Gunst der Wähler die Parteien momentan rechnen können. Nach den letzten Umfragen der sechs größten Wahlforschungsinstitute würden die Parteien folgende Stimmenanteile erreichen:

CDU/CSU 36,0%
SPD 23,8%
FDP 14,3%
GRÜNE 11,8%
DIE LINKE 9,8%
Sonstige 4,5%

Die oben genannten Zahlen geben jeweils den Durchschnittswert an, der in den Umfragen der Institute erreicht wird. Demnach könnten die Unionsparteien in einer Koalition einen Anteil von 52,6% der Sitze im Bundestag erreichen, während es für SPD, Grüne und DIE LINKE zusammen zu nur 47,4% reichen würde. Für die beiden großen Volksparteien ergäbe sich lediglich noch ein Anteil von 59,8 % der Sitze.

____________________________

Herausgeber des Fragenkataloges:

Deutsche Evangelische Allianz
Esplanade 5-10a
07422 Bad Blankenburg

Tel. 036741-2424
Fax 036741-3212

email: info@ead.de
www.ead.de

www.werte-waehlen.de
www.ead.de/arbeitskreise/politik/arbeitskreis-politik.html