13.01.13
Großdemonstration gegen "Homo-Ehe" in Paris
Hunderttausende protestierten gegen das Gesetzesvorhaben des französischen Präsidenten François Hollande
(MEDRUM) Mit einem großen Protestzug wurde heute in Paris gegen die Einführung einer "Homo-Ehe" und die Adoption von Kindern durch gleichgeschlechtliche Partner in Frankreich demonstriert. Das ZDF berichtet von 340.000 Demonstrationsteilnehmern. Euronews meldete, dass mehrere Sonderzüge und Hunderte von Bussen zum Transport von Teilnehmern in die französische Hauptstadt zum Einsatz kamen.
Die französische Regierung will Ende Januar einen Gesetzentwurf zur Einführung einer sogenannten "Homo-Ehe" und eines Adoptionsrechtes für homosexuelle Partner in die Beratung des französischen Parlamentes einbringen. Zu diesem Vorhaben erklärten die Veranstalter der Großdemonstration in Paris, die Homo-Ehe mache keinen Sinn. Es gebe in Frankreich seit vielen Jahren die Möglichkeit, eine homosexuelle Partnerschaft registrieren zu lassen. Besonderen Widerstand ruft die Absicht der französischen Regierung hervor, homosexuellen Partnern das Recht einzuräumen, Kinder zu adoptieren. Aus den Reihen der Gegner verlautete: "Wir alle stammen von einer Mutter und einem Vater ab" und "Das Beste für ein Kind sind ein Vater und eine Mutter". Die Gegner des Adoptionsrechtes warnen ebenso vor künstlichen Fremdbefruchtungen. In den Hoden gebe es keine Eizellen, warnen sie vor der Schaffung von Kindern mit Hilfe von Fremdeltern.
Das französische Fernsehen TF1 berichtet von weit mehr als 100.000 Teilnehmern. Nach einer ersten Meldung des ZDF gingen 300.000 Demonstranten auf die Straße, der Deutschland-Funk spricht unter Berufung auf Polizeiangaben von 340.000 Teilnehmern. In den Heute-Nachrichten des ZDF heißt es: "Unterstützt von der katholischen Kirche sowie großen Teilen der konservativen Opposition nahmen sie in der französischen Hauptstadt an Protestzügen teil. Der umstrittene Gesetzentwurf, der gleichgeschlechtlichen Paaren auch ein Adoptionsrecht einräumt, sorgt seit Monaten für Kontroversen. Im Dezember demonstrierten Zehntausende für das Vorhaben, das die französische Regierung im November auf den Weg gebracht hatte." Die Tagessschau der ARD meldete: "In Fankreich haben Hunderttausende Menschen gegen die von Präsident Hollande geplante Einführung einer Ehe für gleichgeschlechtliche Paare protestiert. Drei Demonstrationszüge bewegten sich in Paris aus verschiedenen Richtungen auf den Eiffelturm zu. Die Teilnehmer folgten einem Aufruf der konservativen Opposition sowie von katholischen und muslimischen Verbänden. Sie wenden sich gegen einen Gesetzentwurf, der ein Adoptionsrecht und eine Gleichstellung beim Erbrecht für Lesben und Schwule vorsieht."
Aufgerufen zur Demonstration hat ein Bündnis mit dem Namen "La Manif Pour Tous" (Die Demonstration für alle), zu dem zahlreiche namhafte Personen und Organisatoren gehören. Zu den medienbekannten Wortführern gehört die Kabarettistin Frigide Barjot. Die Protestaktion ist wesentlich auf ihre Initiative zurückzuführen. Zu den mehr als 30 Organisationen, die den Protest gegen die Einführung einer "Homo-Ehe" unterstützen, gehören auch Homosexuellen-Organisationen wie Homovox.com.
Informationen über die Organisatoren und ihre Aktionen sind im Internetportal "www.lamanifpourtous.fr" verfügbar.
Information im französischen Fernsehen: ci.tf1.fr/mariage-gay
Medienspiegel:
13.01.13 | Demo gegen Homo-Ehe in Paris | euronews |
13.01.13 | Großdemonstration gegen die Homo-Ehe in Paris | FOCUS |
13.01.13 | Kreuzzug unterm Eiffelturm | Spiegel |
13.01.13 | "Die Papas und die Mamas verteidigen die Ehe" | Zeit |
13.01.13 | Zehntausende protestieren gegen Homo-Ehe | Süddeutsche Zeitung |