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Karlspreis 2009 für Gründer der ökumenischen Gemeinschaft Sant'Egidio, Andrea Riccardi


10.12.08

Karlspreis 2009 für Gründer der ökumenischen Gemeinschaft Sant'Egidio, Andrea Riccardi

(MEDRUM) Das Karlspreis-Direktorium teilte am Wochenende mit, dass der Gründer der katholischen Laienorganisation und ökumenischen Gemeinschaft Sant'Egidio, der Historiker Andrea Riccardi, den Internationalen Aachener Karlspreis 2009 erhalten wird.

Riccardi sei ein großer Europäer, der mit leidenschaftlichem Engagement für die Verständigung über alle konfessionellen und nationalen Grenzen hinweg eintrete, erklärte das Direktorium am Samstag in Aachen. Mit der Gemeinschaft Sant'Egidio habe Riccardi einen bedeutenden Beitrag für eine friedlichere und gerechtere Welt geleistet. In seiner rund 40-jährigen Arbeit habe er ein herausragendes und Beispiel gebendes Zeichen für die europäischen Werte des Friedens, der Solidarität und der Menschenwürde und darauf basierendes zivilgesellschaftliches Engagement für eine bessere Welt gesetzt. - Der mit 5.000 Euro dotierte Karls-Preis ist eine der wichtigsten europäischen Auszeichnungen. Die Verleihung wird am 21. Mai 2009 im Aachener Rathaus stattfinden.

Andrea Riccardi (* 1950 in Rom) ist seit 1981 ordentlicher Universitätsprofessor für Neuere Geschichte und für Geschichte des Christentums und Religionsgeschichte an der staatlichen Università degli Studi Roma Tre in Rom Vorher hatte er an der Universität Bari und an der Universität La Sapienza in Rom gelehrt. Für seine Friedensarbeit wurde er 2001 bereits mit dem Notre Dame Award ausgezeichnet. Er ist Mitglied des Ehrenschutzkomitees von Internationale Koordination für die Dekade für eine Kultur des Friedens und der Gewaltfreiheit für die Kinder der Welt (2001-2010). Riccardi wurde 2004 die Ehrendoktorwürde der Georgetown University und 2005 die Ehrendoktorwürde der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Augsburg verliehen. Er wurde von Papst Benedikt XVI. zum Auditor der Bischofssynode über das Wort Gottes berufen(Oktober 2008).

Sant'Egidio ist ein „Öffentlicher Verein von Gläubigen" in der Kirche. Die Gemeinschaft Sant'Egidio entstand im Jahr 1968 in Rom in den Jahren nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil durch eine Initiative von Jugendlichen, die unter zwanzig Jahre alt waren. Andrea Riccardi, damals selbst Schüler, begann eine Gruppe von Schülern zu versammeln, um auf das Evangelium zu hören und es ins Leben umzusetzen. Seine Vorbilder waren die Urgemeinde aus der Apostelgeschichte und Franziskus von Assisi.

Sant'Egidio setzt sich in Rom, in Italien und in mehr als 70 Ländern der Welt für die Weitergabe des Evangeliums und im Dienst an den Armen ein.  Das Gebet, die Weitergabe des Evangeliums, die Freundschaft mit den Armen, die Ökumene und der Dialog unter den Religionen sind zentrale Anliegen von Sant'Egidio. Heute ist die Gemeinschaft eine Laienbewegung, zu der mehr als 50.000 Personen gehören.