02.04.11
Evangelische Allianz verurteilt Ermordung von UN-Mitarbeitern und Koranverbrennung
"Koranverbrennung ist gegen den Willen Jesu" (Thomas Schirrmacher), kann aber niemals Mordtaten rechtfertigen
(MEDRUM) Bonn, 01.04.2011 - Als eine verabscheuungswürdige Tat verurteilte der Generalsekretär der Weltweiten Evangelische Allianz (WEA), der Kanadier Geoff Tunnicliffe, die Ermordung von UN-Mitarbeitern durch gewalttätige Islamisten in Afghanistan auf das Schärfste und sprach den Angehörigen der ums Leben gekommenen Menschen sein tiefes Beileid aus. Zugleich distanzierte er sich von der Verbrennung eines Koranbuches in den USA, die von islamistischen Extremisten zum Anlaß für die erschütternden Mordtaten genommen wurden.
Die Weltweite Evangelische Allianz (WEA) hat sowohl die Ermordung von UN-Mitarbeitern in Afghanistan als auch die Verbrennung eines Koranbuches durch eine winzige Splittergruppe in den USA scharf verurteilt. Ein Vorbeter in einer Moschee im afghanischen Masar-i-Scharif hatte nach der Verbrennung eines Koranbuches durch einen fanatischen Prediger in den USA gläubige Muslime aufgewiegelt, die anschließend zur örtlichen UN-Zentrale zogen und in einem barbarischen Akt elf Menschen töteten, darunter laut erstem UN-Bericht sieben Ausländer. In neuesten Berichten wird sogar von bis zu zwanzig umgebrachten Menschen gesprochen.
Wie der Generalsekretär der WEA, der Kanadier Geoff Tunnicliffe, in einer Erklärung mitteilte, könne eine abscheuliche Tat, die mit dem christlichen Glauben nichts zu tun habe, niemals eine noch verabscheuungswürdigere Tat rechtfertigen. Tunnicliffe sprach den Angehörigen der UN-Mitarbeiter sein tiefes Beileid aus und forderte muslimische Leiter weltweit auf, gewaltbereite Menschen zu beruhigen und deutlich zu machen, dass die Koranverbrennung von allen christlichen Kirchen verurteilt worden sei.
Der Vorsitzende der Theologischen Kommission der Weltweiten Evangelischen Allianz, Thomas Schirrmacher, erklärte, die Koranverbrennung sei gegen den eindeutigen Willen Jesu geschehen, der seinen Jüngern sowohl das Schwert gegen andere untersagt habe, als auch den Ruf nach Feuer vom Himmel. Die Gemeinde in Gainesville habe im Beisein von Terry Jones mit ihrem Akt den Namen Jesu Christi vor aller Welt in den Schmutz gezogen. Er verwies darauf, dass sich die WEA mehrfach massiv gegen die Koranverbrennung gewandt und in den USA in dieser Sache einen Schulterschluss mit muslimischen Leitern vollzogen habe.
Schirrmacher verwies auch darauf, dass die WEA Jones und andere mehrfach gewarnt hatte, dass den Preis für seinen Irrsinn nicht Jones und andere im sicheren Amerika, sondern Unschuldige in aller Welt bezahlen müssten. Genau das sei jetzt geschehen, sowenig die Verbrennung eines Buches die Ermordung von Menschen rechtfertigen könne.
Dass bei dem Anschlag auch Hindus und Nichtreligiöse ermordet worden sind, zeige, so Schirrmacher, dass der Islamismus nicht nur gegen das Christentum antrete, sondern gegen alle Andersdenkenden mobil mache. Dagegen müssten sich friedliebende Menschen aller Religionen und Weltanschauungen gemeinsam wenden. Religionsfreiheit, Frieden und Gerechtigkeit seien unteilbar.
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