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Präses Kurschus: Vielfalt der Lebensformen statt Verengung des Familienbegriffs


20.11.12

Präses Kurschus: Vielfalt der Lebensformen statt Verengung des Familienbegriffs

Synode der Evangelischen Kirche in Westfalen befasst sich mit dem Thema "Familie heute - Impulse zu Fragen der Familie"

(MEDRUM) Bei der Tagung der Synode der Evangelischen Kirche in Westfalen gab die Präses Annette Kurschus am 16. November 2012 eine Einführung zu einer Vorlage an die Synode, die sich auf 80 Seiten mit dem Thema "Familie heute" befasst und Impulse geben will. In ihren Aussagen zum Familienbild betonte Kurschus, das Angebot der Kirche spiegele einen verengten Familienbegriff. Familie sei an keine bestimmte Form gebunden, sondern bejahe die Vielfalt der Lebensformen.

Zehn wesentliche Aussagen von Präses Kurschus, die sie bei der Einführung zum Thema Familie und Familienbild an die Synode gerichtet hat, werden hier als Auszug aus ihrer Rede thesenartig wiedergegeben:

  1. Die Bibel gibt kein festes Familienbild vor.
  2. Im Neuen Testament steht der Ruf Jesu, sich aus den bindenden Familienverbänden zugunsten der Nachfolge und der neuen Gemeinschaft zu lösen, neben der Tendenz zur Stärkung tradierter Familienstrukturen in den ersten Gemeinden.
  3. Familie sind die Menschen, die für mich da sind und für die ich da bin.
  4. Familie ist da, wo ich sein kann, die ich bin. Das müssen nicht Blutsverwandte sein.
  5. Die Funktion einer Familie, nämlich ... füreinander zu sorgen, kann ... auch ohne rechtliche Regelungen und verwandtschaftliche Beziehungen zur Erfüllung kommen.
  6. Familie als ein zentraler Ort des Lebens ist nicht an eine bestimmte Form gebunden, sondern bejaht die Vielfalt der Lebensformen.
  7. Aus der Bibel lässt sich nicht die Frage beantworten, ob man gleichgeschlechtliche Paare trauen sollte.
  8. Wenn es der Wunsch eines gleichgeschlechtlichen Paares ist, dass Nachkommen bei ihnen aufwachsen, dann mag das auch gut so sein.
  9. Unser verengter Familienbegriff spiegelt sich auch in unseren kirchlichen Angeboten.
  10.  Das Familienbild weiterzuentwickeln ist ... eine Daueraufgabe.

Der sich in diesen Aussagen spiegelnde Familienbegriff ist noch weiter gefasst als ihn die Synode der EKD bei der Verabschiedung des Pfarrdienstgesetzes Ende 2010 definiert hatte. In der Vorlage des Rates der EKD an die Synode hieß es: Der Begriff „familiäres Zusammenleben” ist hingegen bewusst weit gewählt. Er umfasst nicht nur das generationsübergreifende Zusammenleben, sondern jede Form des rechtsverbindlich geordneten Zusammenlebens von mindestens zwei Menschen, das sich als auf Dauer geschlossene, solidarische Einstandsgemeinschaft darstellt und damit den in Satz 2 genannten inhaltlichen Anforderungen Verbindlichkeit, Verlässlichkeit und gegenseitige Verantwortung genügt.

In den Aussagen von Präses Kurschus manifestiert sich einerseits ein Familienbild, für das - gleichermaßen wie bei der EKD - Kinder für Familie kein konstitutives Element sind, bei dem andrerseits aber - und dies im Gegensatz zur EKD - auf ein rechtsverbindlich geordnetes Zusammenleben verzichtet wird.

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Präses Kurschus ist seit März 2012 die leitende Theologin der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW). Sie leitet die Landessynode und führt den Vorsitz in der Kirchenleitung und im Kollegium des Landeskirchenamtes. Zu ihrer kirchlichen Tätigkeit gehört eine langjährige Erfahrung als Gemeindepfarrerin. Die Präses ist ledig und hat keine Kinder.


Leserbriefe

Freilich, wir haben Recht, wenn wir hier Kritik anzubringen hätten! Aber was bringt das eigentlich? Ein Alternativvorschlag: Leben wir Familie, heile oder: geheilte Familie. Nicht perfekte Familie, denn wir alle sind schwach und eben nicht perfekt! Aber wie schön könnte und kann eine "normale" Familie sein. Und wie groß ist die Liebe, die allen Menschen gilt, sie alle sind geliebt von Gott, "egal", was für ein Familienverständnis sie haben. Was allerdings nicht heißen soll, dass alles das, was Menschen leben, "richtig" und Liebe und Familie ist, bloß weil sie das so nennen. Die Liebe gilt uns selbst - den Schwachen und genau so auch allen, die völlig falsche Wege gehen. Kritisieren wir weniger, sondern leben wir heile Familie und das Heil, das Gott uns allen so gerne schenken würde. Damit alles, was heute noch unheil ist (auch unter Christen, wo die heile Familienmaske nicht selten ja auch nach außen gezeigt wird) von SEINEM Lieben geheilt wird. Thomas Thiele (verheiratet, Papa von drei Söhnen, eine alles andere als perfekte Familie) aus Spiegelau im Bayerischen Wald

http://www.zellen-der-liebe.de

Ein erschreckendes Beispiel dafür, wie Aussagen der Bibel so verdreht und zurechtgerückt werden, bis sie den eigenen Abhängigkeiten entsprechen. Natürlich vermittelt die Bibel ein eindeutiges Familienbild. Das ganze Alte Testament und auch das Neue Testament ist durchsetzt davon. Die Ehe zwischen Mann und Frau wird vorausgesetzt, jedes andere Beziehungsmodell ist undenkbar. (Homosexuelles Leben wird an mehreren Stellen der Schrift eindeutig verurteilt). Schließlich spiegelt die Beziehung zwischen Mann und Frau die Beziehung Gott zu Mensch wieder. Wenn Jesus seine Familie in der Gemeinde sieht und zur Nachfolge aufruft, dann stellt das Ehe nicht in Frage. Wer sich in diese Nachfolge berufen fühlt, der verleugne sich selbst. Dazu kann gehören, dass man ganz auf Sex verzichtet, um Gott und den Menschen am besten dienen zu können.

Die EKD ist dem Mainstream Untertan. Bibelfeste Strömungen haben innerhalb der EKD keine Lobby mehr. Auch die vielen Austritte bewegt sie nicht zum Umdenken. Es ist ja gerade die Aufgabe der Kirche, gegen den Strom zur Quelle zu schwimmen. Da versagt die EKD mit ihren Entscheidungsträgern vollends. Sie ist zu einem weltlichen Verein verkommen; ohne Licht und Salz.

Die christlichen Kirchen machen derzeit ihre Reifeprüfung im Mainstreamschwimmen. Dazu aktualisieren sie die Bibel: Die sieben armen Jünglinge sagten zu den sieben reichen: „Gebt uns euer Öl, sonst brennen unsere Lampen nicht. Die geschiedene Braut ruft schon.“ Die sieben Reichen wollten aber nicht. Da ward die Braut zornig und rief: „Ihr unverschämten reichen Geizkrägen! Hinweg von meinem Angesicht! Das Öl wird euch genommen, den Armen wird`s gegeben.“ So kommen die sieben armen Jünglinge ins Brautgemach, die anderen werden in die Finsternis gestoßen.

Das eigentliche Problem sind Kinder - und das ist in der Wirtschaft so (da stören sie und kosten) - und nun, diesem Trend folgend, auch in der EKD und erst recht in Westfalen. Kinder kommen in den Texten nicht mehr vor, d.h. in Westfalen an einer Stelle noch, nämlich falls gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften den Wunsch haben, Nachkommen zu erziehen. Im Grund sind die Sätze oben so krank, dass es am besten ist, ihnen kein Gewicht beizumessen und statt hier zu schreiben, Zeit mit seinen Kindern zu verbringen. Wenn die Eltern derer, die uns mit solch schlauen Aussagen beglücken wollen, schon so gedacht hätten, wie nun die Kinder, uns wäre wohl manches erspart geblieben.

Familie ist per Definition "Mann & Frau & Kind(er)" als normale menschliche Lebensgemeinschaft, dies ist seit Jahrtausenden so, das setzt die Bibel als logisch gegeben voraus. Die Gegensätzlichkeit der Geschlechter ist Voraussetzung zur Weitergabe des Lebens, ein unumstößliches Naturgesetz, das selbst der atheistische Darwinist nicht in Frage stellt. Sinnvollerweise stellt die gleiche Lebensgemeinschaft die Kinder zeugen und gebären kann (Mann / Frau) die idealste Gemeinschaft dar, diese auch groß zu ziehen. Alle anderen sog. Lebensformen können allenfalls Toleranzstatus (Duldung) erreichen, nie aber als Normale angesehen werden. Das ist so logisch, so einleuchtend, so simpel, dass es schon einer enormer Gehirnwäsche bedarf, um solche Phrasen zu dreschen wie Frau Kurschus. Besonders gefährlich an den Phrasen von Frau Kurschus halte ich Phrase Nr. 8 ich zitiere: "Wenn es der Wunsch eines gleichgeschlechtlichen Paares ist, dass Nachkommen bei ihnen aufwachsen, dann mag das auch gut so sein." Diese Phrase halte ich für menschenverachtend, kinderfeindlich und pervers. Das ist ein Aufruf zum Menschenexperiment, an wehrlosen Kindern, von pathologischen Gesellschafts-Ingenieuren.

„Der Kampf für die Zukunft der Menschheit muss in den Klassenräumen der öffentlichen Schulen durch Lehrer ausgetragen und gewonnen werden, die korrekt ihre Rolle als Bekehrungsagenten eines neuen Glaubens wahrnehmen…… Der Klassenraum muss und wird eine Arena des Konfliktes zwischen dem Alten und dem Neuen werden - der rottenden Leiche der Christenheit und dem neuen Glauben des Humanismus.“ ----- Übersetzt aus: The Humanist (Magazin) Jan./Feb. Issue 1983, s.26------

Es gibt keine Dummheit, an die der moderne Mensch nicht imstande wäre zu glauben, sofern er damit nur dem Glauben an Christus ausweicht. --- Nicolas Gómez Dávila ----

Wo das Christentum verschwindet, erfinden Habsucht, Neid, und Geilheit tausend Ideologien, um sich zu rechtfertigen. --- Nicolas Gómez Dávila----

Ich habe nur neun Jahre Grundschule gehabt, und kann die Bibel lesen und soweit verstehen, dass ich zur Heilsgewissheit gelangt bin. Aber was so ein rechter Theologe ist, hat wohl durch sein heftiges Studium die Legitimation erworben das Testament meines himmlischen Vaters zu pervertieren.

Die drei oben angeführten Zitate, für solche die auch selber lesen und nachdenken können.---- Dieter Steffen, Berlin

Ein weiteres Beispiel für die Verkommenheit der links-versifften EKD. Eine Schande. Luther würde sich im Grabe rum drehen.