24.05.08
Christine Schirrmacher ausgeladen - Den Angriffen von Muslimen ausgewichen
Generalsekretär der Evangelischen Allianz hebt mahnend seinen Zeigefinger
von Kurt J. Heinz
In Deutschland wurde ein Seminar beim Jugendkongreß Christival abgesetzt, in Österreich wurde nun die Islamwissenschaftlerin Prof. Dr. Christine Schirrmacher ausgeladen. Schwäche weicht antichristlichem Druck.
Während man im Vorfeld von Christival 2008 vor den Angriffen von Vertretern aus den Reihen von Bündnis90/Die Grünen und Homosexuellen-Kreisen kapitulierte (-> MEDRUM-Bericht v.15.02.08), weicht man nun in Österreich den Angriffen von Muslimen ohne Gegenwehr aus.
Auf Einladung des „Personenkomitees Aufeinander zugehen" sollte Schirrmacher zum Thema „Islam in Europa als Herausforderung für Staat, Gesellschaft und Kirche" in der oberösterreichischen Stadt Traun vortragen. Gegen diesen Vortrag soll insbesondere auch der Integrationsbeauftragte der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, Omar Al-Rawi (Wien), protestiert haben. Kampflos wurde auch hier das Terrain denjenigen überlassen, die Toleranz nur sich selbst zugestehen, Andersdenkenden aber mit Unduldsamkeit, ja geradezu fanatischer Gegnerschaft begegnen.
Um in das Kreuzfeuer solcher Gegnerschaft zu geraten, reicht zwar das reine Christsein - zumindest gegenwärtig - noch nicht aus, aber dem wird schnell abgeholfen. Mit Vokabeln wie "extremistisch" oder "fundamentalistisch" läßt sich offenbar trefflich gegen Christen vorgehen, die es wagen, mutige Fragen zu stellen. Das erleben immer wieder auch bischöfliche Repräsentanten der katholischen Kirche wie Kardinal Meisner, Bischof Mixa und andere, wenn sie gesellschaftliche Entwicklungen kritisieren und ihre christlich-ethische Auffassung äußern.
Nicht selten werden die Medien selbst zur Lokomotive des Zeitgeistes und überfahren mit ungebremster Fahrt auf ihren Geleisen all jene christlichen Geister, die widerstrebend ihr Haupt erheben. Eva Herman weiß davon ein Lied zu singen. Was hilft es ihr, wenn sie Monate später, nachdem sie durch die Medien diskreditiert wurde, in einem Gerichtsverfahren gegen die Deutsche Presseagentur Recht bekommt? (-> MEDRUM-Meldung v. 28.03.08)
Haltesignale vor der Meinungs- und Glaubensfreiheit werden mittlerweile eher selten beachtet. Es ist ein befremdlicher Umgang mit christlich geprägten Auffassungen in einem Land zu beobachten, dem die "Verantwortung vor Gott" in die Präambel seiner Verfassung geschrieben wurde. Indes sind mittlerweile schon die Grenzen zur Perversion überschritten, was mit dem "Ferkelbuch" von Michael Schmidt-Salomon" in markanter Weise sichtbar wurde (-> MEDRUM-Artikel v. 15.03.08).
Wer kann da nicht verstehen, dass der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb (Stuttgart), vor einer Verharmlosung des gesellschaftlichen Gegenwindes warnt? Mit dem Wort "Gegenwind" benutzt er allerdings eine Vokabel, die jene Entrüstungsstürme und Diffamierungskampagnen mit einem moderaten Begriff belegen. Das spricht nicht für eine fundamentalistische oder gar extremistische Haltung. Das spricht auch nicht für Streben nach politischer Macht, wie Peter Wensierski in seinem Spiegel-Artikel "Aufschwung Jesu" kürzlich meinte (-> MEDRUM-Artikel v. 02.05.08). Immer öfter, sagt Steeb, werden Evangelikale, christliche Glaubenswerke und biblische Wahrheiten als extremistisch angeprangert. Leider scheint es so zu sein, dass man und frau dies ungestraft in aller Öffentlichkeit tun kann und nicht lange auf den ersehnten Beifall und herbeigepressten Erfolg warten muss. Da zieht auch eine christliche Ministerin im Zweifelsfall den Kopf ein und hüllt sich in Schweigen.
Wer nun als Christ meint, in solchen Fällen die Formel der Bergpredigt anwenden zu müssen, nämlich auch die andere Wange hinzuhalten, wenn ihn jemand auf eine Backe schlägt, der hat die Botschaft Jesus nicht verstanden. Mit seinen Worten, er sei gekommen, nicht den Frieden, sondern das Schwert zu bringen, fordert er vielmehr dazu auf, sich dem reißenden Strom des Zeitgeistes furchtlos entgegenzustellen. Mit diesem Geist der Furchtlosigkeit sandte er einst am urchristlichen Pfingstfest die Jünger in die Welt hinaus. Das ist es auch, was Kardinal Meisner in seiner Pfingstpredigt forderte, als er über die pfingstliche Berufung der Christen sprach (-> MEDRUM-Bericht v. 12.05.08). "Es ist unsere pfingstliche Berufung, das Reich Gottes im Alltag des Lebens zu bezeugen. Das sollten wir niemandem schuldig bleiben", mahnte Kardinal Meisner.