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Evangelischer Pfarrer bei Europawahl erfolgreich


09.06.09

Evangelischer Pfarrer bei Europawahl erfolgreich

Jürgen Klute künftig Abgeordneter der LINKEN im Europaparlament

(MEDRUM) Jürgen Klute, Pfarrer der Evangelischen Landeskirche aus Herne, wird künftig im Europaparlament sitzen." Klute war Kandidat der LINKEN auf Listenplatz 6 der Partei. "Er wird DIE LINKE NRW im Europaparlament vertreten", schreibt DIE LINKE von NRW auf ihrer Internetseite.

Sozialpfarrer beim Kirchenkreis - Referent bei evangelischem Verein - Politiker der LINKEN

Klute war einst Industrie- und Sozialpfarrer und Leiter des Sozialpfarramtes des Kirchenkreises Herne. Er ist heute Referent des Vereins "Evangelische Stadtakademie Bochum e.V.".  Dieser Verein will "Raum und Gelegenheit bieten, sich zu informieren, Meinungen auszutauschen, zeitgenössische Kunst zu diskutieren, einander zu begegnen, gemeinsam zu reisen, biblische Impulse aufzunehmen und christliche Verantwortung in der Gesellschaft überdenken. Klute wird nun künftig als Listenkandidat der Partei und Mitglied der Fraktion DIE LINKE Sitz und Stimme im Europaparlament haben, um das Wahlprogramm der LINKEN im Europaparlament umzusetzen.

Recht auf Abtreibung, gleichgeschlechtliche Partnerschaften, Sexismus, Homophobie und Fundamentalismus

Im Wahlprogramm der LINKEN heißt es unter anderem: "DIE LINKE engagiert sich dafür, jegliche Diskriminierung aufgrund des Geschlechts ab- und Frauenförderung auszubauen. Weil die Politik der Gleichstellung nicht Strukturen überlassen sein kann, in denen Männer dominieren, fordert DIE LINKE, alle Stellen in Entscheidungsprozessen auf allen Ebenen der europäischen Institutionen zu mindestens 50 Prozent mit Frauen zu besetzen. Sie setzt sich für das Selbstbestimmungsrecht von Frauen ein; besonders aktuell ist, dass das Recht auf Abtreibung und freie Empfängnisverhütung endlich in ganz Europa gilt." DIE LINKE fordert eine Regelung "zur europaweiten Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften auf dem jeweils höchsten Rechtsniveau." DIE LINKE tritt für kulturelle Vielfalt in Europa ein. Dazu gehört für sie die "Achtung und Bewahrung des humanistischen Erbes". Sie stellt in ihrem Wahlprogramm ebenso fest: "Auch Fundamentalismus, Sexismus und Homophobie gehören europaweit entschieden geächtet und müssen bekämpft werden." Diese Zielsetzung entspricht fast wortgleich der Forderung, mit der das Marburger Aktionsbündnis den Kongreß "Psychotherapie und Seelsorge" bekämpft hat. "Kein Raum für Sexismus, Homophobie und religiösen Fundamentalismus", lautete die Forderung des Aktionsbündnisses in Marburg.

Zu Abgeordneten der LINKEN im Europäischen Parlament sagt die LINKE: "Jede Stimme für DIE LINKE ist eine Stimme für eine starke 'Gemeinsame Fraktion der Linken' im Europaparlament."

Leserbriefe

Als Christ politisch aktiv werden zu wollen, ist eine löbliche Absicht. Ob dazu jedes Mittel recht ist ??? Die normalen menschlichen Reflexe beim intensiven Studium des Programmes der Partei DIE LINKE funktionieren offenbar nicht bei jedem. Als "Otto-Normalbürger" hätte ich schon Bauchschmerzen, einer Partei Glauben zu schenken, die sich hauptsächlich aus Versprechungen und fragwürdigen "Freiheiten" definiert, die weder finanzierbar sind noch dem demokratisch verbindlichen Rechtsgefüge dienlich.- Was nun das spezifische Element "christlicher Selbstverwirklichungshoffnung" ist, daß eine Mitarbeit gerade in dieser Partei so verlockend erscheinen läßt, erschließt sich mir nicht. Bei der Frage: "Was würde Jesus dazu sagen?" kann ich mir nicht vorstellen, IHN als Banknachbar im Fraktionsblock der LINKEN zu finden. Es gibt Glaubensüberzeugungen die nicht interpretierbar sind, die sich im Abgleich mit dem Parteiprogramm kategorisch ausschließen. Als "Missionsfeld Europaparlament" aber - das wäre das einzig nachvollziehbare Betätigungsfeld -, hätte ich die "Kröte" Parteimitgliedschaft nicht geschluckt. Da gäbe es sicher glaubwürdigere Wege.