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Alice Schwarzers Bundesverdienstkreuze


05.02.14

Alice Schwarzers Bundesverdienstkreuze

Petition fordert "Niederlegung" der Auszeichnungen

(MEDRUM) Wer sich um die Bundesrepublik Deutschland verdient macht, kann mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet werden. Das widerfuhr auch der Frauenrechtlerin Alice Schwarzer, die, so nebenbei, über Jahrzehnte Steuern hinterzogen hat. Soll sie nun ihre Auszeichnungen zurückgeben?  Eine Petition hält dies für angebracht.

Zweimal durfte Alice Schwarzer die Würdigung ihrer Bundesverdienste feiern: 1996, als sie mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet wurde, und 2005, als sie das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse erhielt. Außerdem erhielt Schwarzer 2004 auch den Staatspreis des Landes Nordrhein-Westfalen, eines Bundeslandes also, das es sich viel Geld kosten lässt, sogenannte "Steuer-CDs" anzukaufen, auf denen unter anderem solche Namen wie der von Alice Schwarzer verzeichnet sind. Gleichzeitig gelang es ihr zudem, wie die WELT berichtet, von diesem Bundesland und von der Bundesregierung  auch noch "beachtliche Summen" für ihren FrauenMediaTurm (FMT) zu ergattern. Ein glückliches Händchen, war zu lesen.

Nicht alle Bürger sind der Auffassung, dass hohe staatliche Auszeichnungen damit verträglich sind, dem selben Staat Steuern zu hinterziehen (zu "schwarzern", wie es Birgit Kelle in einer Kolumne nannte). Deswegen haben kritische Bürger eine Petition gestartet, die zur Rückgabe der Auszeichnungen führen soll. Dabei stellt sich für nachdenkliche Zeitgenossen nicht zuletzt die Frage, ob es dabei eigentlich um die Glaubwürdigkeit von Alice Schwarzer oder nicht vor allem um die Frage geht, was höchste staatliche Auszeichnungen eigentlich wert sind, wenn sie nicht - wie ein Doktoren-Titel - auch aberkannt werden können, schon um zu verhindern, dass sie derart entwertet werden können.

Die Petition und Information über die Beweggründe des Initiators sind unter der Überschrift "Niederlegung des Bundesverdienstkreuzes von Alice #Schwarzer" im Internetportal "www.change.org" aufrufbar.

→  Niederlegung des Bundesverdienstkreuzes von Alice #Schwarzer (zur Zeit knapp 6.000 Unterstützer)


04.02.14 Das glückliche Händchen der Alice Schwarzer WELT

Leserbriefe

Es gibt legalen und illegalen Steuerbetrug. Legal, wenn der Staat trickreich abzockt - siehe z.B. Steuerprogression - illegal, wenn der Steuerzahler seinerseits am Fiskus vorbeitrickst. Legal, wenn der Staat Diebesgut aufkauft, das von untreuen Bankmitarbeitern geklaut wurde, illegal, wenn der Bürger dasselbe tut. Und an wen wurde das Bundesverdienstkreuz nicht schon alles verliehen? Und hat Frau Schwarzer mit ihren Thesen wirklich nur Gutes bewirkt oder war es mehr Ideologie? Von daher kommt es doch auf einen Bundesverdienstkreuzträger mehr oder weniger überhaupt nicht an. Deshalb plädiere ich dafür, Frau Alice Schwarzer ihre Bundesverdienstkreuze zu belassen.

Gibt es noch irgend jemand der behaupten kann, der Mensch brauche keinen Gott? Ob Allice Schwarzer oder Karl-Theodor zu Guttenberg, hochgelobte, anerkannte und geehrte Persönlichkeiten erscheinen plötzlich in einem ganz anderen Licht, weil zu jedem Menschen denn auch die Schattenseiten gehören.

Glücklich, wer Ehrungen und Einkommen als Geschenk und Gnade annehmen kann und nicht als eigenen Verdienst verbucht. Wer in diesem Geist sein Leben ausrichtet, ist vielleicht etwas mehr gefeit vor den Versuchungen der Welt und vor Selbstrechtfertigung. Was vorherige Generationen, ob Bauer oder Minister verinnerlicht hatten, ist heute verdrängt. Die Verantwortung für sein Tun vor einem gerechten Gott, denn am letzten Tag wird alles offenbar, jedes Leben wird wie ein aufgeschlagenes Buch sein. Manchmal auch schon früher.

Alice hat zugegeben: "Ja, ich habe einen Fehler gemacht, ich war nachlässig." Und sie hat die Sache mit dem Finanzamt bereinigt. Dafür hat sie Repekt verdient und nicht mediale Schelte. - Von welchem Politiker z.B. haben wir das schon mal gehört: "Ja, ich habe einen Fehler gemacht" ?

Das sehe ich ein wenig anders:

1. Ich könnte mir noch ein wenig Respekt abringen, wenn sie halbwegs demütig aufgetreten wäre, nachdem sie sich in der Vergangenheit stets als moralische Instanz geriert hat. Aber nicht doch, nicht unsere Alice. Sie holt dagegen weit aus mit der Keule und schilt die Medien, die ihre Übertretung bekanntgemacht haben.

2. Sie hat garnicht alles nachbezahlt. Soweit bekannt ist, hat sie lediglich den unverjährten Teil bezahlt, also genau soviel, wie nötig war, um in den Genuß der strafbefreienden Wirkung der Selbstanzeige zu kommen. Da sie aber wohl schon mehr als 20 Jahre Steuern hinterzogen hat, bleibt der größte Teil des Profits bei ihr.

3. "Nachlässig"? Ich war so "nachlässig", mein Geld in die Schweiz zu bringen... dort habe ich es irgendwie dann wohl vergessen... Also bitte! Und diesen Käse von wegen Fluchtgedanken, das glaubt doch kein Mensch!