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Simple Logik der "TAZ


20.12.08

Simple Logik der "TAZ"

Kommentator Daniel Bax: Evangelikale sind doch Fundamentalisten wie Islamisten und Verfassungsfeinde

Ein Zwischenruf von Kurt J. Heinz zum Kommentar der TAZ

(MEDRUM) In einem Kommentar, der unter dem Datum 20.12.08 erscheint, bestätigt die TAZ, was in ihrem gestrigen Artikel "Bundeszentrale knickt ein" bereits offenkundig war: Die Haltung des Präsidenten der Bundeszentrale für politische Bildung gegenüber den Evangelikalen kommt ihr offenbar sehr ungelegen.

Unter der Überschrift "Kotau vor Christen-Fundis" darf Daniel Bax die Meinung der TAZ verbreiten, dass die Evangelikalen als Fundamentalisten mit Islamisten vergleichbar seien. Das sei unter Fachleuten keine Frage, schreibt Daniel Bax. Bereits im gestrigen Artikel versuchte die "TAZ" dies mit der These der evangelischen Pfarrerin Annette Kick zu belegen, die laut "TAZ" 300.000 Evangelikale als Fundamentalisten bezeichnen würde. Weitere Fachleute benennt die "TAZ" nicht.

Stattdessen präsentiert der Kommentator Daniel Bax seine Logik, weshalb der Vergleich von Evangelikalen mit Islamisten schließlich naheliege. Die Evangelikalen wollten ihrerseits bibeltreu leben - wie die Islamisten andrerseits ihre Vorstellungen von Staat und Gesellschaft am Koran ausrichten wollten. Diese simple Logik des TAZ-Kommentators soll also nun dafür herhalten, die Gleichsetzung der Evangelikalen mit Islamisten zu rechtfertigen, von der sich Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, distanziert hat. Die "TAZ" wirft ihm nun vor, dass sein "Rückzieher vor der evangelikalen Lobby ein Fehler" gewesen sei.

Auf die inhaltliche Fragwürdigkeit des Präsidentenvorwurfes, nämlich seine Gleichsetzung von Islamisten und Evangelikalen, indem er Evangelikalen vorwarf, wie die Islamisten wichtige Freiheitsrechte in Frage zu stellen, und auf die Verunglimpfung der Evangelikalen, die durch Zeitung "Q-rage" in die Nähe von Verfassungsfeinden gerückt wurden, geht der Kommentator der TAZ nicht ein. Über diese Bezichtigungen geht Daniel Bax mit einer entlarvend plumpen Logik hinweg:

Evangelikale = bibeltreues Leben = fundamentalistisch = korantreue Vorstellung von Staat und Gesellschaft = Islamisten

ergo => Evangelikale <=> Islamisten.

Die Fähigkeit zu analytischem und logischem Denken, die in dieser hemdsärmeligen Logik präsentiert wird, reicht nicht einmal aus, um mathematische Aufgabenstellungen der Sekundarstufe I zu lösen. Für die TAZ scheint jedoch jede noch so dürftige, aber simpel erscheinende Logik willkommen zu sein, um in die Diskriminierung der evangelikalen Christen miteinzustimmen zu können.

Wie vom Grünen-Politiker Beck bereits vorexerziert, hat dann auch die TAZ kein Problem damit, wenn evangelikale Christen als verfassungsfeindlich verunglimpft werden. Ob ein solch ehrenrühriger Vorwurf, den Bax ganz auf der Linie von Volker Beck für "marginal" hält, auch belegt ist, scheint kaum zu interessieren. "Das müssen die aushalten", verkündete Volker Beck diese Woche in der "Welt". In sattsam bekannter Manier versucht Daniel Bax einen scheinbaren Beleg auf den Tisch zu legen, denn schließlich hielten Evangelikale Homosexualität für eine Krankheit und andere Religionen seien für sie "minderwertig", schreibt Bax. Hierin wird eine dumpfe Anleihe erkennbar, die Bax ohne jede Scheu - aber wohl mit gleicher, erbärmlicher Logik - bei der Terminologie rassistischer Ideologien macht, um die evangelikalen Christen zu diskreditieren.

Allein die Tatsache, dass es nicht nur unter den evangelikalen Christen Menschen gibt, die eine homosexuelle Lebensweise für sich ablehnen und nicht für richtig halten, mag für Daniel Bax als Nachweis der Verfassungsfeindlichkeit genügen. Für die Fachfrau und den Fachmann genügt dies indessen nicht, so sehr dies er selbst und die TAZ bedauern mögen.

Präsident Krüger hat die unhaltbare Gleichsetzung von Evangelikalen und Islamisten leider zu spät, aber - im Gegensatz zur TAZ - immerhin überhaupt erkannt. Und späte Einsicht zu zeigen, ist allemal besser, als an grundsätzlichen Irrtümern unbeirrbar festhalten und evangelikale Christen als verfassungsfeindliche Sippe diffamieren zu wollen. Gut, dass im Gegensatz zum Artikel "Die evangelikalen Missionare" der Zeitschrift "Q-rage" wenigstens die TAZ nicht in Millionenauflage mit Meinungskommentaren wie dem von Daniel Bax an 20.000 deutsche Schulen verteilt wird.


20.12.08 TAZ Kotau vor Christen-Fundis
19.12.08 MEDRUM Pfarrerin Annette Kick: 300.000 Fundamentalisten unter den Evangelikalen
16.12.08 MEDRUM Zweierlei Maß

PS: Die "TAZ" hat den verunglimpfenden Artikel "Die evangelikalen Missionare" von "Q-rage" zum Download in ihren Artikel "Bundeszentrale knickt ein" vom 19.12.08 in ihr Internetportal eingebunden.


Leserbriefe

Offensichtlich ist Verfolgung angesagt! Wie weit leben wir schon in einer postchristlichen Diktatur?
Ich warte nur noch auf die Hexenjagd gegen sämtliche 300.000 christlichen "Fundis", die es angeblich
allein in Deutschland gibt. Anlass könnte eine mißverständliche Äußerung in Bezug auf die Nazizeit
nach der Art von Eva Hermann sein, und das womöglich im Zusammenhang mit Homosexualität -
was glaubt ihr was da los wäre! Ich sehe sie bereits lauern auf die Gelegenheit, plötzlich 300.000 Nazis zu haben, auf die sie einschlagen können!

Man sollte jetzt wirklich aufs Ganze gehen und den Rechtsstaat mal austesten, ob er es noch wert ist,
so genannt zu werden. Man sollte auch mal Verfassungsklage einreichen und auf das grundgesetzlich
verankerte Recht auf freie Meinungsäußerung und Schutz vor Diskriminierung bestehen! Wir Christen
sollten es wirklich mal wissen wollen, wie spät es ist ín der sogenannten freien Welt!

Haben die Homosexuellenverbände, Ausländer und Vertreter aller Religionen mit Ausnahme des
Christentums das Antidiskriminierungsgesetz bereits für sich gepachtet?

Haben Missionare, Evangelisten und bibeltreue Christen bald keinen Anspruch mehr auf die Grundrechte? Missionare schon, aber eben keine christlichen - sonst würde ja die Konversion zum
Islam nicht gefeiert, während man bei christlicher Mission (wie z.B. Christival) von "Unsichermachen"
spricht. Das ist ein klarer Verstoß gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz!

Empfindet nicht immer noch die Mehrheit - auch die nichtchristliche - homophob und hat von daher
einen Anspruch darauf, von den Homoverbänden endlich in Ruhe gelassen zu werden?

Ein Aufruf an alle evangelikalen und bibeltreuen Christen: Stehen wir zusammen und betreiben eine
medienwirksame Verfassungsklage! Die jüngsten Vorgänge, angefangen von der Hetze gegen
Eva Hermann und Bischof Mixa bieten dafür doch genügend Material!