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Forum Deutscher Katholiken fordert Ende von Gender-Mainstreaming


02.09.13

Forum Deutscher Katholiken fordert Ende von Gender-Mainstreaming

Kongress "Freude am Glauben" verlangt, Indoktrination von Kindern und Jugendlichen zu beenden - Kirchen sollen sich der Auflösung von Ehe und Familie widersetzen

(MEDRUM) Die Teilnehmer des Kongresses Freude am Glauben verabschiedeten am Samstag in Augsburg eine Resolution, mit der sie das Ende des Gender-Mainstreaming fordern. Im Gender-Konzept sehen sie eine Bedrohung für die Familie, Gesellschaft und Kultur, das zur Indokrination von Kindern und Jugendlichen sowie zur Auflösung von Ehe und Familie führe.

ImageKongress Freude am Glauben: Bedrohung für Familie, Gesellschaft und Kultur

In seiner Resolution stellt der Kongress fest:

... Seit 1999 ist Gender Mainstreaming Leitprinzip und Querschnittsaufgabe der Politik, ohne dass es je eine öffentliche Debatte im Parlament gegeben hätte. Das neue Fach „Gender-Studies" hat sich an den Universitäten fest etabliert und fordert von der heutigen akademischen Nachwuchsgeneration zunehmend ideologische Gefolgschaft. Der politisch instrumentalisierte Kunstbegriff „Gender" soll das „soziale Geschlecht" bezeichnen, welches mit dem biologischen Geschlecht übereinstimmen kann oder auch nicht. Durch die „Dekonstruktion" und „Vervielfältigung" der vorgegebenen bipolaren Geschlechterordnung soll die „Geschlechterhierachie", also die tatsächliche oder vermeintliche Herrschaft des Mannes über die Frau, durch gesellschaftsverändernde Strategien gebrochen werden. Darüber hinaus soll jede „sexuelle Identität" (lesbisch, schwul, bi- und transsexuell) als gleichwertig akzeptiert und rechtlich mit der Heterosexualität gleichgestellt werden.

Das jüngste Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zur rückwirkenden Ausweitung des Ehegattensplittings auf gleichgeschlechtliche Partnerschaften und die sogenannte „Orientierungshilfe" der EKD zeigen, wie weit der zersetzende Einfluss dieser Ideologie bereits in die Gesellschaft eingedrungen ist. Der im Grundgesetz vorgeschriebene „besondere staatliche Schutz von Ehe und Familie" (Art.6,2) ist nicht mehr gegeben. Jede moralische Unterscheidung wird als „Diskriminierung" angeklagt ....

Die Teilnehmer des Kongresses Freude am Glauben sehen in der Politik des Gender Mainstreaming eine Bedrohung für Familie, Gesellschaft und Kultur, welche mit der Verpflichtung des Staates zur Förderung des Gemeinwohls nicht vereinbar ist. Die Familie wird dadurch weiter geschwächt, die demographische Krise verstärkt und die Lebensgrundlagen der kommenden Generationen untergraben.

Durch die Eliminierung des Leitbildes von Ehe und Familie und die aktive Sexualisierung der Kinder und Jugendlichen durch die obligatorische Sexualpädagogik in Kindergarten und Schule werden die Glaubensweitergabe und die Erziehung zu einer christlichen Lebensführung überaus erschwert, wenn nicht unmöglich gemacht.

Wir fordern, dass die staatliche Förderung von Gender-Mainstreaming und die Indoktrination der Kinder und Jugendlichen beendet wird und sich insbesondere die Kirchen der Auflösung von Ehe und Familie mit allen Mitteln widersetzen.

Gabriele Kuby: Familie wird das Fundament entzogen

Die Resolution des Kongresses wurde maßgeblich von der katholischen Publizistin und Schriftstellerin Gabriele Kuby inspiriert (Papst Benedikt XVI.: "Gott sei Dank, dass Sie reden und schreiben"). Kuby hat die Wurzeln, Methoden und Auswirkungen der Gender-Ideologie in ihrem Buch "Die globale sexuelle Revolution" (Bild unten) umfassend aufgezeigt und trug zu ihren Erkenntnissen beim Kongress vor. Gender Mainstreaming ist, wie die Autorin in ihrem Vortrag feststellte, "eine Revolution, der es nicht um den Umsturz poliImagetischer Machtverhältnisse geht, eine Revolution, die keine Massenbasis hat, die weder Not, noch Unterdrückung großer Teile der Bevölkerung auf ihre Fahnen schreiben kann. Es ist eine Revolution, welche die Grundlagen unserer menschlichen Existenz zerstört, ja den Menschen selbst." Die zerstörerische Wirkung wird für Kuby vor allem beim Zerfall der Familie deutlich. Kuby: "Da die Familie auf der Komplementarität von Mann und Frau und auf einschränkenden sexuellen Normen beruht, wird ihr so das Fundament entzogen. Den Zerfall der Familie erleben wir alle. Aber die meisten Menschen wissen nicht, dass die politischen, wirtschaftichen und akademischen Eliten die Zerstörung der Familie strategisch betreiben."

Zu vergleichbaren Resultaten kam auch der international besonders renommierte Naturrechtler Wolfgang Waldstein. Spätestens seit seiner Lektüre von Kubys Buch sieht Waldstein in der Gender-Ideologie "Eine geistige Zerstörung von ungeheurem Ausmaß." Der Naturrechtler spricht von einem "Aufstand gegen die natürliche Realität der menschlichen Natur". Waldstein veröffentlichte seine Buchrezension Die Gender-Ideologie: Eine geistige Zerstörung von ungeheurem Ausmaß in MEDRUM.

Harald Seubert: Verführerischer Totalitarismus unter weicher Außenhaut

Nicht nur Waldstein war von Kubys Buch beeindruckt. Der Religionsphilosoph Harald Seubert hat sich ebenso eingehend mit Kubys Buch befasst. Die "zerstörerische Wirkung des Gender Mainstreaming" offenzulegen, ist eines der Verdienste dieses Buches, das Seubert herausstellt. Gender Mainstreaming sei alles andere als ein nur akademisches Phänomen. Der Philosoph: "Es dringt in erschreckendem Ausmaß in die Erziehung ein, es infiltriert Kindergärten und Kinderzimmer. Dieser erschreckenden, zielvoll ins Werk gesetzten Frühsexualisierung kann nur eine Aufklärung begegnen, die dieses Buch in umfassender Weise leistet." Seuberts Rezension erschien Ende 2012 in DIAKRISIS (Weihnachtsausgabe), ist aber - wie beispielsweise die  Resolution des Kongresses zeigt - hochaktuell und wurde deshalb jetzt auch in MEDRUM unter der Überschrift "Verführerischer Totalitarismus unter weicher Außenhaut" veröffentlicht.

Harald Seuberts Rezension von Kubys "Globale sexuelle Revolution"

Verführerischer Totalitarismus unter weicher Außenhaut


→ Unterstützung der Resolution zum Ende von Gender-Mainstreaming


02.09.13 Verführerischer Totalitarismus unter weicher Außenhaut MEDRUM
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03.11.12 Die Gender-Ideologie: Eine geistige Zerstörung von ungeheurem Ausmaß MEDRUM

Leserbriefe

Auch Papst Benedikt hat sich in seiner letzten Weihnachtsansprache an die Kurie dieses Themas angenommen. Sein Urteil ist vernichtend:

"... Die tiefe Unwahrheit dieser Theorie und der in ihr liegenden anthropologischen Revolution ist offenkundig. Der Mensch bestreitet, daß er eine von seiner Leibhaftigkeit vorgegebene Natur hat, die für das Wesen Mensch kennzeichnend ist. Er leugnet seine Natur und entscheidet, daß sie ihm nicht vorgegeben ist, sondern daß er selber sie macht.

... Die Manipulation der Natur, die wir heute für unsere Umwelt beklagen, wird hier zum Grundentscheid des Menschen im Umgang mit sich selber. Es gibt nur noch den abstrakten Menschen, der sich dann so etwas wie seine Natur selber wählt. Mann und Frau sind in ihrem Schöpfungsanspruch als einander ergänzende Gestalten des Menschseins bestritten. Wenn es aber die von der Schöpfung kommende Dualität von Mann und Frau nicht gibt, dann gibt es auch Familie als von der Schöpfung vorgegebene Wirklichkeit nicht mehr. Dann hat aber auch das Kind seinen bisherigen Ort und seine ihm eigene Würde verloren. …"

Der Text der Weihnachtsansprache an die Kurie: „Ins Meer der Wahrheit hinaus fahren“

http://kreidfeuer.wordpress.com

Da hat der Papst sicher richtige Worte gesprochen, aber wer spricht es denn einmal so verständlich aus, dass wir es unseren Kindern zu lesen geben können, die von der Schule durchgegendert werden? Und wer findet die Worte , die auch die nichtchristlichen Lehrer und Eltern erreichen?