12.10.13
Bischof Tebartz-van Elst wird nach Rom reisen
Limburger Bischof über die Eskalation der aktuellen Diskussion betroffen
(MEDRUM) Der Bischof von Limburg, Franz-Peter Tebartz-van Elst, wird zum Heiligen Stuhl nach Rom reisen. Das wird in einer heute herausgegebenen Erklärung des Bistums angekündigt.
In der "Erklärung zum bevorstehenden Besuch des Bischofs in Rom" heißt es:
"Schon mit dem Besuch von Kardinal Lajolo in der Diözese Limburg, der auf Wunsch des Bischofs von Limburg, Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst, zustande kam, hat der Bischof deutlich gemacht, dass die Entscheidung über seinen bischöflichen Dienst in den Händen des Heiligen Stuhls liegt.
Der Bischof ist betroffen über die Eskalation der aktuellen Diskussion. Er sieht und bedauert, dass viele Gläubige im Bistum und darüber hinaus unter der gegenwärtigen Situation leiden.
Auch jetzt ist es für den Bischof selbstverständlich, dass die Entscheidung über seinen bischöflichen Dienst in Limburg in den Händen des Heiligen Vaters liegt, von dem er in die Diözese gesandt wurde."
Massive Kritik wird besonders an den Kosten für das Diözesan-Zentrum in Limburg geübt. Die Gesamtkosten werden nach jüngsten Unterlagen, die der Bischöfliche Stuhl zusammengestellt hat, auf rund 31 Millionen Euro beziffert. Dies habe die für Oktober von Bischof Tebartz-van Elst angekündigte verwaltungsinterne Kostenrechnung ergeben, teilte das Bistum am 7. Oktober 2013 mit. Die Unterlagen wurden - einer Vereinbarung mit Giovanni Kardinal Lajolo vom 14. September 2013 entsprechend - an die von Bischof Tebartz-van Elst beantragte Prüfungskommission der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) weitergeleitet.
Zweiter Punkt des Anstoßes ist der von der Staatsanwaltschaft gegen den Limburger Bischof beantragte Strafbefehl wegen einer eidesstattlichen Versicherung, in der Bischof Tebartz-van Elst in Rahmen einer rechtlichen Auseinandersetzung mit dem Magazin DER SPIEGEL nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft unwahre Angaben gemacht hat.
Unterdessen sind Medienberichte aufgekommen, wonach sich Joachim Kardinal Meisner angeblich von seinem Bischofskollegen distanziert haben soll. So hatte die Süddeutsche Zeitung heute einen Artikel vorübergehend unter der Überschrift "Kardinal Meisner entzieht Bischof das Vertrauen" veröffentlicht. Ein Sprecher des Kardinals widersprach dieser Darstellung. Die Süddeutsche Zeitung änderte - offenbar danach - die Überschrift ihres Artikels. Jetzt heißt es: "Erzbischof Müller sieht Tebartz-van Elst als Opfer einer "Medienkampagne".
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