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Amnesty International als Menschenrechtsverletzer?


06.08.15

Amnesty International als Menschenrechtsverletzer?

Ambivalente Initiative zur globalen "Entkriminalisierung" der Sex-Industrie

(MEDRUM) Amnesty International ist eine Organisation, die sich den Schutz der Menschenrechte auf die Fahne geschrieben hat. Unter diesem Schirm will Amnesty International jetzt auch eine vollständige Entkriminalisierung der Sex-Industrie erreichen. Dazu soll der International Council bei seiner 32. Sitzung vom 7.  bis 11. August 2015 in Dublin ein Grundsatzpapier beschließen, mit dem die internationale Staatenwelt aufgefordert werden soll, Rechte der in der Prostitution tätigen Sex-Arbeiter zu schützen und förderliche Arbeitsbedingungen ihres Geschäftes zu gewährleisten. Nicht jeder hält diese Initiative für unbedenklich.

ImageDie Kriminalisierung setze Sex-Arbeiter einem erhöhten Risiko von Menschenrechtsverletzungen aus, heißt es in der Begründung der DRAFT POLICY ON STATE OBLIGATIONS TO RESPECT, PROTECT AND FULFIL THE HUMAN RIGHTS OF SEX WORKERS, die Amnesty International beschließen soll. Das Papier enthält eine Vielzahl von Verpflichtungen, die die Staatenwelt erfüllen soll. Dazu gehört insbesondere die Abschaffung von Strafgesetzen, in denen Amnesty International eine Kriminalisierung der Sex-Arbeit sieht. So heißt es dazu, Staaten hätten die Verpflichtung zu gewährleisten, dass Sex-Arbeiter Zugang zu gerechten und günstigen Bedingungen für ihre Arbeit haben. Barrieren, vor denen Sex-Arbeiter mit ihrer "Arbeit" oft stünden, müssten abgebaut und ihrer Sicherheit müsse Vorrang eingeräumt werden.

Diese Entkriminalisierungs- und Förderungsinitiative des Prostitionsgeschäftes findet nicht nur positive Stimmen. In einer Petition im Internetportal "change.org" heißt es: "At its International Council Meeting to be held in Dublin, from 7–11 ImageAugust 2015, Amnesty International will reportedly review an internal circular entitled “Draft Policy on Sex Work,” which endorses the full decriminalization of the sex industry, including the legalization of pimping (Anmerkung: Legalisierung der Zuhälterei), brothel owning and the buying of sex. Diese Initiative wendet sich vor allem gegen eine Entkriminalisierung der Zuhälterei, von Bordellbetreibern und dem Kauf von Sex: "Vote NO to Decriminalizing Pimps, Brothel Owners, and Buyers of Sex." Die Petition richtet sich in Form eines Offenen Briefes an die internationale Führungsspitze von Amnesty International (Bild links).

Dass eine Entkriminalisierung der Prostition ambivalent und nicht unproblematisch ist, hat die umstrittene Entwicklung in Deutschland gezeigt. Vor diesem Hintergrund wird verständlich, dass Hartmut Steeb, Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, kritisch Stellung bezieht. Er reihte sich in die Gruppe der Unterzeichner des Offenen Briefes ein und meinte: "Menschenrechte gibt es nur brutto. Wenn Amnesty der Sexindustrie die Hand reicht, wird sie selbst zu einer Menschenrechts-Verletzungs-Organisation."


Leserbriefe

Der Verein hat mal gut angefangen, als es den Ostblock noch gab. Dann ging es rapide bergab mit ihm. Zum Beispiel ist er im Nahostkonflikt derart auf der Seite arabischer Terroristen, dass sogar einer der Gründer angewidert den Verein verlassen hat. Wer das recherchieren will, sei auf die wunderbare Seite des Elder Of Ziyon verwiesen, um nur mal einen zu nennen.

Das alles begann schon, als "Amnesty" zur Abtreibungsorganisation wurde und in ihren "Menschenrechtskatalog" das "weltweite Recht jeder Frau auf Abtreibung" aufnahm. Da ist es nur folgerichtig, daß diese weltliche Organisation nun auch Zuhälterei, Menschenhandel und Prostitution schützen will. Allein die verharmlosende und perverse Bezeichnung "Sex-Arbeiter" für systematische Unzucht ist ein Skandal in sich. Menschenrechtsorganisation? Für vom Staat verfolgte Heimschul-Eltern setzt sich diese Organisation natürlich nicht ein. Aber das tut die "Hilfsaktion Märtyrerkirche" ja auch nicht.

Man fragt sich, wie eine solch honorige Organisation, die sich für die Verfolgten und Gequälten der Welt einsetzt, plötzlich dem Unrecht, der Versklavung, der Untreue und der Zuhälterei die Steigbügel halten will. Welche Lobby treibt AI in das Zwielicht dieses Gewerbes? Hier sollte es nicht darum gehen, die Ausbeutung der Frau zu legalisieren, sondern die Ursachen der Not zu bekämpfen und helfen, alternative Überlebenschancen zu finden.