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Braunschweiger Dominikanerkloster entfernt Schwulensex-Seite


14.12.10

Braunschweiger Dominikanerkloster entfernt Schwulensex-Seite

Internetportal verbreitet Information privater Vereine und homosexueller Netzwerke, anstatt das Evangelium und die Lehre der katholischen Kirche zu verkünden sowie über ihre Maßnahmen zur Prävention von sexuellem Mißbrauch zu informieren

(MEDRUM) Das Braunschweiger Dominikaner-Kloster entfernte im Lauf des Montags den Zugang zu einer Schwulensex-Seite in seinem Internetportal, worüber MEDRUM am Sonntag berichtete. Zuvor hat es von vielen Seiten Protest gehagelt. Doch das Informationsangebot der Dominikaner im Internet bleibt einseitig ausgewählt.

Das Internetportal des Dominikaner-Klosters in Braunschweig hatte bis zum Montagnachmittag in seinem breit gefächerten Informationsangebot über das Phänomen der Homosexualität die Seiten eines schwulen Jugendmagazins eingebunden, auf denen Jugendliche zu homosexuellen Sexualpraktiken angeleitet werden (→ Dominikanerkloster bietet schonungslose Aufklärung über Schwulensex für Jugendliche an).

DImageer in der Rubrik «Coming Out» eingebundene Informationszugang wurde entfernt - offenbar nachdem die Berichterstattung in MEDRUM und Kath.net massiven Protest ausgelöst hatte.

Alle übrigen Informationsblöcke zum Thema Homosexualität und die Einbindung von Informationsportalen homosexueller Gruppen in die Webseite der Dominikaner blieben unverändert. Hierzu gehören insbesondere (Abbildung links):

  • das Webportal der so genannten «Ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche (HuK) e.V.», einem privaten Verein, der seit vielen Jahren in kirchlichen Einrichtungen und Institutionen für Homosexualität wirbt und im gesamten Bundesgebiet Regionalgruppen - davon eine in Braunschweig - unterhält;
  • das Webportal «Netzwerk katholischer Lesben», das sich 1997 gebildet hat und insbesondere bei Kirchentagen auftritt;
  • das Webportal «Jugendnetzwerk Lambda e.V.», einem privaten Verein, der 1990 in der ehemaligen DDR gegründet wurde und die Interessen "junger Lesben, Schwuler, Bisexueller und Transgender (lsbt)" vertritt;
  • das Webportal «Schwule im Cartellverband der katholischen Studentenverbindungen», die das biblische Geschlechter-Ethos sowie die päpstliche Lehre zur Homosexualität ablehnen und stattdessen propagieren, homosexuelle Lebensformen seien gleichwertig zur Lebensgemeinschaft von Mann und Frau.

In einem anderen Informationsblock bieten die Dominikaner auch den Zugang zum privaten Verein «Werkstatt für schwule Theologie e.V.» an, Herausgeber eines gleichnamigen Heftes. Das Heft 2/2008 trägt den Titel "Das Politische in der schImagewulen Theologie" (Abbildung links). Im Editorial ist zu lesen:

"Liebe Leute,
es ist unübersehbar, dass die Hierarchie der katholischen Kirche das Terrain ihrer homophoben Interventionen verschoben hat. An die Stelle von rein innerkirchlichen Aktivitäten und vereinzelten Aufrufen an Politiker ist in Italien, Spanien und Polen eine systematische Mobilisierung der Gläubigen getreten. Die Hierarchie nutzt ihre religiöse (und der Vatikan seine politische) Macht, um politische Entscheidungen über Partnerschaftsgesetze zu beeinflussen. ...

Wenn es so ist, dass die bischöfliche »Elite« das Schlachtfeld, auf dem sie ihre Homophobie austobt, auf das Feld der Gesellschaftspolitik verlagert, stellt sich für schwule Theologie die Frage, ob und wie sie darauf reagieren muss. Muss die schwule Theologie ihrerseits zur politischen schwulen Theologie werden? Ein Rückblick auf Ansätze innerhalb der schwulen bzw. gay liberation Theologie, die in Auseinandersetzung mit der Neuen Politischen Theologie von Metz, Sölle, Baum und Segundo entstanden sind, erinnert an Traditionen, an denen man heute wieder anknüpfen könnte."

Der Verfasser stellt die Frage, an welchen "hot spots" schwule Theologie mit der Veränderung ansetzen muß und zeigt leitende Gedanken der schwulen Denkrichtung auf: "In den homophoben Machtstrukturen der Kirche selbst, die von ihrem jesuanischen Auftrag und von theologischen Argumenten unberührt bleibt und in Bösartigkeit und Selbstwidersprüchlichkeit verharrt (Georg Trettin)? In der herrschenden moraltheologischen Position des Lehramts zu homosexuellen Handlungen, die voll von logischen Inkonsistenzen steckt (Wolfgang Scheel)? Oder in den Prämissen und Denkmustern der schwulen Theologie selber, die sich auf »Homosexualität« als eine soziale Identität eingelassen hat anstatt das freie Fließen des Verlangens zuzulassen, wie Norbert Reck im Anschluss an Guy Hocquenghem meint?"

Derartige Vereine und Netzwerke wirken seit vielen Jahren in das innerkirchliche Alltagsgeschehen hinein und treten bei kirchlichen Großereignissen wie Kirchentagen, zuletzt beim Ökumenischen Kirchentag 2010 in München, besonders in Erscheinung. MEDRUM berichtete unter anderem über Veranstaltungen, die vom «Netzwerk katholischer Lesben» in Zusammenarbeit mit dem privaten Verein «HuK e.V.» durchgeführt wurden (→ Forum Homosexuelle und Kirche). Die von mehreren Organisationen und vielen Einzelpersonen vorgebrachten Bedenken gegen eine Abkehr vom biblischen Ethos und Vernachlässigung der seelsorgerlichen Aufgaben sowie die Forderung nach einer Kurskorrektur und einem fundierten theologischen Diskurs fanden bei den Leitungen der Kirchentage jedoch nicht das angestrebte Gehör (→ Erklärung zum Ökumenischen Kirchentag: Kurskorrektur fällig!).

Zu den Informationsblöcken des Dominikanerportals gehört weiter die Rubrik «Homophobie». Hier werden die Ausführungen des von homophilen Stellen immer wieder zitierten Udo Rauchfleisch wiedergegeben, insbesondere wird gesagt: Homophobie finde sich in der Bevölkerung viel zu häufig, homophobe Menschen würden sich zum Teil exzessiv mit Homosexuellen beschäftigen und gerade ihre Nähe suchen, um in aggressiver Weise gegen sie vorzugehen. Der Begriff Homophobie verschleiere jedoch den eigentlichen Sachverhalt, nämlich die antihomosexuelle Gewalt, um die es gehe. Treffender sei schon eher der von Herek geprägte Begriff des Heterosexismus, der anstelle des individuellen Aspekts die gesellschaftlich-ideologische Dimension betone, die jede nicht-heterosexuelle Form von Verhalten und Identität ablehne und stigmatisiere, so Rauchfleisch.

Vor diesem einseitig orientierten Hintergrund ist es nicht verwunderlich, wenn sich im Internetportal des Dominikanerklosters kein Informationsblock über die katholische und päpstliche Lehre zu Fragen der Homosexualität findet und ebenso wenig über seelsorgerliche und therapeutische Angebote für Jugendliche und Menschen informiert wird, die mit ihrer Homosexualität im Konflikt leben (ein solches Angebot fehlte auch auf dem Ökumenischen Kirchentag 2010 → "Ihr habt mich vergessen.").

Auch die Erwartung, daß die Dominikaner in ihrem Internetportal über sexuellen Mißbrauch aufklären und über die so wichtigen Maßnahmen zur Prävention informieren, erfüllt sich nicht - obwohl die Mißbrauchsvorfälle in Einrichtungen der katholischen Kirche dieses Jahr zum Brennpunktthema geworden sind und die Ordensoberenkonferenz in Deutschland dazu eigens ein Expertengremium gebildet hat. Doch im Internetportal der Braunschweiger Dominikaner schlägt sich dies - im Gegensatz zur ausgiebigen Darstellung der Anliegen Homosexueller - nicht nieder. So entsteht der Eindruck, daß die Prävention von sexuellem Mißbrauch ein Kind zu sein scheint, dessen sich die Ordensleute in Braunschweig nicht sichtbar annehmen wollen.

Was das "Forum Deutscher Katholiken" und die "Konferenz Internationaler Bekennender Gemeinschaften" beim Ökumenischen Kirchentag 2010 kritisierten, einen "Mangel an geistlichem Leben und an biblischer Orientierung bei vielen Amtsträgern und Gläubigen", dürften kritische Geister vermutlich auch beim Blick in das Internetportal des Dominikanerklosters ähnlich entdecken. Und die Forderung, "statt Irrwege zu empfehlen, entschieden zu den geistlichen Quellen aus Hl. Schrift und Tradition zurückkehren" - wie es vom Ökumenischen Kirchentag und jetzt in der Debatte über die Zulassung homosexueller Partnerschaften in bayerischen Pfarrhäusern vom Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Johannes Friedrich, verlangt wird, erhält auch hier ihre Bedeutung:  Christen und Theologen könnten diese Forderung wohl mit gleicher Berechtigung auch gegenüber dem Dominikanerkloster in Braunschweig erheben.


MEDRUM → Dominikanerkloster bietet schonungslose Aufklärung über Schwulensex für Jugendliche an


 

Leserbriefe

Ich fremdschäme mich für einen Orden, den ich bisher als integer, würdevoll und treu zur Kirche eingestuft hatte. Die Entfernung der anstößigsten Seite war zwar ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, allein die verbliebenen Artikel sind reinste Homo-Propaganda. Sie entsprechen zwar der weltweit verordneten Political Correctness, haben aber weder mit christlicher Lehre noch mit vernunftorientierter anthropologischer Sichtweise zu tun. Schade.

Als ich zum 1. Mal bei Medrum diese Bilder sah, dachte ich der Satan persönlich würde auf dem A...sex-Foto die Menschen angrinsen. Ich vermute mal, dass einer oder mehrere Aktivisten dieses berühmt/berüchtigten Lesben&Schwulenverbandes die Dominikaner in Braunschweig unterwandert haben. Mit diesem Schweinkram ist auf jeden Fall ein weiterer, großer Imageschaden für die kath. Kirche verbunden. Es stellt sich die Frage, bei wem kann man sich über dieses Kloster beschweren? Gibt es eine übergeordnete Instanz bei den Dominikanern? Oder muß man sich direkt an den Vatikan wenden?

Provinzial der Dominikaner ist P. Dr. Johannes Bunnenberg OP;
Email: provinzial@dominikaner.de

Es ist zu befürchten, dass der Skandal aus Braunschweig erst nach Rom gemeldet werden muss, bevor die Förderer der Unzucht unschädlich gemacht werden können. Es anzunehmen, dass unser Heiliger Vater mit großem Interesse die frevelhaften Seiten des Klosters anschauen wird, um danach aufgrund seiner langjährigen Erfahrung eine klares Urteil über die gezeigten Bilder auszusprechen. Sollten die Bilder und Inhalte seine Missbilligung finde, so kann er damit ein klares Zeichen setzen, in welche Richtung zukünftig die Dokumentation homosexueller Sünden durch die katholische Kirche gehen sollten.