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Küng ruft zur deutschen Rebellion gegen Benedikt auf


19.04.10

Küng ruft zur deutschen Rebellion gegen Benedikt auf

Abtrünniger Theologe fordert in Offenem Brief an die deutschen Bischöfe Verweltlichung der Katholischen Kirche

(MEDRUM) Mit einem Offenen Brief an die deutschen Bischöfe der Katholischen Kirche hat der Theologe Hans Küng aufgerufen, sich gegen das Oberhaupt der Katholischen Kirche zu stellen und durch Druck von unten, eine Verweltlichung der Kirche durchzusetzen.

Der emeritierte Theologieprofessor Küng, dem 1979 unter Papst Johannes Paul II. die kirchliche Lehrbefugnis entzogen wurde, sieht es offenbar als zweckmäßig an, Papst Benedikt XVI. zum 5-jährigen Jubiläum öffentlich Zensuren zu erteilen. Küng mißt das Pontifikat von Benedikt an dem, wofür er bisher vergebens plädiert hat, insbesondere an:

  • Abschaffen des Zölibats
  • Annäherung an die Evangelische Kirche
  • Anerkennen eines eigenen Heilsweges im Judentum
  • Schweigen zu Merkmalen der Gewaltsamkeit in der islamischen Religion
  • Anerkennen der Evolutionstheorie und Bejahen der Stammzellforschung
  • Zurückweisen der Pius-Bruderschaft
  • Ablehnen der lateinischen Liturgie
  • Anpassen der "römischen Doktrin" an die weltliche Sexualmoral.

Küng ruft die Bischöfe auf, diese Forderungen an Rom zu stellen - regional auch eigene Wege zu gehen - und eine neues Konzil zu fordern. Küng meint, die Augen der Welt seien auf die deutschen Bischöfe gerichtet. Sie sollten zwar Zusammenarbeit mit ihren Bischofskollegen anstreben, notfalls aber auch in "apostolischem Freimut" ihren eigenen Weg gehen. Damit entfernt sich der gebürtige Schweizer Theologielehrer weiter vom Hl. Stuhl der Katholischen Kirche denn je zuvor. Er wünscht sich einen Papst nach Maß. Das Maß glaubt Küng, seinem "ehemaligen Kollegen" vorgeben zu können. Hier spricht ein Lehrer Küng über den Schüler Ratzinger. Ratzinger habe sich ja durchaus bemüht, seine Pflichten gewissenhaft zu erfüllen, sein Pontifikat sei aber ein Pontifikat der "verpassten Chancen". Es klingt wie: Setzen, ungenügend. So jedenfalls die Diktion seines Briefes, den er in Oberlehrermanier Benedikt zeitgerecht als "Geburtstagspräsent" zur Vollendung des 83. Lebensjahres überreichte. Doch (fast) kein Wort des Theologen Küng zu den Enzykliken und zum theologischen Werk dieses Papstes. Das hätte von Küng am ehesten erwartet werden dürfen. Seine Verlautbarungen sind jedoch Forderungen, die jeder gebildete katholische Laie ebenso gut hätte erheben können. Heiner Geißler praktiziert dies beispielsweise mit großer Akribie. Küng degradiert sich so selbst zu einem Mitfahrer im Strom des Zeitgeistes, lässt das wichtige theologische Feld jedoch brach liegen.

Der Offene Brief von Hans Küng ist im Anhang beigefügt.


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Leserbriefe

Im Anhang zur Nachricht in Medrum werden wir ja über die Ziele von Prof. Dr. Küng erschöpfend aufgeklärt. Wer ist nun Hans Küng?

Prof. Dr. Hans Küng (Rotary-Club Reutlingen-Tübingen-Nord) ist katholischer Priester und Professor emeritus für Ökumenische Theologie an der Universität Tübingen und Präsident der Stiftung Weltethos. 1979 wurde ihm vom damaligen Papst die kirchliche Lehrbefugnis entzogen. Als Kritiker der Kirche erzielte Küng dennoch eine große Publizität. Zuletzt erschienen 2007 bei Piper „Umstrittene Wahrheit. Erinnerungen“, „Das Christentum. Wesen und Geschichte“ sowie „Das Judentum. Wesen und Geschichte“. (www.weltethos.org)

Küng: „Die Rotary-Idee hat mich von Anfang an überzeugt. Ich fühlte mich dem Ethos verpflichtet – das im Alltag selbstverständlich nicht so leicht praktiziert wie am Festtag proklamiert ist. Während meiner Arbeit an den Dialog-Vorlesungen über die Weltreligionen an der Universität Tübingen in den 1980er Jahren ist mir aufgegangen, wieviele interessante Parallelen es zwischen Rotary und der Weltethos-Idee gibt. Da wurde mir zum einen deutlich, dass ein solcher Religionsdialog nicht eine abgehobene akademische Angelegenheit ist, sondern ein hochpolitisches Unternehmen – dass es nämlich keinen Frieden unter den Nationen ohne Frieden unter den Religionen und keinen Frieden unter den Religionen ohne Dialog der Religionen gibt. … Dass diese Religionen – trotz der unbestreitbaren und unüberwindbaren Differenzen in Glauben, Doktrin und Dogma – doch in grundlegenden praktischen Verhaltensregeln, ja, in den grundlegenden ethischen Normen übereinstimmen. Sie finden sich bereits in den Urquellen menschlicher Weisheit in Indien und China, finden sich in den abrahamischen Religionen Judentum, Christentum und Islam. Ja, sie haben sich seit der Entwicklung des Menschen aus dem Tierreich zum vernünftigen Wesen herausgebildet – Regeln des Menschseins, die aber heute vielfach in Gefahr sind, vergessen, vernachlässigt, ja, grob missachtet zu werden“. (http://rotary.de/rotary_verlag/rotary_magazin/0803/kueng_ethos.php)

Weiteres: In der katholischen Zeitschrift „Theologisches“ war über den katholischen Theologieprofessor Hans Küng und den evangelischen Rhetoriker Prof. Walter Jens, beide Tübingen, folgendes zu lesen: Die gegenwärtige Euthanasiediskussion – zum Selbstbestimmungsrecht des Leidenden. Skandalöse Tagung in der katholischen Akademie in Trier. Beiträge zum Thema Euthanasie: Im März 1995 forderte Küng auf dem deutschen Anästhesiekongress in Hamburg, „Unheilbar Kranke“ sollten, wenn sie es wünschten, aktiv getötet werden dürfen, sei es vom Arzt oder besser von einem Seelsorger. Auch im Kollektiv könne der Gnadentod herbeigeführt werden. Um diese haarsträubenden Forderungen als notwendig erscheinen zu lassen, verbreitete der Theologe Küng medizinische Halb- und Unwahrheiten. So behauptete er unter anderem: ‚Je höher und schmerzlindernder die Dosis, um so sedierender wirkt sie. Das heißt: Umso schwächer ist normalerweise die Wachheit, die geistige Präsenz des Patienten. Die Ärzte des Klinikums Großhadern sind darüber betroffen, daß eine überholte und falsche Ansicht, die auch durch Wiederholung nicht richtig wird – durch angesehene Persönlichkeiten wie Hans Küng wiederholt öffentlich verbreitet wird. (Theologisches Nr. 11/1998)

Krankenkassen Deutschland: Theologe Küng plädiert für liberale Sterbehilfe-Gesetze, 22.02.2009, Frankfurt/Tübingen (dpa) Angesichts des Schicksals seines dementen Freundes Walter Jens (85) plädiert der katholische Theologe Hans Küng (80) für eine eindeutige und liberale Gesetzgebung zur Sterbehilfe. In einem Gastbeitrag für die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» («FAZ»/Samstagausgabe) erinnerte Küng daran, dass er und Jens in einem gemeinsamen Buch sogar für die aktive Sterbehilfe etwa durch eine tödliche Morphium-Dosis Partei ergriffen haben. Walter Jens, der durch seine Demenz inzwischen kaum noch mit anderen Menschen kommunizieren könne, habe zu Beginn der Krankheit mehrmals den Wunsch geäußert: «Es ist schrecklich. Ich möchte sterben», berichtete Küng. (http://www.krankenkassen.de/dpa/146596.html) #

Prof. Dr. Hans Küng, Rotary Club Tübingen, Gründer der Stiftung Weltethos, erhielt den Lessingring - Freimaurer Kulturpreis in 2007. Er erhielt die Auszeichnung für seinen unermüdlichen Einsatz um ein besseres Verständnis zwischen den großen Religionen der Welt. Der Kulturpreis der Deutschen Freimaurer wird seit 1966 an herausragende Persönlichkeiten vergeben, die sich durch entschiedenes Eintreten für Toleranz, Völkerverständigung und Humanität eingesetzt haben. Der Preis ist mit 5.000,– Euro dotiert. Hans Küng hat den Preis am 18. Mai 2007 in Köln vom Großmeister der Großloge „Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland“, Jens Oberheide, entgegen genommen. Die Laudatio hielt der ehemalige Intendant des WDR, Fritz Pleitgen, der im Jahr 2004 selbst mit dem Kulturpreis der Deutschen Freimaurer ausgezeichnet wurde. In der Preisbegründung heißt es, Hans Küng habe es sich zur Aufgabe gemacht, eine allgemeingültige Grundlage für das Miteinander der verschiedenen Religionen zu erwirken. Als Initiator und Präsident der Stiftung Weltethos setze er sich unermüdlich für den Dialog der Kulturen, sowie einer Anerkennung der moralischen Werte der Menschheit ein. Dieses Miteinander könne nur im Einklang des Menschen mit der Schöpfung erreicht werden, wenn über die Grenzen von Nationen, Religionen und Systemen das Anderssein akzeptiert und als Chance begriffen würde. Mit seiner Stiftung Weltethos teile Küng das freimaurerische Bestreben, jeglichen Feindbildern entgegenzuwirken und für Offenheit und Toleranz einzutreten, um so gemeinsam den Weg für Frieden und Achtung der Menschenrechte zu finden. (http://www.weltethos.org/09-chronik/freimaurer-2007.htm)

Dies alles hat jedoch mit dem Glauben an Jesus Christus nichts gemein!

Baldur Gscheidle