08.03.14
Soll Protestantismus einen Korridor für sexuelle Vielfalt öffnen?
Evangelischer Theologe Dabrock fordert Bekenntnis zu einer neuen Sexualmoral
(MEDRUM) Zur neuen Lehre der evangelischen Kirche hat sich der Sozialethiker und Theologe Peter Dabrock in einem Beitrag für Christ und Welt geäußert. Der in Erlangen lehrende Professor hat markante Aussagen gemacht.
Was Dabrock fordert, könnte als eine Art reformatorischer Erneuerung des Protestantismus für die neomoderne Gesellschaft verstanden werden. Dabrock plädiert für eine Abkehr der evangelischen Kirche von früheren Anschauungen auf dem Gebiet des Zusammenlebens der Menschen in sexueller Vielfalt und eine Abgrenzung von jenen Kreisen, die am traditionellen Bibelverständnis festhalten wollen. Einige Kernaussagen von Dabrock lauten:
Der in Erlangen lehrende Dabrock bedauert, dass der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) die Arbeit an einem evangelischen Papier zum Thema Sexualethik ruhen lässt. Er hatte eine Kommission geleitet, die seit drei Jahren über dieses Thema beraten hatte. Auch wenn die Vorstellungen Dabrocks zunächst nicht in ein Papier der EKD über Sexualethik einfließen können, haben sich die neuen gesellschaftlichen Lebensverhältnisse in der EKD bereits massiv niedergeschlagen. Dies zeigte die Inkraftsetzung des neuen Pfarrdienstgesetzes, das den Pfarrdienst für das Zusammenleben gleichgeschlechtlicher Partner öffnete, und die Herausgabe der Orientierungshilfe Familie, die allerdings innerhalb der evangelischen Kirchen vor allem theologisch nicht unumstritten ist.