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Berliner Ensemble beugt sich linker Gewalt


03.03.14

Berliner Ensemble beugt sich linker Gewalt

Lautstarker Mob verhindert Lesung aus Sarrazins Buch "Der neue Tugendterror"

(MEDRUM) Die Tageszeitung DIE WELT berichtet ausführlich, wie die Lesung aus Sarrazins neuestem Buch "Der neue Tugendterror", die im Berliner Ensemble in Berlin stattfinden sollte, gewaltsam verhindert wurde.


DIE WELT schreibt in der Einleitung des Artikels "Kopftuchmädchen verhindern Lesung von #TerrorThilo" am 02.03.14: "Um fünf vor zwölf haben die Demonstranten ihr Ziel erreicht: Thilo Sarrazin verlässt die Bühne, umzingelt von mehreren Personenschützern. Er flieht vor einem lautstarken Mob, vor mehreren Dutzend Protestierenden, die linksradikale Parolen brüllen. Er kapituliert vor Trillerpfeifen, Buhrufen und "Sarrazin raus"-Schlachtgesängen. Der Bestsellerautor und Sozialdemokrat, der Ex-Bundesbankvorstand und ehemalige Berliner Finanzsenator entschwindet nach fast einer Stunde vom Podium – ohne dass er dort ein Wort gesagt hat."

Eingeladen zur Lesung im Berliner Ensemble (das alte Theater Bertolt Brechts) hatte das Magazin "Cicero". Es sollte ein "Foyergespräch" am Sonntagvormittag sein. Doch daraus wurde nichts. Das Berliner Ensemble hätte alternativ von seinem Hausrecht Gebrauch machen und Störer auch mit Hilfe der Polizei des Hauses verweisen können. Darauf wurde verzichtet. Der störende Mob hat sein offenkundiges Ziel, Sarrazins Lesung zu verhindern, erreicht.

Was Sarrazin im Berliner Ensemble erlebt hat, bestätigt, was er auch in seinem neuen Buch schreibt. Im Interview mit ntv merkt er dazu an, dass "bestimmte Ansichten moralisch ausgegrenzt und lächerlich gemacht werden". Über Analysen, die vom Mainstream abweichen, werde von den Medien moralisierend hergezogen. Das Leitmotiv dabei sei ein "Gleichheitswahn". Dies komme auch zum Ausdruck beim Thema Mann und Frau, wo die Meinung vorherrsche, es gebe keine Unterschiede zwischen den Geschlechtern bis auf die äußerlich sichtbaren Geschlechtsmerkmale. Die Gleichheitsideologie verneine tendenziell Unterschiede, die in den Menschen oder den Kulturen liegen, spiele sie in ihrer Bedeutung herunter oder führe sie auf angebliche Ungerechtigkeiten zurück, so Sarrazin bei ntv weiter.

Auf die Frage von ntv, wer eigentlich abstreite, dass Männer und Frauen nicht komplett gleich seien, antwortet Sarrazin: "Die ganze Gendertheorie, die Geschlecht für ein soziales Konstrukt hält, streitet das ab." Die Genderforschung bestimmt nach Sarrazins Auffassung die Diskurse in den Medien und merkte dazu an: "Dafür muss ich nicht einmal die "Emma" lesen, es reichen schon die "taz" oder die "Süddeutsche". Und dieser Diskurs bestimmt in wachsendem Umfang die Politik. Die Gendertheorie bestimmt auch den ganzen Quotenwahn. Ich dagegen zeige mit Bezug auf die tatsächliche Beschäftigungsstruktur, dass es gar keine Lohnlücke zwischen Männern und Frauen gibt. Die Lohnlücke existiert nur für die, die es als Ausdruck von Ungerechtigkeit sehen, dass eben mehr Männer in hohen Positionen sind als Frauen. Sie klammern dabei aber aus, dass dies an unterschiedlichen Berufsverläufen liegt."

In seinem Buch warnt Sarrazin generell vor Entwicklungen, durch die Menschen immer mehr ihrer eigenen Natur entziehen wollen: "Die moderne Reproduktionsmedizin wird es möglich machen, dass wir uns den Zufälligkeiten und Ungerechtigkeiten der Natur mehr und mehr entziehen: Leihmütter, Keimbahneingriffe, sicherlich auch bald Schwangerschaften außerhalb des Mutterleibs – es geht immer weiter."

02.03.14 Thilo Sarrazin über "Tugendterror" und "Gleichheitswahn" NTV
02.03.14 Kopftuchmädchen verhindern Lesung von #TerrorThilo WELT
02.03.14 Demonstranten verhindern Debatte mit Sarrazin Cicero

Leserbriefe

Hier hat sich der Mob wieder in typischer SA-Manier produziert. Überraschen sollte das niemanden. Was die pöbelnde Minderheit bewirkt, ist aber etwas ganz anderes: Es ist die beste Werbung für das Buch von Thilo Sarrazin, das, soweit ich es bisher gelesen habe, sehr fundiert und qualifiziert ist. Eine Pflichtlektüre für alle, die an Hintergrundinformationen interessiert sind. Eine Schande für unser Land ist es allerdings, wenn es einer Minderheit von einigen Dutzend Randalieren gelingt eine Autorenlesung zu verhindern. Wie ernst kann man dieses Land überhaupt noch nehmen?

Ich habe das Buch zwar noch nicht gelesen, aber die Reaktionen des lautstarken Mobs sowie des Berliner Ensembles vor linker Gewalt bestätigen, dass Sarrazin mit seinem Buch "Der neue Tugendterror" sicherlich den Nagel auf den Kopf getroffen hat. Wie sehr braucht unser Land mutige Männer und Frauen, wie auch Heidi, die seinerzeit in der Kirche aufgetreten ist - und vor allem braucht unser Land Gebet.

Das Problem ist weniger die lautstarke pöbelnde Minderheit, sondern die schweigende Mehrheit. MInderheiten sind immer laut, aggressiv und aufdringlich. Wenn die träge Mehrheit sich aufschwingen könnte, zu Demos zu gehen und die Stimme zu erheben, wenn sie mutige Anführer hätte, die nicht vor dem Pöbel zurückschrecken, würde alles anders aussehen.

Ich selbst war schon bei Demos in Straßburg, ein Häuflein von 200 Personen gegen den Estrela Bericht. Und er fiel tatsächlich durch. Was könnte eine aktive Mehrheit alles erreichen! Genauso sieht es in Stuttgart aus: 800 Demonstranten gegen 400 Gegendemonstranten. Herzlich wenig für die Familien und alle Personen, die den Genderwahn für Wahnsinn halten!