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Slowakei im Widerstand gegen Brüssel: Euro-Münze jetzt doch mit Heiligenschein


27.11.12

Slowakei im Widerstand gegen Brüssel: Euro-Münze jetzt doch mit Heiligenschein

Europaparlamentarier Martin Kastler begrüßt Standhaftigkeit gegen Beamtenbeschlüsse und europaweite Unterstützung durch Christen

(MEDRUM) Wie MEDRUM unter der Überschrift "Anti-christliche Schikane" aus der Brüsseler Kommission berichtete, sollte die Slowakei bei der Abbildung der beiden Nationalheiligen Kyrill und Method auf einer neuen 2-Euro-Gedenkmünze auf den Heiligenschein verzichten. Die Slowakei wollte sich zunächst dem Druck aus Brüssel beugen, wurde nun aber durch öffentlichen Protest bestärkt, einer Gängelung bei der Gestaltung ihrer Münze zu widerstehen.


Unbedachte Beamtenbeschlüsse und des Volkes Stimme

Image"Es ist gut, wenn Volkes Stimme einen willkürlichen, unbedachten Beamtenbeschluss korrigiert" - mit diesem Kommentar hat der mittelfränkische CSU-Europaabgeordnete Martin Kastler (Bild links), Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken, Meldungen begrüßt, wonach es nun doch eine slowakische 2-Euro-Gedenkmünze samt Heiligenschein zum Kyrill und Method-Jubiläum 2013 geben soll.

Bestärkt durch die öffentliche Unterstützung durch Christen europaweit habe die Slowakische Nationalbank beschlossen, die Proteste Frankreichs und Griechenlands zu ignorieren und mit dem ursprünglichen Motiv in den EU-Finanzministerrat zu gehen, so Kastler in einer Stellungnahme gegenüber MEDRUM. Er glaubt nicht, dass die Slowakei ihre jetzige Entscheidung nochmals ändern wird. Kastler: "Sollten die Finanzminister Frankreichs und Griechenlands dort den Irrsinn ihrer Beamten nicht korrigieren und weiter blockieren, wäre das ein echter Skandal!"

Kein Wegretouchieren christlicher Wurzeln

ImageWie MEDRUM zuvor berichtete, hatte der Europaabgeordnete Kastler kein Verständnis, dass die Slowakei auf Druck Griechenlands, Frankreichs und der EU-Kommission den Heiligenschein wegretouchierte (Bild links zeigt den retouchierten Entwurf). In einer Stellungnahme, die MEDRUM übersandt wurde, hatte die Kommission zuvor festgestelt, dass es aus den Mitgliedsstaaten der EU Einwände auf der Grundlage gegeben habe, dass die EU hinsichtlich des religiösen Glaubens neutral sei. Die Slowakei habe daraufhin den Entwurf ihrer Münze geändert und dieser sei durch die Minister der Eurozone genehmigt (... "is neutral with regard to religious beliefs. Slovakia subsequently submitted a slightly amended design, which has now been approved by Eurozone Ministers, including from Slovakia"). Diese Entscheidung ist nun überholt.

Kastler hatte bei den Vorgängen zwischen Brüssel und der Slowakei einen neuen Fall "anti-christlicher" Schikane gesehen. Die Begründung zur "religiösen Neutralität" hielt der Parlamentarier für nicht stichhaltig und meinte: "Mit derselben Begründung könnte man Belgien, die Niederlande und Spanien auffordern, die Kronen ihrer Königshäuser zu entfernen. Der eine oder andere Demokrat könnte sich durch diese monarchischen Symbole ebenso verletzt fühlen."

FallsImage Kastler recht behält und der Ministerrat die Entscheidung der Slowakei respektiert, wird die neue Münze 2013 aus Anlass der Ankunft von Kyrill und Method vor 1150 Jahren auf dem heutigen slowakischen Staatsgebiet - nun doch mit Heiligenschein - erscheinen. Dann wird die EU auch ihrem Leitspruch "In Vielfalt geeint" nicht untreu werden.

Das Bild links zeigt eine Münze aus dem Jahr 1941, auf der die beiden Heiligen mit Heiligenschein dargestellt wurden.

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Martin Kastler MdEP

Der Europaabgeordnete Martin Kastler ist Sozial- und Entwicklungspolitischer Sprecher der CSU im Europäischen Parlament sowie Vizepräsident der Interfraktionellen Arbeitsgruppe Bioethik und der EVP-Arbeitsgruppe Bioethik. Kastler sieht sich als überzeugten und kritischen Europäer, der "für ein starkes, leistungsfähiges, freies und friedliches Europa – nicht aber ’mehr Europa‘ um jeden Preis" kämpft! "Mein Europa – das ist ein Europa der Werte, der Bürger und der Regionen. Es ist das Vaterland unserer Vaterländer", so Kastler. Er setzt sich besonders auch auf dem Gebiet der Familienpolitik ein. Kastler dazu: Ich setze mich ein für Familien – denn sie sie sind unsere Zukunft, was wäre Europa ohne die vielen Mütter und Väter, Omas und Opas, die sich um ihre Kinder kümmern und für deren Zukunftsperspektiven sie arbeiten. Der demographische Wandel in der EU wird bedrohlich, weil es immer weniger Kinder gibt – und wir es zugleich an Kinder- und Familienfreundlichkeit fehlen lassen: am Arbeitsplatz oder manch einer Nachbarschaft. Europa braucht eine Kultur für Familien, eine aktive Familienpolitik !"

Email:→ europa@kastler.de


 

Leserbriefe

Die Heiligenscheine hin oder her, die geistige Haltung, die sie verhindern möchte, zerstört unsere Wurzeln. Daher Herrn Abgeordneten Martin Kastler allen Dank für seine entschlossene Reaktion, wodurch offensichtlich mehr bewegt werden kann als oft vermutet und zugegeben.

Die Münze von 1941 belegt: Noch nicht mal in der Hitlerzeit (die Slowakei war damals Vasall des "Dritten Reichs"!) war man so perfide wie in der heutigen "EU(dSSR)" und wollte die christlichen Wurzeln des Landes nicht einfach "wegretouschieren"! Was wäre los im EU-Hühnerhaufen, wenn die "Friedensreligion" des Islam von so einer Niederträchtigkeit berührt worden wäre?!

Der Protest Frankreichs und Griechenlands sowie der EU-Kommission ist sowohl ein an Deutlichkeit nicht überbietbares Zeichen von Intoleranz (denn Neutralität bedeutet nicht Unterdrückung) als auch eine ungeheure Frechheit angesichts der Tatsache, daß 74 % aller EU-Bürger Christen sind. Die restlichen 26 % maßen sich an, zu bestimmen, wo es lang geht. Herr Kastler weist damit dankenswerterweise auf einen völlig untragbaren Misstand hin. Die Europa-Flagge mit den 12 Sternen ist der Jungfrau mit den 12 Sternen der Apokalypse entnommen und daher ebenfalls ein christliches Zeichen. Wieso haben die betreffenden Staaten und Behörden hier zugestimmt, wohingegen sie in Sachen Slowakei protestieren? Haben sie etwa um die jeweilige Entscheidung gewürfelt? Ich gewinne den Eindruck, daß in den europäischen Behörden und Kommissionen hauptsächlich Leute sitzen, die wegen ideologisch bedingter (68er Ideologie, Gender, Relativismus) Unfähigkeit in der jeweiligen nationalen Politik unbrauchbar sind. Was sind Ideologien anderes, als Denkhilfen für Gehirnprothesenträger?