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Gorber-Tochter: "Na hoffentlich wird das Ganze bald ein Ende haben!"


08.09.08

Gorber-Tochter: "Na, hoffentlich wird das Ganze bald ein Ende haben!"

Gorber-Kinder wieder ins Heim zurückgebracht

(MEDRUM) Gestern endete die Erlaubnis der fünf Gorber Töchter, Ferientage zuhause in ihrer Familie in Überlingen zu verbringen. Pünktlich, aber schweren Herzens brachten die Eltern Gorber ihre Kinder in den ungeliebten Heimaufenthalt zurück.

"Es war nicht das Herz sondern der Verstand, von dem ich mich leiten lassen musste, als wir die Kinder gestern ins Heim zurückbrachten", sagte Vater Gorber am heutigen Morgen im Gespräch mit MEDRUM. Keines der Kinder sei erfreut gewesen, wieder zurückgehen zu müssen, aber für alle sei es tröstlich gewesen, zuhause gewesen zu sein und alles so vorgefunden zu haben, wie sie es gewohnt waren. Vater Gorber weiter: "Vor allem haben sie Liebe, Zuwendung und Zuneigung erfahren. Sie haben hier zuhause neue Kraft geschöpft. Nach langer Zeit der Verunsicherung haben die Ferientage unseren Kindern Hoffnung, Sicherheit und Zuversicht verliehen."

Die siebzehnjährige Sarai drückte die Beobachtung ihres Vaters beim gestrigen Abschied auf ihre Weise aus: "Na, hoffentlich wird das Ganze bald ein Ende haben!". Prisca (15) bemerkte: "Jetzt müssen wir uns erst wieder an den Gestank und Lärm hier gewöhnen."

Die Rückgabe ihrer Töchter bereitet den Eltern Gorber Sorgen. Sie haben ihre Kinder nicht freiwillig zurückgebracht. Sie hatten vielmehr vorgeschlagen, die fünf Mädchen bis zur endgültigen Klärung über den Aufenthaltsort und die Wahrnehmung des Sorgerechts in der Familie zu belassen, oder sie in eine befreundete Familie zu geben, die sich als Pflegefamilie angeboten hatte. Eine Zustimmung zu diesem Vorschlag, der als Eilantrag Ende der vergangenen Woche eingereicht wurde, war vor Fristablauf für die Rückbringung der Kinder jedoch noch nicht erteilt worden. Deswegen beugten sich die Eltern Gorber gestern dem Aufenthaltsbestimmungsrecht, das derzeit beim Jugendamt liegt, und brachten ihre Kinder ordnungsgemäß zurück. Sie haben aber gleichzeitig alles unternommen um dafür zu sorgen, dass ihre Töchter besser vor der Schikane und Zudringlichkeit anderer Kinder und Jugendicher im Heim für die Restdauer des Heimaufenthaltes geschützt werden. Das hatte ihren jüngeren Töchtern schwer zu schaffen gemacht, wie die Eltern leider erst während der Ferientage erfahren haben, weil ihre jüngeren Töchter erst während der Ferien zuhause zum ersten Mal Gelegenheit hatten, mit ihren Eltern auch ein vertrauliches Gespräch ohne Beisein fremder Personen zu führen.

Für die jüngeren Töchter Thea, Esther und Rebecca sollen die kommenden
Tage wenigstens dadurch erleichtert werden, dass sie in einem
gemeinsamen Zimmer untergebracht werden. Damit wollen die Eltern den
Bedrängnissen vorgebeugen, denen die Mädchen in der zurückliegenden
Zeit häufig ausgesetzt waren. Darauf haben die Eltern bei der Rückgabe
ihrer Kinder bestanden. Jugendamt und Heim zeigten sich verständig und
ermöglichten eine gemeinsame Unterbringung der drei Geschwister. 

An diesem Wochenanfang beginnt mit dem Ende der Schulferien auch der Schulbesuch für die Gorber-Kinder, der eine weitere Sorge bereitet hat. Die Eltern wollten ihren Kindern ermöglichen, gleich mit Schuljahresbeginn die für sie zuständigen Schulen zu besuchen. Vom Platz der Heimunterbringung aus kann jedoch derzeit nur Sarai den Unterricht an einer Schule besuchen, die auch künftig für sie zuständig bleibt, wenn sie demnächst wieder dauerhaft zu Hause sein darf. Das hoffen zumindest alle, mit Blick auf die Gerichtsentscheidung, die am 25. September getroffen werden soll. Den vier jüngeren Schwestern wird dies aber zunächst noch nicht möglich sein. Sie können erst dann in die für sie zuständigen Schulen wechseln, wenn die Zeit des Heimaufenthaltes endet und der Schuljahresbeginn bereits einige Wochen hinter ihnen liegt. Auch dies war ein Grund für den Antrag der Eltern, die Kinder jetzt schon in der Familie zu belassen. Es stellt sie keineswegs zufrieden, dass diese Absicht nach dem Stand der jetzigen Entwicklung noch nicht verwirklicht werden kann. Vater Gorber hierzu: "Was sollen wir machen? Wir müssen es hinnehmen. Das gehört hoffentlich zu den letzten Steinen, die wir auf einem steinigen Weg ausräumen müssen."

Leserbriefe

Liebe Familie Gorber,
ich wünsche Euch von Herzen, dass das wirklich die letzten Steine sind.
Ihr habt wunderbare Kinder! Ihr seid alle so tapfer!
Bleibt weiterhin so stark!
Herzliche Grüße
Herbert Greipl

...Ja, die Kraft aus der Höhe wünsche ich euch allen von ganzem Herzen. Schaut auf DEM, der Anfänger u n d Vollender unseres Glaubens ist - Der HERR JESUS CHRISTUS. ER vergisst die SEINEN nicht, ER ist bei uns alle Tage. Aber natürlich hoffe und bete auch ich, daß diese eure Drangsal bald ein Ende hat und die lieben Töchter wieder im Kreis ihrer Familie sein können.
Es sind sehr, sehr bedauerliche Zustände im heutigen Deutschland, dem Land mit dem humanistischen Schafsgewand...
Gern würde ich bei euch vorbei kommen...
In aufrichtiger und ungeheuchelter Bruderliebe
Andreas