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Zum Fall Beckingen: Ein zeitgeistiger Bischof und das Gebot des Gehorsams


30.11.14

Zum Fall Beckingen: Ein zeitgeistiger Bischof und das Gebot des Gehorsams

Ein Leserkommentar von Hildegard Throm

(MEDRUM) Bischof Stephan Ackermann, Bischof von Trier, enthob im November 2014 den Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Beckingen des Amtes. Der Pfarrer sollte auf eine andere Stelle wechseln, weil, so meinte der Bischof, in der Gemeinde nicht genügend Einheit bestünde. Doch der Pfarrer verweigerte den Gehorsam, denn er gab sein Amt als Gemeindepfarrer nicht freiwillig auf.

Wo bleibt der Gehorsam?

Wo bleibt der versprochene Gehorsam? Was nützt die noch so würdige Feier der Hl. Messe, wenn der Gehorsam auf der Strecke bleibt? Was nützt es, wenn wir den Hirten des Bistums Trier öffentlich schmähen? Diese Fragen wurden in einem Leserbrief zur Amtsenthebung des Pfarrers von Beckingen durch Bischof Ackermann gestellt (Gehorsam gegenüber dem Bischof, 28. November 2014 - 20:51).

Wer schuldet und leistet wem Gehorsam?

Moment mal! Wer redet hier von geschuldetem Gehorsam? Wem schuldet der Bischof Gehorsam? Ist er ein Fürst, der auf eigenes Konto willkürlich entscheiden kann, oder kann es sein, dass der Bischof erstens dem Evangelium verpflichtet ist und zweitens dieser verImagewaisten Gemeinde? Ihr wird jetzt ein Pfarrer vorgesetzt werden, der nach der Absicht des Bischofs das Gesammelte wieder zerstreut. Wundern wir uns, wenn die Evangelikalen, die sehr viel sorgfältiger und liebevoller miteinander umgehen, Zulauf haben?

Die Gemeinde dreht den Spieß um und sagt, dass der Bischof genau das tut, was er dem Pfarrer vorwirft, die Gemeinde zu spalten usw. Der Pfarrer hat den Beweis erbracht, dass er die Gemeinde verbindet, dass ein gutes Miteinander möglich ist, dass das Evangelium in Wahrheit verkündet, auch heute noch Menschen anzieht und in die Kirche zurückfinden lässt. „Die Kirche füllt sich wieder, es kommen junge Menschen wieder in die Kirche". Mit anderen Worten: Er war ein Seelsorger im Sinne dessen, dem er erstrangig Gehorsam schuldet.

So läuft das mit dem Zeitgeist

Sicher, vom Bischof ausgehend – weil seine Willküraktion Widerstand geerntet hat -,  stellt man jetzt unter dem Deckmantel seelsorgerlicher Verschwiegenheit Vermutungen in den Raum, die unhaltbar sind. Es ist mittlerweile schon Usus geworden, Einzelnen, denen so ein frommer Priester nicht passt, mehr Gehör zu schenken, als der Mehrzahl der Gläubigen. Und so ein zeitgeistiger Bischof tut dann das Seine! So war das Wort des Herrn, dem verlorenen Schaf nachzugehen, mit Sicherheit nicht gemeint. Offensichtlich ist, was erreicht werden soll. So geschehen in Limburg, wo der fromme, rom-orientierte Bischof weichen musste, nachdem sein Vorgänger die entsprechenden Weichen zu einer „weg-von-Rom-Kirche" gestellt hatte. Wie dieser agierende Dekan – der jetzt eine Auszeit braucht – im Nachhinein zugegeben hat, waren die finanziellen Gründe vorgeschoben. Der Vorgänger im Bischofsamt hat sich während dieser Schmutzkampagne gegen seinen Nachfolger versteckt und stand nicht einmal zu Fehlern die er zu verantworten hatte. So läuft das mit dem Zeitgeist!

Was taugt Gehorsam ohne Wahrheit?

Zurück zu Beckingen! Da ist einer, oder zwei oder drei oder die „Kirche von unten", denen ein frommer Priester nicht in den Kram passt. Man schwärzt ihn beim Bischof an und, statt eine Gegenüberstellung – ein Gebot der Klugheit - zu veranlassen, statt die wahren Gründe der Klage ans Licht zu bringen, kommt man mit der Keule der Amtsenthebung - gegen den Willen der Mehrzahl der praktizierenden Gläubigen. Schon in der Erziehung ist die Gegenüberstellung ein bewährtes Mittel zu einer gerechten Beurteilung zu kommen. Ob diesen Leuten, die gegen diesen Priester gekämpft haben, wirklich etwas an der Kirche liegt, ob sie überhaupt glauben und wann sie zur Kirche gehen oder nicht oder überhaupt, wäre zu prüfen. Kann man aber nicht, weil sie nur dem Bischof bekannt sind! Gehorsam ohne Wahrheit taugt so wenig wie Kirche ohne Glauben!

Mobbing in der Kirche

Der weitere Gedanke drängt sich auf: Soll der amtsenthobene Priester nach der Gesinnung des Bischofs umerzogen werden, indem man ihn einem zeitgeistigen „Priester" unterstellt? Mobbing in der Kirche! Umerziehung wie in der DDR! Das hätte ich mir früher nicht träumen lassen!

Ausreden lässt der HERR nicht gelten!

Noch etwas, weil es in Betracht kommen könnte: Die Kirche von unten ist meines Erachtens ein linksgesteuertes Häuflein, das medienwirksam versucht - bewusst oder unbewusst -, der Kirche zu schaden. Sie wollen gegen den Willen derer, die das Evangelium in und mit der Kirche leben wollen, ihre Fassade aufdrücken. Leider meinen manche blinde Hirten, sie müssten diese „heimholen", obwohl das von denen gar nicht gewollt ist! Von dort können gute Bischöfe mit Rückgrat etwas erleben! Siehe Augsburg! Eine große Anzahl selbstgefälliger Hirten schwimmt mit dem Strom und gefällt sich, wenn in den Medien - die natürlich dem breiten Weg den Vorzug geben - gut über sie berichtet wird. „Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ...."

Bischof Ackermann tut mir leid, weil er für mich ein ganz armer Wicht ist. Es wäre gut, den Bischof in seinem eigenen Interesse amtszuentheben, denn der Herr wird wie ein Dieb in der Nacht auch zu Ihnen kommen, werter Herr Bischof. Hoffentlich fällt Ihnen für Ihr Handeln etwas Triftiges ein. Ausreden lässt der HERR nicht gelten!

Allen Lesern Gottes Segen!


Buchhinweis

Einst opferte Jerobeam ..."

→ Häresie – Aufstand des Zeitgeists gegen Gottes Ordnung

Ein Aha-Erlebnis besonderer Art zum Thema Glauben und rechte Lehre


24.11.14 Bischof Ackermann von BILD als Verlierer präsentiert MEDRUM

Leserbriefe

Zu dem Vorfall selbst vermag ich, da ich die ganze Angelegenheit konkret nicht kenne, mich nicht einmischen und äußern wollen. Es sei aber doch erlaubt zu fragen, ob es etwa bei der Deutschen Bischofskonferenz evtl. eine gewisse Schiedsstelle gibt, die als eine spezielle Einrichtung in der Lage wäre, mit beiden, dem Bischof und dem Pfarrer den strittigen Sachverhalt auf unparteiischer Ebene entsprechend unabhängig zu sortieren um dann zu einer vernünftigen Lösung zu kommen, bei der beide Seiten = der Bischof und Pfarrer jeweils "ihr Gesicht wahren" könnten.

Gibt es da in der Hl.Schrift, etwa in der Apostelgeschichte vielleicht einen ähnlichen Vorfall, auf den man sich da stützen könnte? Denn zwischen Menschen, bekanntlich haben wir es ja in unserer Kirche im "normalen" Leben nun mal ebenso mit Menschen zu tun, die sich in einer vergleichsweisen Situation befinden und dann nach einer vernünftigen Lösung suchen sollten, statt etwa dann lebenslang in Verbitterung zu verharren.

Das ist ein wirklich guter Vorschlag, den Sie da einbringen. Vielen Dank dafür! Voraussetzung wäre allerdings, dass die Bischöfe sich auch wirklich bemühen, neutral nach beiden Seiten zu beurteilen und zu handeln. Wenn man bedenkt, was liturgisch alles möglich ist, ohne dass eingegriffen wird, und so mancher glaubenstreue Priester dagegen Schwierigkeiten bekommt, verspüre ich ein erhebliches Misstrauen der DBK gegenüber, was diese notwendige Neutralität betrifft.

Danke, dass man nochmal auf meinen Kommentar zum ersten Artikel in dieser Sache eingeht. Nachdem ich die verschiedenen Meinungen gelesen habe, möchte ich doch nochmal Verschiedenes zum Bedenken geben:

Vielleicht sollte jeder einmal bei einer Priesterweihe anwesend sein und genau auf den Wortlaut des Treueversprechens hören. Ich habe diesen Wortlaut mehrmals bei Diakonweihen verfolgt. Darum ist für mich die Sachlage sehr klar.

Ich frage mich allerdings, wieso so viele Christen glauben, man müsste ein Versprechen, das man dem Bischof im Angesicht des Herrn gibt, nicht halten? Was sind nun die Früchte dieser Auflehnung gegen den Hirten (Bischof) der Ortskirche (Bistum).

Nun, Tatsache scheint mir zu sein, dass viele Seelen dort dieser Auflehnung ebenfalls folgen. Darum kann ich beim besten Willen nicht glauben, dass hier ein sog. romtreuer Priester am Werk sein sollte. Ein Priester, der der Kirche treu dient, veranstaltet nicht einen solchen Aufruhr.

Mit dem von Ihnen verwendeten Begriff "Aufruhr" habe ich meine Schwierigkeiten. Wir, die wir hier diskutieren, sind ja alle mehr oder weniger Aussenstehende und so kennen wir natürlich nicht alle Fakten.

Einen Aufruhr seitens des Pfarrers Eckert kann ich dennoch nicht erkennen. Dass er sich dagegen wehrt, aufgrund irgendwelcher Beschwerden - nicht von den Beckingern selbst, sondern von ausserhalb - widerspruchslos das Feld zu räumen, ist doch nachvollziehbar. Und dass er zudem, ohne Abschied nehmen zu können, aus seinem Wirkungsort entfernt und zudem zum Kooperator herabgestuft wird, muss er als demütigend empfinden. Hat ein "Angeklagter" nicht das Recht, gehört zu werden und seine Sicht der Dinge darlegen zu können?

Ja, ein Priester hat die Pflicht zum Gehorsam, aber umgekehrt ein Bischof auch die Pflicht zur Fürsorge, auch für die Priester.

Herr Pfarrer Eckert hat den Vatikan angerufen. Warten wir ab, wie dieser entscheidet!

Danke für diesen Kommentar!

Vielen Dank für diese angemessene Standpauke der Hildegard "von Bingen“.

Persönlich verstehe ich nicht, warum solch ein Pfarrer abgesetzt wird.

Ich kann auch bei mir in Berlin nicht verstehen, warum ein vor wenigen Jahren noch an der Pleite vorbeischrammendes Erzbistum nun die St.-Hedwigs-Kathedrale für 20-40 Millionen Euro umbauen will, mit kreisrunden Stuhlreihen und einem Altar in der Mitte. Ich denke, die Kirchensteuer schadet mehr als sie nützt.

Ich bin auch lange nicht immer mit den Aussagen eines Kardinal Marx zufrieden. Diese Liste kann ich fast endlos fortsetzen. Allerdings: Bischof Ackermann ist und bleibt Bischof, und ihm als geweihten Amtsträger der katholischen Kirche ist Gehorsam zu leisten und Ehrerbietung entgegenzubringen, sonst macht das alles keinen Sinn. Man ist entweder mit ganzem Herzen katholisch, oder eben nicht, ist meine Meinung.

Bei der Arbeit im Apostolat gibt es keinen Ungehorsam, der geringfügig wäre. Wer ein Problem mit einer Entscheidung eines Bischofs hat, muss innerhalb der Kirche eine Lösung finden, dieses Nach-Außen-Tragen ist für mich genauso unverständlich wie das Vorgehen des Bischofs von Trier. Die von mir erbrachten Beispiele zwingen mich ja auch, mich selber an die Nase zu fassen.

Der ehem. Erzbischof von Berlin, Kardinal Woelki, hat den Umbau von St. Hedwig entschieden. Ich zahle Kirchensteuer, nicht weil ich sonst exkommuniziert werde, sondern weil die deutschen Bischöfe es (noch) für richtig halten. Und sollte ich Kardinal Marx persönlich begegnen, werde ich ihn nicht ohrfeigen für seine in meinen Augen miserable Arbeit als Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz. Ich werde ihm die Ehrerbietung entgegenbringen, die sein Amt als Nachfolger der Apostel von mir verlangt. Das heißt eben nicht, dass ich meine Meinung an der Kirchenpforte abgebe, nein, ich bringe sie natürlich ein. Aber ich werde keinen Kampf mit einem Bischof, Priester oder Diakon beginnen, weil ich glaube, es besser zu wissen als er. Wenn ich die Mittel meiner geistigen Gegner kopiere und Initiativen gründe, PR-Arbeit leiste, mediale Stürme entfessle, wenn ich einen Bischof unter Druck setze, wo ist der Unterschied zwischen mir und denen?

Ich bitte alle, sich bewusst zu werden, was es heißt, ein Katholik zu sein. Es ist leicht, sich aufzuregen und Initiativen zu gründen. Schwer ist der Weg des Glaubens, des Vertrauens in die Kirche, trotz ihrer Schwächen und teils unsagbar weltlich denkenden Amtsträger. Ich bete für größere Demut bei allen Beteiligten.

Merken sie es nicht? Unsere Kirche ist unterwandert. Lesen sie das Buch Visionen von Anna Katharina Emmerick. Da passt sogar die Kirche in Berlin, in ihren Visionen gesehen. Ich bin schockiert, wie alles in Erfüllung geht.

Den Ausführungen von Hildegard Throm stimme ich voll und ganz zu. Dem ist nichts hinzuzufügen.