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Anzeige gegen Moraltheologen Schockenhoff


02.05.10

Anzeige gegen Moraltheologen Schockenhoff

Darf Priesterbruderschaft Piux X. als "rechtsradikaler Sumpf" bezeichnet werden?

(MEDRUM) Wegen ruferschädigender Verunglimpfung und Verleumdung hat die Priesterbruderstaft St. Pius X. Anzeige gegen den Moraltheologen Eberhard Schockenhoff erstattet. Dies geht aus einer Pressemitteilung der Bruderschaft vom 30. April 2010 hervor.

Die Priesterbruderschaft stellt in ihrer Mitteilung fest:

Schockenhoff hat in einer Sendung des SWR (Report Mainz, vom Montag, 19. April) die Priesterbruderschaft rufschädigend verunglimpft und verleumdet. Von „rechtsradikalem Sumpf" war die Rede sowie von „weltanschaulichem Amalgam von faschistischen, ehemals nationalsozialistischen Aussagen".

Diese Aussagen können nicht anders als strafrechtlich verfolgt werden, da sie eine ganze Gruppe von konservativen Katholiken schmähen und ihren Ruf schwer schädigen. Wenn es in Deutschland noch eine rechtsstaatliche Ordnung gibt, dann sind die Ausführungen von Herrn Schockenhoff ein Fall für den Staatsanwalt.

Eberhard Schockenhoff ist Professor für Moraltheologie an der Albert-Ludwig-Universität Freiburg und gehört als Prodekan dem Vorstand der Theologischen Fakulät an. Seit 2001 ist Schockenhoff Mitglied des Nationalen Ethikrates. Aufsehen erregte vor einigen Tagen das Interview des katholischen Theologen mit der Frankfurter Rundschau, in dem er äußerte: "Wenn homosexuell empfindende Menschen eine feste, auf Solidarität und Dauer angelegte Beziehung eingehen, dann ist das ethisch wertvoll." Schockenhoff stellte in der Frankfurter Rundschau ebenso fest, daß homosexuell orientierte Menschen überfordert seien, auf Sex zu verzichten.

Laut "kath.net" sieht Professor Schockenhoff die Anzeige der Priesterbruderschaft gelassen. Falls die von der Priesterbruderschaft beanstandeten Äußerungen des Professors von den Strafermittlungsbehörden als nicht strafbar bewertet werden, könnte die Bruderschaft künftig von jeder Person ungestraft als "rechtsradikaler Sumpf" bezeichnet werden. Spätestestens dann müsste der Vatikan wohl seine ausgestreckte Hand an die Piusbruderschaft für eine Rückkehr in die Gemeinschaft der Katholischen Kirche zurückziehen. Ein "brauner Sumpf", der faschistische und ehemals nationalsozialistische Aussagen macht, kann nicht Mitglied der Katholischen Kirche sein.


Interview von Schockenhoff:

26.04.10 Frankfurter Rundschau Schwule Liebe "verdient Rückhalt"