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Edit Stein - Eine Blutzeugin Christi


11.10.08

Edit Stein - Eine Blutzeugin Christi

Im Gedenken an den 10. Jahrestag einer Heiligsprechung

(MEDRUM) Papst Johannes Paul II. sprach mit der Ordensfrau Edit Stein vor 10 Jahren eine Jüdin heilig, die zum katholischen Glauben konvertierte und von den Schergen des Nazi-Regimes in deren Kammern des Grauens ermordet wurde.

Edit Stein wurde 1891 als Kind jüdischer Eltern geboren und konvertierte nach ihrem Studium der Philosophie 1922  zum katholischen Glauben. Obwohl sie ihre Promotion mit Auszeichnung bestanden hatte, wurde sie wegen ihrer jüdischen Abstammung nicht zur Habilitation zugelassen.

Sie trat 1933 in den Kölner Karmel
Maria vom
Frieden ein (Ordensname Schwester Teresia Benedicta a Cruce) und wurde im August 1942 von den Nationalsozialisten ermordet. Ein Protestbrief der niederländischen Bischöfe gegen die Verfolgung der Juden nahmen die Nazionalsozialisten zum Anlaß für einen ihrer ungezählten barbarischen Akte. Edit Stein befand sich unter 244 zum katholischen Glauben konvertierten Juden, die in Reaktion auf den bischöflichen Protest von den Nazis verhaftet und in das Konzentrationslager Westerbork deportiert wurden. Das Martyrium von Edit Stein gipfelte im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, in dem sie mit ihrer Schwester Rosa durch den gewaltsamen Tod in der Gaskammer zum Opfer der Nazi-Terrors wurde. Bei Ihrer Verhaftung soll sie zu ihrer Schwester gesagt haben: "Komm, wir gehen für unser Volk."

Bereits 1980 wurde sie von Papst Johannes Paul II. zur Patronin Europas ernannt, im Jahr 1987 selig gesprochen. Sie gilt als erste katholische Märtyrerin
jüdischer Abstammung. Ihre Heiligsprechung (Kanonisierung) am 11. Oktober 1998  macht sie zu einer Blutzeugin Christi, für deren Martyrium der christliche Glaube mit ihrer jüdischen Herkunft zu einer unvergleichlich verhängnisvollen Ursache verschmolzen war.



-> Blutzeugen Christi

-> Schuld, Versöhnung, Friede


-> Zu Blutzeugen Christi: Stephanus-Preis für "Das Deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts"


Detailartikel in Zenith: -> Das Martyrium als ein Charakteristikum des christlichen Glaubens


Leserbriefe

Es ist sehr beeindruckend und gleichzeitg erschütternd, diese Begebenheit aus dem Leben der Frau Stein. Trotzdem ist anzumerken, dass niemand auf dieser Welt die Macht hat, einen anderen Menschen "heilig" zu sprechen. Was bedeutet der Begriff "heilig" von der Heiligen Schrift her? Dort werden immer wieder Menschen als Heilige angesprochen aber was ist damit gemeint? Nach der Bibel sind solche Menschen "heilig", die sich bekehrt haben und die damit wiedergeborten sind. Laut der Schrift kommen diese Menschen auch nicht in das Gericht Gottes. Jesus Christus hat durch seinen Sühnetod am Kreuz von Golgatha bereits ihr Schuld getragen. - Einfach ein paar Gedanken um darüber nachzudenken. Ganz liebe Grüße -horst niehues-

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