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Nähe und Distanz zur Pastor Latzels Predigt


10.02.15

Nähe und Distanz zu Pastor Latzels Predigt

Pastor Schröder nimmt Stellung für die Evangelische Allianz Bremen: Klare Verkündigung in Liebe zu allen Menschen

(MEDRUM) Der Vorsitzende der Evangelischen Allianz Bremen, Pastor Andreas Schröder, hat in einer Stellungnahme verdeutlicht, wie er zur Predigt von Pastor Olaf Latzel steht. Er sprach sich dabei für ein klares und mutiges Bekenntnis aus, wie es Pastor Latzel in seiner Predigt tat, zugleich mahnte er aber, auf die Wortwahl und Art und Weise zu achten, mit der die biblische Botschaft verkündet wird.

Der Stellungnahme von Pastor Andreas Schröder sind drei Kernaussagen zu entnehmen:

  • Ja, das Wort Gottes soll klar und deutlich verkündigt werden. Religionsvermischung ist keine Hilfe.
  • Nein, es ist nicht egal, mit welchen Worten und in welcher Weise wir die Botschaft weitersagen.
  • Mit denen, die anders denken, anders glauben, anders leben ist liebevoll umzugehen.

Mut zum klaren Bekenntnis

Pastor Schröder würdigt den Mut von Pastor Latzel zum klaren Bekenntnis: "Pastor Olaf Latzel ist ein mutiger Zeuge für den Glauben an Jesus, und gegen jede Art von Religionsvermischung findet er klare Worte. Er stellt sich auch „einer steifen Brise" entgegen und buhlt nicht um menschliche Anerkennung oder um allgemeine Zustimmung zu seinen Predigten." Ja, das Wort Gottes soll klar und deutlich verkündigt werden", so Schröder

Nicht zum Feindbild stilisieren

Viele anfängliche Reaktionen auf die Predigt seien überzogen gewesen und hätten ein Bemühen um sachliche Auseinandersetzung hätten vermissen lassen. Manche hätten Latzel geradezu zu einem Feinbild stilisiert. Und es sei für ihn unverständlich, in einem demokratischen Staat, in dem freie Meinungsäußerung gelte, wieso die Staatsanwaltschaft im Fall von Olaf Latzel ein Ermittlungsverfahren wegen „Volksverhetzung“ prüfe, wo doch z.B. Strafverfahren nach antiisraelischen Demonstrationen im vergangenen Sommer eingestellt worden seien, auf denen „Hamas, Hamas – Juden ins Gas“ skandiert worden sei. Schröders Forderung ist klar: "Eine demokratische Gesellschaft muss aushalten können, wenn von deutlichen Unterschieden im Gottesbild zwischen Islam und Christentum gesprochen wird."

Das Zeugnis von Jesus nicht ins Dunkel stellen

Zugleich distanzierte sich der Allianzvorsitzende eindeutig von Formulierungen in einer "harten Predigt", für die  Pastor Latzel auch selbst nach der Predigt um Entschuldigung bat, und machte deutlich, dass die Wortwahl für ihn von wichtiger Bedeutung beim Umgang mit den Menschen und der Glaubensverkündigung ist: "Doch es gibt eine Art, die Wahrheit zu sagen, die die ausgesagte Wahrheit selbst trübt und das Zeugnis von Jesus insgesamt ins Dunkel stellt." Dementsprechend erklärte Schröder es auch nicht als hilfreich, wenn Christen religiöse Bräuche anderer beschimpfen.

Leitend: Bedingungslose Liebe des Vaters

Schröder plädiert nachdrücklich für einen "menschen-freundlichen Umgang mit denen, die anders denken, anders glauben, anders leben". Der liebevolle Umgang ist für ihn von essentieller Bedeutung. Schröder: "Und mit allem, was wir ihnen sagen und mit allem, was wir ihnen tun, wollen wir sie „zurücklieben“ in die Gemeinschaft Gottes.  Die bedingungslose Liebe des Vaters, die Jesus gebracht habe, sie gelte allen Menschen, so der Pastor.

Botschaft der Bibel von Gott ist das Maß christlicher Verkündigung

Daran, wie die Allianz ihren Weg bei der Verkündigung des Evangeliums auch künftig versteht, ließ Schröder keinen Zweifel: "Als Evangelische Allianz Bremen wollen wir auch zukünftig unseren Beitrag zu einer klaren Verkündigung des Evangeliums von Jesus Christus leisten. Ich zweifle nicht daran, dass dies auch weiterhin zusammen mit Pastor Olaf Latzel und mit der St. Martini-Gemeinde sein wird. Denn mit Olaf Latzel und den christlichen Bekenntnissen sind wir aber darin einig, dass die Botschaft der Bibel von Gott, dem Vater, dem Schöpfer des Himmels und Erde und von Jesus Christus, dem Sohn Gottes, der für die Sünden der Menschen gestorben und von Gott vom Tod auferweckt wurde, das Maß christlicher Verkündigung bestimmen muss. Dieser feste Standpunkt ist in den Dialog einzubringen. Religionsvermischung ist dabei keine Hilfe."

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Pastor Andreas Schröder gehört zur St. Matthäus-Gemeinde in Bremen.

Email: a.schroeder@matthaeus.net

http://www.kirche-bremen.de


 

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Leserbriefe

Ich habe darüber nachgedacht, ob die Predigt von Pastor Latzel zu hart war und komme dabei immer wieder zu dem Schluss, dass sie es nicht war. Dies aus folgenden Gründen: Bei der Predigt ging es um die Reinigung des eigenen Hauses. Die Predigt war nicht für die allgemeine Öffentlichkeit bestimmt. Pastor Latzel hat sich des zulässigen Stilelements der Überzeichnung bedient und dabei keine Personen sondern Sachen kritisiert. Ich glaube nicht, dass die Kritik an seiner Predigt ausgeblieben wäre, wenn er moderatere Worte und Formulierungen verwendet hätte, die sinngemäß dasgleiche ausgesagt hätten. Auch im Neuen Testament werden klare Worte gebraucht. Da ist von Schlangenbrut, getünchten Gräbern und bei Paulus gleichwohl auch von Dreck die Rede. Die Menschen entsetzten sich über Jesu Reden und viele seiner Jünger verließen ihn, weil ihnen seine Rede zu hart war. Bei der Kritik an Pastor Latzels Predigt geht es auch nicht um seine Wortwahl. Das wird nur vorgeschoben. Man mag das, was er inhaltlich sagt, nicht hören, weil es nicht auf Mainstream-Linie liegt.

Stimme dem Gast voll und ganz zu. Ich war zwar nicht dabei, aber man hat ja die Predigt nachlesen können. Ja, Jesu Rede wurde auch als hart bezeichnet! Schlimm ist es, dass man sich in einem demokratischen, christlichen Deutschland nicht mehr frei und offen äußern kann, die Wahrheit wird verdreht und die Meinungsmacher sind meistens gottlos!