27.08.10
Beratung von "pro familia" verantwortungslos gegenüber betroffenen Frauen
Frauenarzt Wolfgang Furch weist Position des Leiters von "pro familia" (Saarbrücken) entschieden zurück
(MEDRUM) Im Zusammenhang mit der Embryonenoffensive von "Durchblick e.V." berichtete MEDRUM über die Leugnung des Post-Abortion-Syndroms durch Heinz Krämer, den Leiter der Beratungsstelle von "pro familia" in Saarbrücken. Die Position des Vertreters von "pro familia" hat der Frauenarzt Dr. med. Wolfgang Furch (Bad Nauheim), ehemaliger Chefarzt, in einer MEDRUM vorliegenden Stellungnahme als verantwortungslos zurückgewiesen.
MEDRUM dokumentiert die Stellungnahme von Wolfgang Furch:
Man durfte bisher schon begründete Zweifel an einer Beratung der Frauen durch "pro"familia haben im Sinne der Formulierung des Bundesverfassungsgerichtes vom 28. Mai 1993, Kap. D. IV, die lautet:
"Dabei muß sie (die betr. Frau) wissen, daß das Ungeborene insbesondere auch ihr gegenüber ein eigenes Recht auf Leben hat, also auch im Frühstadium der Schwangerschaft nach der Rechtsordnung besonderen Schutz genießt."
Nun kommt noch ein verantwortungsloses Handeln gegenüber den betroffenen Frauen hinzu, indem ihnen bewußt schwerwiegende Folgen des Abtreibungseingriffs verschwiegen werden sollen, die seit den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts wissenschaftlich gesichert sind.
So hat sich mit der Abtreibung als streßerzeugendem Vorgang in der Lebensspanne weit über den unmittelbaren Kontext der Abtreibung hinaus die amerikanische Psychologin und Familienberaterin Dr. Anne Speckhard intensiv befaßt, indem sie dreißig Frauen befragte, deren Schwangerschaftsabbruch im Schnitt fünf bis zehn Jahre zurücklag. Dieses Stresserlebnis stellt sie dar über "family-stress"-Modelle und entwickelt den Begriff eines "Post-Abortion-Streßsyndroms", das als Spezialfall der durch posttraumatischen Streß hervorgerufenen Störungen angesehen wird. Die in diesem Bericht beschriebenen Abtreibungsfolgen sind drastisch:
Das Allerschlimmste: 31 % ! der Frauen gaben Suizidversuche an!
Vier Fünftel der Betroffenen sprechen von gesunkenem Selbstwertgefühl im Zusammenhang mit der Abtreibung.
Quelle: "Psychosocial stress following abortion"; Kansas City: Sheed and Ward. Aus: Pychische Folgeschäden nach Schwangerschaftsabbruch" von J.Beuckers /P.Fassbender (Hrsg.).