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Karlsruher Dekan will Anschluß an die Gegenwart halten


28.01.11

Karlsruher Dekan will Anschluß an die Gegenwart halten

Otto Vogel stutzt acht evangelische Bischöfe als "rückwärts gewandt" zurecht

(MEDRUM) Dekan Otto Vogel aus Karlsruhe tritt in einem Interview zur Frage "Homosexuelle Pfarrer und lesbische Pfarrerinnen im Pfarrhaus?" (Evang. Kirche in Karlsruhe) dafür ein, das Pfarramt für Homo-Partnerschaften zu öffnen. Er hält Anschluß an die Gegenwart für nötig und bezeichnet die acht evangelischen Bischöfe, die sich in einem Offenen Brief an die Landessynoden in der EKD gewandt haben, als rückwärts gewandt.

Bei Otto Vogel, Dekan des evangelischen Kirchenbezirks Karlsruhe und Durlach, hat der Mahnruf der acht evangelischen Bischöfe an die Synoden, am Leitbild von Ehe und Familie und der Heiligen Schrift festzuhalten, einen abschreckenden Eindruck hinterlassen. Vogel hat sich klar von den Bischöfen distanziert. Er wird mit den Worten wiedergegeben: "Auf mich macht das den Eindruck als könnten verdiente ältere Theologen nicht mehr so recht den Anschluss an die Gegenwart finden. Ihre Behauptungen wirken auf mich erschreckend rückwärts gewandt."

Als treffend bezeichnet er stattdessen die Stellungnahme der Theologin Stefanie Schardien mit ihrer Aussage in der Wochenzeitung DIE ZEIT, die Gemeinden hätten sich bereits gut mit vielen ‚Lebensformen' jenseits des längst nicht mehr so klassischen evangelischen Pfarrhauses arrangiert. Ihre Pfarrerinnen und Pfarrer seien "Single, getrennt, geschieden, kinderlos oder neu verheiratet". Dies ist auch für Dekan Vogel der richtige Orientierungsmaßstab für Pfarrdienst und Pfarramt. Er hält es für eine Selbstverständlichkeit, dass auch "verpartnerschaftete Paare" im Pfarrhaus ihr Leben miteinander gestalten. Die Frage der sexuellen Orientierung ist für ihn lediglich eine Frage des persönlichen Gefallens. Vogel dazu wörtlich im Interview: "Es gehört für mich zur Wahrhaftigkeit, dass sich niemand verstecken muss, nur weil anderen seine Orientierung nicht gefällt."

Vogel hält es folglich für richtig, daß nicht nur die Ehe, sondern auch homophil ausgerichtete Partnerschaften im Pfarramt gelebt werden können. Für ihn sei das nicht infrage zu stellen. Vogel unterstützt die dementsprechenden Neuregelungen im Kirchenrecht ferner mit dem Argument, damit werde ein Stück Normalität gewonnen und alte Streitthemen erledigt, die er als "überflüssig" bezeichnet.

Mit seinem Interview macht Vogel klar, daß er hinter dem einstimmig gefassten Beschluß der Synode der EKD steht, dass der Begriff "Familie" im Pfarrdienstgesetz künftig nicht mehr das Zusammenleben von Eltern und Kindern, sondern auch Lebensformen homophil lebender Partner umfassen soll.

Interview Dekan Vogel

Kontaktdaten:

Evangelisches Dekanat Karlsruhe
Dekan Otto Vogel
Reinhold-Frank-Straße 48

76133 Karlsruhe

Tel 0721 / 82 46 73 - 20
Fax 0721 / 82 46 73 - 99
Email: dekanat@ev-kirche-ka.de
Homepage: ev-kirche-ka.de


 

Pfarrdienstgesetz

Leserbriefe

Dekan Vogel hat also Angst, dass die Kirche gewissermaßen den "Zug der Zeit" verpasst und am Bahnsteig des gesellschaftlichen Fortschritts stehen bleibt. Dafür nimmt er billigend in Kauf, dass eine solche "Kirche" nicht mehr in der Kontinuität der "einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche" stehen wird. Jene "Kirche der Diskontinuität" wird sich dann aber auch in einem zweiten Schritt gegen jene stellen, für die die Kontinuität mit der bisherigen Kirche ein heiliges Gut ist.

Folge wird sein, dass morgen nur noch der Landesbischof oder Dekan werden kann, der diesen Kurs unterstützt. Übermorgen wird das dann auch für Anwärter für den Pfarrdienst gelten. Und nach und nach wird so die kirchliche Obrigkeit die ganzen Landeskirchen gleichgeschaltet haben. Eine "Kirche der Diskontinuität" wird auf diesem Wege nach und nach zur Sekte innerhalb der weltweiten Christenheit.

Will Herr Vogel das ernsthaft? Bevor man in einen Zug steigt, sollte man den Fahrplan lesen und über das Fahrtziel Bescheid wissen. Denn aus einem fahrenden Zug kann man schlecht noch einmal aussteigen.

Auszug aus Nachricht an Herrn Vogel

Sehr geehrter Herr Otto Vogel,

ich nehme hier bezug auf Ihr Interview mit Frau Christina Müller. Anstatt die betreffenden Leiter zur Seelsorge zu schicken und diese bis zur Umkehr und Buße vom Amt zu suspendieren, verbiegen sie die Regeln Gottes.

Gott sei Dank benötige ich kein weltliches Amt um Ihnen folgendes mitzuteilen: Gemäss der heiligen Schrift unseres Dreieinigen Gottes schliesse ich Sie von der christlichen Gemeinschaft aus! Dieser Ausschluss gilt bis zu Ihrer Umkehr. Er steht im Einklang mit dem Wort Gottes. Sie haben kein Recht weiter an dem Sakrament des Abendmahls teilzunehmen.

Ich persönlich hoffe dass Sie Ihren Irrtum einsehen und zurückkehren zur Herde. Täuschen Sie sich nicht - Gott ist lebendig - Gestern wie Heute!

Ein Jünger Jesu Christi

Wer das biblisch-apostolische Wort zwanghaft aufweichen will, tut dies, um eigene Unzucht zu legitimieren. Sexuelle Unreinheit soll vermutlich damit gedeckt werden, dass auch die Zügellosigkeit anderer ermutigt wird - statt die Unzucht mit dem Blut Jesu decken zu lassen durch Buße und Erneuerung im Heiligen Geist. Wenn sexuelle Unmoral des Einzelnen allein schon dem Herrn ein Gräuel ist, wie soll Unzucht bei Gott beurteilt werden, wenn sie auch noch Teil des Systems werden soll? Gott erbarme dich. jt

An Dekan Otto Vogel

 

Sehr geehrter Herr Dekan,

ich habe mit Interesse von dem Interview gelesen, dass Sie in dieser Sache gegeben haben. Es ist sehr zu begrüßen wenn Sie nach vorne schauen und für Wahrheit und Klarheit eintreten. Dazu gehört dann natürlich auch, die Folgen seines Bekennens und Tuns zu tragen.

Die Anpassung an den jeweiligen Zeitgeist hatte im Volk Gottes, und später dann auch in der Kirche, eine lange (und traurige) Tradition. Im Alten Bund betete man die Baale und Astarden an, weil das damals „modern“ war und man nicht „rückständig“sein wollte. In unserer Zeit war man zunächst königs- und kaisertreu, dann loyal zum „Führer“ (was man im Nachhinein einem Bischof Meiser in scheinheiliger Weise zur Last gelegt hat), im Sozialismus war man “Kirche im Sozialismus“ und konnte zwischen Kommunismus und Christentum „keine wesentlichen Unterschiede“ feststellen und heute entdeckt man „Gemeinsamkeiten“ zwischen dem Christentum und dem christenfeindlichen Islam und folgt dazu den wissenschaftlich verbrämten Theorien der Homolobby. (Womit spätestens dann Schluss sein dürfte, wenn uns Gott in die Hände der Gegner des Christentums geben sollte.) Im Übrigen waren auch die Theorien der NS-Zeit, ebenso wie die kommunistische Weltverbesserungslehre, „wissenschaftlich untermauert“.

Sache der Kirche ist es allerdings in einem guten Sinne „rückständig“ zu sein und für die zeitlos gültigen Wahrheiten des Evangeliums und der göttlichen Schöpfungsordnung einzutreten. Versäumt das die Kirche und hofiert sie dazu noch Irrlehren, macht sie sich selbst überflüssig und schafft sich langfristig ab. Eine Kirche, in der ich das höre, was auch von bestimmten Kreisen vertreten wird, brauche ich jedenfalls nicht.

Ein Glück, dass es da die „alternden Bischöfe“ gibt, die ihren klaren Verstand nicht haben vernebeln lassen. Das ist ein Zeichen der Hoffnung!

Was mich, angesichts einer Kirche, die zu einem „Verein zur Pflege religiösen Brauchtums“ degeneriert ist, tröstet ist, dass sich Gott, so wie damals, immer ein Volk zurückhält. Gott hat in Israel 7000 übrig gelassen, die ihre Knie nicht vor dem Baal gebeugt und ihn nicht geküsst haben (1. Könige 19, 18). Und ich glaube, dass es bei uns mehr als 7000 sind. Es wäre schön, wenn Sie auch dazu gehören würden.

In diesem Sinne grüßt

Jörgen Bauer

Ihre Pfarrerinnen und Pfarrer seien "Single, getrennt, geschieden, kinderlos oder neu verheiratet". Dies ist auch für Dekan Vogel der richtige Orientierungsmaßstab für Pfarrdienst und Pfarramt. Wenn Dekan Vogel dies als den richtigen Orientierungsmaßstab für Pfarrdienst und Pfarramt ansieht, ist er fehl auf seinem Platz. Der richtige Orientierungsmaßstab für Pfarrdienst und Pfarramt, sind die Aussagen der Bibel. Jetzt bleibt nur noch abzuwarten, wann auch pädophilie Lebensweisen Einzug in die Pfarrhäuser halten.

Auf dieses "rückwärts gewandt" möchte ich antworten mit folgendem Kirchenlied: 136

1. O komm, du Geist der Wahrheit, / und kehre bei uns ein, / verbreite Licht und Klarheit, / verbanne Trug und Schein. / Gieß aus dein heilig Feuer, / rühr Herz und Lippen an, / daß jeglicher getreuer / den Herrn bekennen kann.

2. O du, den unser größter / Regent uns zugesagt: / komm zu uns, werter Tröster, / und mach uns unverzagt. / Gib uns in dieser schlaffen / und glaubensarmen Zeit / die scharf geschliffnen Waffen / der ersten Christenheit.

3. Unglaub und Torheit brüsten / sich frecher jetzt als je; / darum mußt du uns rüsten / mit Waffen aus der Höh. / Du mußt uns Kraft verleihen, / Geduld und Glaubenstreu / und mußt uns ganz befreien / von aller Menschenscheu.

4. Es gilt ein frei Geständnis / in dieser unsrer Zeit, / ein offenes Bekenntnis / bei allem Widerstreit, / trotz aller Feinde Toben, / trotz allem Heidentum / zu preisen und zu loben / das Evangelium.

5. In aller Heiden Lande / erschallt dein kräftig Wort, / sie werfen Satans Bande / und ihre Götzen fort; / von allen Seiten kommen / sie in das Reich herein; / ach soll es uns genommen, / für uns verschlossen sein?

6. O wahrlich, wir verdienen / solch strenges Strafgericht; / uns ist das Licht erschienen, / allein wir glauben nicht. / Ach lasset uns gebeugter / um Gottes Gnade flehn, / daß er bei uns den Leuchter / des Wortes lasse stehn.

7. Du Heilger Geist, bereite / ein Pfingstfest nah und fern; / mit deiner Kraft begleite / das Zeugnis von dem Herrn. / O öffne du die Herzen / der Welt und uns den Mund, / daß wir in Freud und Schmerzen / das Heil ihr machen kund.

Text: Philipp Spitta (1827) 1833 Melodie: Lob Gott getrost mit Singen (Nr. 243)

"Es ist ein Unterschied (!), ob man Homosexualität praktiziert oder ob man homosexuelle Neigungen hat. Die Bibel verurteilt die Handlung, nicht die Orientierung. Die Bibel verurteilt nicht die homosexuelle Neigung, sondern die daraus resultierende Sünde, wenn man sie auslebt. Es gibt viele, die von ihrem eigenen Geschlecht angezogen werden, aber sich weigern, diesem Drang nachzugeben. Durch die Kraft des heiligen Geistes haben sie sich soweit diszipliniert, dass sie der Versuchung (die Versuchung gibt es im alltäglichen Leben - ob homosexuell orientiert oder nicht) wiederstehen und in Reinheit leben können. Es liegt beim sündigen Zustand der Menschheit und nicht bei Gott. Jedes gefallene Kind Adams hat desorientierte Neigungen. Es gibt Befreiung von Homosexualität, so wie es Befreiung von jeder anderen Form der Begierde gibt."

(William MacDonald)

Auszug meines Briefes an Herrn Dekan Vogel vom 25.02.2011:

. . . um es kurz auf einen Nenner zu bringen: Homosexuelle Amtsträger im kirchlichen Dienst kann und darf aus biblischer Sicht nicht geben! Es wird sich bestimmt herausstellen, dass sich die Evangelische Landeskirche in Baden weiterhin rückwärts entwickelt. Weil es leider bereits viele Pfarrer gibt, die auf diesem Gebiet ihre Sexualität verdeckt ausleben und besonders, weil auch Sie hier keine klare biblische Haltung vertreten, deshalb habe ich ich gestern meinen Austritt aus der Evangelischen Kirche erklärt. Ich schäme mich, einer solchen widergöttlich eingestellten Kirche weiterhin anzugehören. Als aktiver, treuer Gottesdienstbesucher über Jahrzehnte ist mir der Rücktritt nicht leicht gefallen. Wundern Sie sich bitte nicht, wenn weiterhin bibeltreue Christen die Evangelische Landeskirche Kirche verlassen und sich anderen Gemeinden anschließen.

Reinhold Bär
Karlsruhe-Rüppurr