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Bundeskanzlerin zum 3-tägigen Besuch in Israel

17.03.08

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Bundeskanzlerin zum 3-tägigen Besuch in Israel

Besuchsreise aus Anlass des 60. Jahrestages der Gründung des Staates Israel

 

Wie die Bundesregierung mitteilt, wollen Bundeskanzlerin Angela Merkel und der Ministerpräsident Israels, Ehud Olmert, ein
neues Kapitel in den deutsch-israelischen Beziehungen aufschlagen. Dazu dienen
die ersten Regierungskonsultationen zwischen beiden Ländern. Die
freundschaftlichen Beziehungen seien "alles andere als selbstverständlich",
sagte Merkel gestern in Tel Aviv. Merkel ist die erste Regierungschefin, die Israel mit
einem Besuch zum 60-jährigen Bestehen gratuliert.

"Wir wissen um unsere besondere Verantwortung für das Existenzrecht Israels", sind Teil der ersten Worte Merkels. Sie freut sich, die erste Gratulantin zum 60. Jahrestag zu sein. "Herzlichen Glückwunsch Israel!", schließt sie ihre kleine Begrüßungsrede ab, bevor sie in den Hubschrauber steigt, der sie in einen der ersten Kibuzzime bringen wird.

Wie der Sprecher der Bundesregierung, Ulrich Wilhelm, mitteilte, hat Bundeskanzlerin Angela Merkel vor ihrer Reise nach Israel mit dem Präsidenten der Palästinensischen Autonomie-Behörden Mahmud Abbas telefoniert. Der Präsident hat die Bundeskanzlerin über den Stand der israelisch-palästinensischen Verhandlungen für eine Friedenslösung und über die Situation in Gaza unterrichtet. Präsident Abbas hat die Bundeskanzlerin gebeten, die israelische Regierung auf den Siedlungsbau anzusprechen, der die bilateralen Verhandlungen und die Umsetzung der Roadmap erheblich erschwere. Der Präsident begrüßte ausdrücklich die von der Bundesregierung geplante Konferenz zur Unterstützung der palästinensischen Polizei und des Justizwesen. Die Bundeskanzlerin sagte dem Präsidenten zu, ihn nach ihrer Rückkehr aus Israel über die Ergebnisse ihrer Gespräche zu unterrichten.


- > Tagesgedicht

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Hintergrundinformation:

Am 29. November 1947 stimmte die Generalversammlung der Vereinten Nationen mit Zweidrittelmehrheit (31 pro, 13 contra, 10 Enthaltungen, 1 abwesend) für den Teilungsplan, der Palästina in einen jüdischen und arabischen Staat teilen sollte. Jerusalem sollte unter internationale Verwaltung kommen und die beiden Staaten sollten in einer Wirtschaftsunion zusammengefasst werden.

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Mit dem Ziel, tatsächlich einen unabhängigen jüdischen Staat zu gründen und den Überlebenden der Shoa (hebräisches Wort für den Begriff Holocaust, mit dem der Völkermord am jüdischen Volk heute bezeichnet wird) eine Heimat zu schaffen, akzeptiert die jüdische Bevölkerung den Plan. Die Araber lehnten den Plan dagegen ab und es kam zu ersten kriegerischen Auseinandersetzungen, die als die erste Phase des Palästinakrieges interpretiert werden können. Am 14. Mai 1948 proklamierte David Ben Gurion in Tel Aviv die Gründung
des Staates Israel. Innerhalb weniger Stunden marschierten die Armeen
von fünf arabischen Staaten in Israel ein. Ägypten, Jordanien, Syrien,
der Irak und der Libanon wollten die Teilung von Palästina nicht
hinnehmen. Israel gewann entgegen aller Erwartungen den
Unabhängigkeitskrieg gegen die Übermacht. Am Ende der Kampfhandlungen
war Israel im Besitz eines Gebietes, das erheblich größer war als es
der UN-Teilungsplan von 1947 vorgesehen hatte.