06.03.14
Intoleranz im Lehrplan?
Die Bundeszentrale für Politische Bildung fragt: Wie viel Aufklärung vertragen unsere Kinder?
(MEDRUM) Die Bundeszentrale für Politische Bildung (bpb) greift die Debatte um Bildungspläne und Aufklärung auf und hat dies zum Thema eines Gespräches gemacht, das am 27. April 2014 in Berlin stattfinden soll.
Die Veranstaltung steht unter dem Thema: "Streitraum: Intoleranz im Lehrplan" (ohne Fragezeichen).
Die Bundeszentrale hat drei Gesprächsteilnehmer angekündigt:
Im Gespräch sollen sie der Streitfrage nachgehen, die in Baden-Württemberg Hochkonjunktur hat: Ist es zumutbar, dass Kinder und Jugendliche an den Schulen über sexuelle Vielfalt informiert werden? Daran schließt die bpb eine Reihe weiterer Fragen an:
Moderieren wird die Journalistin Carolin Emcke.
Der Zuschnitt des Gespräches ist aufgrund der Themenformulierung und Fragestellungen unverkennbar, aber auch daran, was nicht als Frage genannt wird: etwa die Frage, inwieweit der Staat in Erziehungsrechte der Eltern eingreifen darf, oder die Frage, ob es überhaupt Aufgabe des Staates ist, Kindern die vermeintliche Gleichwertigkeit sexuell unterschiedlichster Lebensweisen zu vermitteln, oder auch die Frage, ob der Staat nicht das Neutralitätsgebot verletzt, wenn er Lehrerinnen und Lehrer auferlegt, so auf die Einstellung von Schulkindern einzuwirken, dass sie das Gleichwertigkeitsdogma von der sexuellen Vielfalt annehmen. Solche Fragen scheinen für die bpb keine oder nur eine untergeordnete Rolle zu spielen. Dieses Schicksal scheint ferner die Frage zu ereilen, ob Schulkinder nicht zu allererst über die Bedeutung von Ehe und Familie aufgeklärt werden müssen, bevor sie mit Lebensformen befasst werden, die nur für eine Minderheit der Gesellschaft eine spezifische Bedeutung haben. Und ebenso wenig wird die Frage gestellt, ob die schulische Bildungspolitik nicht politisch in hohem Maße enthaltsam bleiben muss. Schließlich kann hier die Frage angeknüpft werden: Dürfen Parteiprogramme auf gesellschaftspolitischem Gebiet staatliche Bildungspläne durchdringen oder kommt dies nicht einem Missbrauch staatlicher Macht und Instanzen gleich?
Problembehaftet ist der dementsprechende bildungspolitische Diskurs, weil in der aktuellen Debatte Grundwerte der grundgesetzlich verankerten Werteordnung und unterschiedliche Wertvorstellungen gesellschaftlicher Gruppen im Widerstreit miteinander stehen.
Beginn: 27.04.2014, ab 12:00
Ort: Schaubühne am Lehniner Platz, Kurfürstendamm 153, 10709 Berlin
Teilnehmen können alle interessierten Bürger und Bürgerinnen, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Kosten: 2,50 € - für Schüler/Studierende und Ermäßigungsberechtigte ist der Eintritt frei.
Kontakt: Bundeszentrale für politische Bildung, Milena Mushak, Tel.: 030/254504-418, milena.mushak@bpb.de
http://www.bpb.de/veranstaltungen/format/179553/streitraum-intoleranz-im-lehrplan
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